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Der Staatsbankrott droht in Griechenland – auch kein Geld aus Deutschland mehr

Nun ist es soweit, auch den sonst recht geduldigen Gläubigern geht diese Geduld nun langsam flöten. Seitens des IWF ist man nicht bereit, noch weitere Hilfspakete zu schnüren für Griechenland, und auch die deutsche Bundesregierung ist offenbar nicht bereit, den Griechen noch einmal Geld zu geben. So wie es momentan aussieht, droht wohl nun doch der Staatsbankrott.

Laut Informationen von der „Süddeutschen Zeitung“ ist es wohl so, dass die wichtigsten Geldgeber des verschuldeten Griechenlands, hier vor allen Dingen Deutschland, nicht mehr bereit sind, die Regierung Griechenlands über die Zusagen hinaus, die bisher getroffen worden sind, zu unterstützen. Dem Bericht nach ist es so, dass im Sanierungsprogramm des Landes schon wieder ein Loch klafft, und das in Höhe von einem zweistelligen Milliardenbetrag. Der Grund dafür scheint gefunden, denn es sei so, dass während des andauernden Wahlkampfs vor ein paar Monaten beinahe alle geplanten Reformvorhaben einfach liegen geblieben sind.

Zudem sei es auch so, dass durch die verlängerte Zeitspanne, die von der Regierung Griechenlands gefordert wird, um die Reformen umzusetzen, nochmals ein erhöhter Finanzbedarf entsteht. Somit reichen dann die Kredite, die im zweiten Hilfspaket der EU zugesagt worden sind in Höhe von 130 Milliarden Euro, gar nicht mehr aus.

Aus den Regierungskreisen in Berlin zitierte die Zeitung außerdem, dass es undenkbar sein, dass Kanzlerin Merkel erneut vor den Bundestag trete und wieder bitte um Zustimmung für ein erneutes, dann drittes, Griechenland-Hilfspaket. Indirekt dagegen sprach sich auch Finanzminister Schäuble aus, den Griechen noch etwas mehr Zeit zu geben. Er sagte der „Bild“-Zeitung, dass Griechenland, wenn es zu Verzögerungen gekommen sei, diese auch wieder aufholen müsse. Schäuble lehnte jedoch eine Prognose ab bezüglich des Verbleibs von Griechenland innerhalb der Zone des Euro. Er werde der Troika hier nicht vorweggreifen. Die Euro-Gruppe werde dann beraten, wenn der Bericht der Troika vorliege.

Momentan ist die sogenannte Troika, bestehend aus EZB, EU-Kommission und dem IWF, dabei zu untersuchen, wie es mit der Einhaltung der Reformverpflichtungen des Landes aussieht. Griechenland hofft darauf, dass es im August und auch September weitere Geldspritzen geben wird, die insgesamt eine Höhe haben sollen von rund 12,5 Milliarden.

Die neue Regierungskoalition in Griechenland war erst im Juni angetreten mit dem ganz festen Ziel, eine Neuverhandlung vorzunehmen bezüglich der Fristen, die es für die Sparauflagen gibt, die dem Land auferlegt wurden als Gegenleistung für die Hilfen. Das Ziel ist klar, man möchte, dass die Sparmaßnahmen, die seitens der Geldgeber gefordert wurden in Höhe von 11,5 Milliarden Euro für die Jahre 2013 und dazu 2014, verteilt werden auf die Jahre 2015 und 2016.

Auch beim „Spiegel“ konnte man zuvor lesen, dass wohl, den Einschätzungen nach, die die Troika angestellt hatte, zusätzliche Hilfen notwendig sind in einer Höhe von zwischen zehn Milliarden Euro und fünfzig Milliarden Euro, wenn Griechenland mehr Zeit bekommen sollte. Allerdings sind bereits jetzt sehr viele Regierungen der Zone des Euro nicht mehr dazu bereit, noch weitere Lasten auf sich zu nehmen. Zudem ist es auch so, dass Länder wie beispielsweise die Niederlande oder auch Finnland die Hilfen des eigenen Landes daran gekoppelt haben, dass sich auch der Internationale Währungsfonds beteiligt. Den Informationen des „Spiegel“ nach lehnt aber der IWF jede weitere Beteiligung ab an Hilfen für Griechenland.

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