Wie bekannt ist, hat Zypern ja zum ersten Mal Abgaben erhoben auf die privaten Sparguthaben der Zyprer. Jetzt scheint die Regierung aber noch etwas weiter gehen zu wollen, um das Rettungspaket für das Land zu finanzieren, denn nun soll es auch an die Konten gehen von Versicherern und dazu sogar von Wohltätigkeitsorganisationen.

Um das Rettungspaket zu finanzieren, ist wohl seitens der zyprischen Regierung geplant, neben den privaten Sparern nun auch die Versicherer des Landes, private Bildungseinrichtungen und die Wohltätigkeitsorganisationen Zyperns heranzuziehen. Entgegen den ersten Planungen sollen wohl diese Institutionen und Unternehmen eine Abgabe entrichten in Höhe von 27,5 Prozent auf die Spareinlagen, die sie haben bei der größten Bank des Landes, der Bank of Cyprus. Dies teilte nun die Notenbank des Landes mit. Durch diese Abgabe sollte der Beitrag minimiert werden, den die privaten Sparer entrichten müssen.

Zypern hat von den internationalen Geldgebern ein Hilfspaket in Höhe von zehn Milliarden Euro erhalten, und im Gegenzug dafür hat es sich verpflichtet, einen Sparkurs zu fahren. Zum ersten Mal wurden dafür auch Zwangsabgaben erhoben auf die Bankeinlagen der Privatsparer.

Betroffen von den Maßnahmen sind alle Kontoinhaber der beiden größten Banken im ganzen Land. Wer ein Guthaben hat von mehr als 100.000 Euro bei der Bank of Cyprus muss damit rechnen, dass bis hin zu sechzig Prozent des Betrages über der Grenze eingezogen werden. Die Laiki Bank, das zweitgrößte Bankinstitut des Landes, wird gleich ganz zerschlagen. Hier werden alle Spareinlagen, die sich über 100.000 Euro befinden, übertragen an eine Bad Bank, und somit sind sie eigentlich verloren für die Sparer.

Um der Wirtschaft einen Neustart zu verpassen, erörtert man in Nikosia auch weitere Maßnahmen diesbezüglich. Informationen nach die aus den Kreisen des Finanzministeriums stammen, sollen auch im Süden von der Insel zwei Kasinos eröffnet werden. Dagegen stellt sich allerdings die orthodoxe Kirche. Zudem ist auch geplant, die Formalitäten zu vereinfachen für Baugenehmigungen Hotels und weiter touristische Anlagen betreffend.