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Das Ziel wurde doch noch nicht erreicht – Griechenland braucht mehr Zeit

In der letzten Woche hatte das verschuldete Griechenland seinen Plan umgesetzt, seine Schulden zurückzukaufen. Am Freitag war die Frist ausgelaufen, jetzt musste sie aber verlängert werden, weil bisher noch nicht die benötigten 30 Milliarden Euro zusammengekommen sind. Diese Marke, die seitens der Euro-Partner festgesetzt worden war, konnte noch nicht erreicht werden. So, wie es momentan aussieht, fehlen wohl noch in etwa fünf Milliarden Euro.

Bis zum morgigen Dienstag hat Griechenland nun die Frist verlängert. Auf ihrer Internetseite teilte dies am heutigen Montag die Schuldenagentur des Landes in Athen mit. Den Angaben dieser Agentur nach ist es nun so, dass die Frist morgen um 13 Uhr auslaufen wird. Am Freitag war ja bereits die erste Phase dieser Aktion abgeschlossen worden.

Mehrere Zeitungen in Griechenland hatten erst am Samstag berichtet, dass mit dieser Aktion das Ziel erreicht worden sei, das dieser Rückkauf hätte haben sollen. Beispielsweise schrieb hier die „Naftemboriki“, eine Finanzzeitung, dass sowohl Gläubiger aus dem Ausland als auch Banken Griechenlands jeweils Anleihen angeboten hätten zum Verkauf, die dem Wert von 15 Milliarden Euro entsprachen. Die „Kathimerini“ berichtete, dass nur allein die vier größten Banken im Land 11,5 Milliarden dazu beitragen würden.

Dieses Programm sieht vor, dass Griechenland den Gläubigern des Landes Staatsanleihen abkauft zu einem Wert, der sich zwischen 32,2 und 40,1 Prozent des eigentlichen Nennwerts befindet. Im Gegenzug zu dieser Aktion sollen sie allerdings Anleihen erhalten des EFSF mit einer Laufzeit von sechs Monaten. Dafür stellt der Fonds zehn Milliarden zur Verfügung. Geht man nach dem Wertverlust dieser Anleihen Griechenlands, sollte es auf jeden Fall ausreichen für den Rückkauf von Anleihen, die den Wert von dreißig Milliarden Euro erreichen.

Als erste hatten die Banken Griechenlands zugesagt, an diesem Rückkaufprogramm teilzunehmen. Der ursprüngliche Umfang lag hier bei zehn Milliarden. Allerdings sollen sie auch noch weitere griechische Staatsanleihen zurückgehalten haben. Man wolle abwarten, wie sich die privaten Anleger aus dem Ausland verhielten und auch die Hedge-Fonds. Aus diesem Bereich sollen sich Halter gemeldet haben, die Anleihen besitzen im Wert von fünfzehn bis sechzehn Milliarden Euro. Somit erreicht dann der gesamte Betrag, der sich bis zum Ablauf der Frist am Freitag ergeben hab, erst einmal 25 bis 26 Milliarden Euro.

Es ist geplant, die Schulden Griechenlands zu reduzieren um zwanzig Milliarden Euro. Langfristig ist vorgesehen, dass Griechenland seinen Schuldenstand, der momentan rund 190 Prozent der gesamten Wirtschaftskraft beträgt vom ganzen Land, bis zum Ende dieses Jahrzehnts verringert auf 124 Prozent. Diese Rückkaufaktion gehört zum neuesten Hilfsprogramm für das verschuldete Land, auf das sich die internationalen Geldgeber geeinigt hatten Ende November.

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