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Die Anleihen von Spanien und Italien stehen unter Druck

Das Rettungspaket für die Banken in Spanien ist genehmigt, dennoch hat es die Märkte nicht überzeugen können. Nach Madrid muss nun auch Rom wieder ansteigende Renditen in Kauf nehmen für seine Staatsanleihen.

Weiterhin hält der Druck an, der auf die Staatsanleihen von Spanien und Italien ausgeübt wird. Die Renditen stiegen an, und die Kurse rutschten gleichzeitig ab. Auch bei den Kreditausfallversicherungen dieser beiden Länder machte sich dies bemerkbar, den sie zogen in beiden Fällen weiterhin an.

Sowohl die zehnjährigen spanischen als auch die zehnjährigen italienischen Papiere wurden höher verzinst, in Fall Spanien mit bis zu 6,663 Prozent, am Tag zuvor waren es noch 6,529 Prozent gewesen, bei Italien waren es 6,186 Prozent nach 6,038 Prozent am Tag zuvor. Der Datenanbieter Markit teilte mit, dass die fünfjährigen Swaps für die Versicherung der Staatsanleihen Spaniens um zehn Basispunkte anzogen und somit bei 605 Basispunkten lagen.

Die Kosten für die Versicherung von diesen Anleihen im Wert von über zehn Millionen Euro belaufen sich demnach nun auf ganze 605.000 Euro. Für die CDS Italiens stiegen die Basispunkte sogar um 11 auf 561 an. Analysten von der Commerzbank schrieben dazu in einem Kommentar, dass das Kalkül, das aus Brüssel, nicht aufgegangen sei. Geplant war, dass die Finanzmärkte dann wieder Spanien günstiger Geld bereitstellen werden, wenn das Hauptproblem des Landes, der Bankensektor, entschärft wurde, aber dies ist überhaupt nicht aufgegangen.

Schon am Tag zuvor war die erste Freude schnell wieder verpufft über das Rettungspaket, das den spanischen Banken zur Verfügung gestellt wurde. Ein Händler sagte, dass es noch zu viele Details gebe, die ungeklärt seien. Laut der Ratingagentur Fitch ist es so, dass die Bankenhilfen lediglich ein Faktor sind für die Beurteilung von der Kreditwürdigkeit eines ganzen Landes.

Zwar sei es möglich, dass dieser Rettungsplan für die Banken Spaniens dabei helfen könne, das Rating des Landes auf dem Niveau zu stabilisieren, auf dem es sich zur Zeit befindet, aber dies sei nur ein Aspekt der gesamten Risiken, die dem Land und auch dem Rating drohten. Dies sagte Fitch-Direktor Ed Parker gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er ist zuständig für die Bonitätsnoten von Staaten.

Es könnte durch eine Verschärfung der Krise in Spanien und auch in der gesamten Euro-Zone zu weiteren negativen Auswirkungen kommen bezüglich der Bonitätsnote. In der letzten Woche hatte Fitch das Rating für das Land Spanien herabgesetzt, von der Stufe „A“ ging es runter auf die Stufe „BBB“. Dazu gab es noch einen negativen Ausblick.

Befürchtet wird seitens der Investoren auch, dass Italien, das ebenfalls hoch verschuldet ist, wieder verstärkt in das Visier rücken könnte von den Märkten. Für eine große Nervosität sorgt natürlich auch die Neuwahl in Griechenland, die ja nun ansteht, so Marktbeobachter. Am Sonntag wird definitiv entschieden darüber, ob Griechenland in der Euro-Zone verbleibt oder nicht.

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