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Änderung der US-Geldpolitik könnte bevorstehen

Es geht schon seit einigen Jahren so, dass die Zentralbank der USA, die Fed, die Wirtschaft des Landes stützt mit Geld-Spritzen in Milliardenhöhe. Wie es nun aussieht könnte es aber zu einer Wende dieser Politik kommen, und das, obwohl die Konjunktur des Landes noch immer schwächelt. Die Märkte reagieren auf diese Meldung mit großem Ärger.

Die Wende am Arbeitsmarkt, die man sich von dem Anleiheprogramm versprochen hat, das die US-Notenbank Fed seit langer Zeit fährt, ist noch nicht eingetroffen, dennoch sieht es jetzt so aus, als ob die Notenbank dieses Anleiheprogramm eventuell drosseln, oder schlimmstenfalls ganz einstellen möchte. Seitens mehrerer Mitglieder der Fed sei die Einschätzung geäußert worden, dass man dieses Programm entweder zurückfahren müsse oder gleich ganz einstellen aus Kostengründen und Effizienzgründen, und zwar auch, wenn die Zielmarke bei den Jobs noch längst nicht erreicht worden sei. Dies war zu erfahren aus den neusten Sitzungsprotokollen von der Fed, die gestern Abend veröffentlicht wurden. Nachdem diese Protokolle veröffentlicht worden waren, weiteten die Aktienmärkte in den USA ihre Verluste noch weiter aus, zumindest vorübergehend.

Bei der Sitzung, die Ende Januar stattgefunden hat, hatte die Notenbank alles so gelassen wie es war in der Geldpolitik. Der Leitzins, der seit dem Februar des Jahres 2008 bei fast null Prozent liegt, war nicht angetastet worden seitens des Fed. Gleichzeitig war auch entschieden worden, die starken Aufkäufe von Immobilienpapieren und Staatsanleihen fortzusetzen. Hier hatte die Notenbank zuletzt erst im Dezember die monatliche Summe für dieses Programm erhöht auf 85 Milliarden Dollar. Fortgesetzt werden soll dieses Programm, bis die Arbeitslosenquote wieder gefallen ist auf 6,5 Prozent.

Allerdings stieg diese Quote im Januar zunächst erst einmal wieder an auf 7,9 Prozent von vorher 7,8 Prozent. Somit befindet sich die Quote weiterhin deutlich über den sechs Prozent, bei der sie in den letzten sechzig Jahren gelegen hatte. Ende des letzten Jahres war die Wirtschaft der USA zum ersten Mal wieder geschrumpft seit dem großen Krisenjahr 2009. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres war das BIP des Landes gesunken hochgerechnet auf das Jahr, und das sehr überraschend. Zwar waren es nur 0,1 Prozent, allerdings reichte dies aus, um den Sorgen neue Nahrung zu geben bezüglich der Erholung der größten Volkswirtschaft der Welt.

Unter den Analysten gab es unterschiedliche Reaktionen auf diese Mitteilung von der Fed. Einige sagten, dass es im Protokoll eigentlich nichts gebe, was neu sei. Es sei schon etwas länger bekannt, dass einige der Mitglieder der Fed dieses gesamte Anleiheprogramm recht kritisch sähen. Weitere Experten glaubten, in diesem Protokoll einen restriktiveren Ton herauszulesen bezüglich der Geldpolitik. Omer Esiner, Commonwealth Foreign Exchange, sagte, dass man nun dort ganz aktiv diskutiere über eine Ausstiegsstrategie.

Allerdings hatte einige Analysten auch Spott übrig dafür, dass sich die Fed nun Sorgen mache über eventuelle Nebeneffekte von ihrem Anleihekaufprogramm. Axel Merk, Merk Investments, sagte beispielsweise, dass der Fed dies bereits einige Billionen Dollar eher hätte einfallen können. Dennoch sei aber wohl nicht davon auszugehen, dass die US-Notenbank in der nächsten Zukunft das Anleihekaufprogramm stoppen werde.

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