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Chinas Regierung beunruhigt wegen Krise der Schattenbanken

Es ist nicht nur in Europa und den USA so, dass es eine Schuldenkrise gibt, auch China hat mit einer Finanzkrise zu kämpfen. Diese ist hausgemacht, und die Folgen sind bisher noch gar nicht absehbar. Bezeichnend ist, dass mittlerweile sogar die Staatsmedien warnende Vergleiche anstellen mit der Hypothekenkrise der Amerikaner, die bekanntlich im Jahre 2008 die große Finanzkrise erst einmal ausgelöst hat. Peking wurde gerade erst durch Europa gebeten, Milliardeninvestitionen zu tätigen für den Euro-Rettungsschirm, und selbst steckt die Regierung auch in der Klemme mit ihrem Finanzsystem. Ein spürbar geringeres und langsameres Wachstum und auch recht große Risiken im gesamten Finanzsystem sind hier echte Gefahren.

Ein großer Berg sogenannter fauler Kredite machen hier Sorgen, und auch die recht hohen Schulden, die lokale Regierungen angesammelt haben. Seit gut zwei Jahren hat sich auch ein sogenanntes Schattenbanksystem ausgeweitet, welches sich vollkommen unkontrolliert und auch explosionsartig entwickelt und die Regierung in Peking alarmiert.

Dieser Kreditmarkt scheint nun ins Wanken zu geraten. Geschätzt wird, dass rund zehn bis zwanzig Prozent der neuen Kredite aus diesem Markt stammen. Das Geflecht ist hier vollkommen undurchsichtig, es besteht aus Investoren, Unternehmen und auch Kredithaien und gar illegalen Geldverleihern. Von Seiten der Regierung wurde nun ein hartes Vorgehen angekündigt gegen die illegale Kapitalbeschaffung und auch den vorherrschenden Zinswucher. Aber auch die Probleme, die durch Kapitalmangel und die Kreditklemme entstehen, müssten gelöst werden, so wolle man eine „Ausbreitung der Risiken verhindern“. Kleine und auch mittlere Unternehmen sollen Hilfe erhalten. Diese privaten Firmen erhielten meistens von den großen Banken keine Kredite und wandten sich deshalb dem grauen Markt zu. Dort zahlen sie zwar höhere Zinsen, aber sie bekommen etwas.

In diesem Schattenreich finden sich aber immer auch viele Spekulanten, die sehr risikobereit sind und auch clevere Unternehmer. Allerdings scheint es so, dass diese Blase nun wirklich anfängt zu platzen, denn das Exportwachstum flaut bereits ab. Die Gewinnmargen sind sowieso bereits recht gering und sinken noch weiter ab, und auch die Verluste sind weiter im Steigen begriffen.

Jetzt ist es schon so, dass etliche Spekulationen, die auf dem Immobilienmarkt stattfinden, gar nicht mehr aufgehen. Seit Jahresbeginn sind auch die Aktienbörsen abgesackt, und das um rund 13 Prozent. Dadurch, dass die Regierung jetzt auf die Kreditbremse tritt, nehmen die Pleiten im Land zu, und Chefs ergreifen ganz einfach die Flucht.

Das Bankensystem in China funktioniert einfach anders als das System im Westen. Daher kann niemand genau sagen, was hier das Fass zum Überlaufen bringen könnte. So wird von China momentan auch nicht viel für Europa zu erwarten sein.

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