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Beim Stresstest gescheitert – vier US-Großbanken versagen

Der neue Stresstest in den USA hat gezeigt, dass wohl die meisten der Banken dort eine erneute Finanzkrise überstehen könnten. Allerdings gibt es auch vier Geldhäuser, die nicht so sonderlich gut dastehen würden, darunter befindet sich auch der wohl größte Sorgenfall, den es bei der letzten Krise gegeben hat.

Nach dem Stresstest, den die US-Notenbank Fed durchgeführt hat, würden die Geldreserven von der Citigroup wohl unter die vorgeschriebene Schwelle abrutschen, wenn es wieder zu einem solch katastrophalen Wirtschaftsabschwung kommen würde.

In der letzten Finanzkrise war es so gewesen, dass diese Bank gerettet werden musste vom Staat. Aber auch drei weitere Großbanken würden wohl im Falle des Falles ins Straucheln geraten, hier handelt es sich um Suntrust, Ally und MetLife.

Aber es gibt auch positive Ergebnisse, denn 15 von den 19 wichtigsten Finanzkonzern der USA erfüllen die Anforderungen. Die Fed erklärte am Dienstag, dass die US-Banken mittlerweile weitaus besser aufgestellt seien als dies noch bei der letzten Krise der Fall gewesen war.

Zu Anfang des Jahres 2009 hatten die ganzen 19 Finanzkonzerne gerade einmal 420 Milliarden Dollar als Kapitalpolster zur Verfügung laut der Fed, zum Ende des letzten Jahres waren es immerhin 759 Milliarden Dollar. Diesen Anstieg kann man allerdings darauf zurückführen, dass die Fed auch wirklich als Aufsichtsbehörde ganz genau darauf achtete, dass die gesamten Banken die Ausgaben zurückschrauben und auch beispielsweise die Ausschüttung von großen Dividenden eindämmen.

Bei diesem Stresstest, der jedes Jahr durchgeführt wird, rechnet die US-Notenbank durch, was passieren würde oder könnte mit den Rücklagen dieser Finanzfirmen, wenn die Wirtschaft und die Märkte ins Schlingern geraten würden. Dies ist ein Szenario, das von der Fed durchgespielt wird, was noch weit über das hinaus geht, was während der letzten Krise passiert ist.

In diesem Test unterstellt die Notenbank unter anderem, dass alle Aktienkurse einbrechen, und zwar gleich um die Hälfte. Dazu kommt, dass die Häuserpreise schmelzen um 21 Prozent, und ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 13 Prozent wird auch gleich mit eingerechnet. Als Vergleich dazu ist es heute so, dass diese Quote bei 8,3 Prozent liegt, in der Rezession gab es einen Höchststand von 9,9 Prozent.

Auch die Kapitalmaßnahmen von Banken, die geplant sind flossen in den Test ein, ebenso wie die Dividenden und auch Aktienrückkäufe. Aus den Unterlagen der Notenbank kann man entnehmen, dass die Citigroup wohl die eigenen Reserven etwas zu stark anzapfen wollte, und daher kam es so, dass sie den Test nicht schaffte, wenn auch nur ganz knapp. Jetzt kündigte die Bank an, dass sie der Fed einen weiteren, überarbeiteten Plan zukommen lassen wolle. Viele anderer Institute wie beispielsweise die JPMorgan Chase erhielten grüner Licht von der Fed in Bezug auf höhere Dividenden und auch bei den Rückkäufen von eigenen Aktien, die sich in einem Bereich von einigen Milliarden befinden.

 

Bildquelle: Rainer Sturm  / pixelio.de

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