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Asmussen verteidigt die Zinspolitik der EZB

Innerhalb der Euro-Zone bestimmt schon seit einiger Zeit die Krise das Geschehen. Es wird versucht, diese Krise mit unterschiedlichen Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Bei der EZB, der Europäischen Zentralbank, wird mit niedrigen Zinsen versucht, die Krise zu beenden oder zumindest zu entschärfen. Allerdings hat dies auch Auswirkungen auf die ganzen Sparer im Land. Nun hat sich Jörg Asmussen, der Direktor der EZB, dazu geäußert, denn er sieht momentan keinerlei Anlass zur Besorgnis.

Asmussen hat gerade erst in einem Interview, das er mit der „Bild-Zeitung“ geführt hat, die Zinspolitik seiner Notenbank verteidigt. Er sagte in diesem Interview, dass die EZB bei ihren Entscheidungen bezüglich des Zinses immer die Gegebenheiten in Betracht ziehen müsse innerhalb der gesamten Zone des Euro. Wenn sich in den Problemländern die Lage wieder bessere, werde sich auch wieder das Zins-Niveau normalisieren in Deutschland.

Weiterhin sagte Asmussen, dass die Zinsen in Deutschland aber auch deswegen so niedrig seien, weil momentan einiges an Kapital fließe in Deutschland, den sogenannten sicheren Hafen. Dennoch lohne sich Sparen seiner Meinung nach immer noch. Allerdings zeigte Asmussen auch Verständnis für die Ängste von vielen Deutschen bezüglich der Inflation. Er sagte, dass sich die Bürger in Deutschland sicher sein könnten, dass man seitens der EZB alles tun werde, um in allen Staaten des Euro stabile Preise sichern zu können. Für dieses laufende Jahr erwarte man seitens der Notenbank ein Inflation, die gerade einmal bei 1,4 Prozent liegen solle.

In den nächsten zwei Tagen steht eine Verhandlung an vom Bundesverfassungsgericht, dort geht es um das Anleihekaufprogramm des EZB, in dessen Rahmen Staatsanleihen angekauft werden von den Euro-Staaten, in denen es kriselt. Im Vorfeld dieser Verhandlung warnte Asmussen aber auch vor den Folgen, die ein eventuelles Urteil haben könnte. Weiterhin sagte er gegenüber der „Bild“-Zeitung, dass er gegenüber dem Bundesverfassungsgericht hohen Respekt habe, und er keiner unabhängigen Institution Ratschläge erteilen werde. Generell sei es aber dennoch so, dass es keine Institution gebe, die im „luftleeren Raum“ agiere. Sollte man das Anleihekaufprogramm zurücknehmen müssen, würde dies seiner Meinung nach sehr erhebliche Auswirkungen zur Folge haben.

Im letzten September hatte die EZB angekündigt, Staatsanleihen ankaufen zu wollen von den Euro-Staaten, in denen es kriselt, und das in einer unbegrenzten Höhe. Durch diese Maßnahmen sollten die Finanzmärkte insgesamt beruhigt werden. Diese Ankündigung hatte aber auch dafür gesorgt, dass es zu Klagen kam am Bundesverfassungsgericht hierzulande. Ab dem morgigen Dienstag wird darüber nun verhandelt werden. Als Vertreter der EZB wird Asmussen an dieser Verhandlung teilnehmen.

Viele werden sich wundern, warum ausgerechnet Jörg Asmussen und nicht Präsident Draghi an der Verhandlung teilnimmt. Der Grund dafür ist recht einfach, so Asmussen gegenüber der „Bild“. Die Einladung an die Notenbank seitens des Bundesverfassungsgerichts sei nicht direkt an Mario Draghi gerichtet gewesen, daher habe man überlegt, welches der Mitglieder des Direktoriums am besten geeignet sei, um an der Verhandlung teilzunehmen. Die Wahl sei auf ihn gefallen, da er sich unter allen Direktoren der EZB am besten auskenne mit dem Bundesverfassungsgericht, und er übernehme diese Verantwortung auch gerne, so Asmussen.

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