kredit.MS | Money & Service

Aktionäre sind künftig selbst zuständig für die Rettung ihrer Krisen-Banken in der EU

Endlich ist es zu einer Einigung gekommen bei der Frage um einheitliche Regeln die Rettung oder auch die Schließung von Banken betreffend, die sich in der Krise befinden. Die Finanzminister der EU konnten sich nun einigen, demnach sollen die Steuerzahler dabei entlastet werden, viel stärker in die Pflicht genommen werden sollen dagegen sowohl die Aktionäre als auch die Gläubiger.

Am frühen Morgen des heutigen Donnerstags konnte die EU-Ratspräsidentschaft verkünden, dass man sich geeinigt habe auf einheitliche Regeln, die Beratungen haben sieben Stunden gedauert.

Kurz vor dem am heutigen Nachmittag beginnenden Gipfel der EU wurde von den Finanzministern jetzt ein Zeichen dafür gesetzt, dass es vorangeht mit dem großen Vorhaben der europäischen Bankenunion. Diese soll dafür sorgen, dass nach einigen Krisenjahren nun wieder mehr Vertrauen gesetzt wird in die europäischen Finanzmärkte und Geldhäuser.

Bundesfinanzminister Schäuble sagte, dass dies ein wichtiger Schritt sei. Es müsse klar sein, dass ein erster Linie die Eigentümer der Banken und deren Gläubiger haften müssen. Allerdings müssten auch die Mitgliedstaaten eine Verantwortung übernehmen. Pierre Moscovici, der französische Finanzminister, sagte, dass dies eine gute Einigung sei die es erlaube, die Bankenunion aufzubauen und auch wieder die Finanzstabilität zu erhöhen in Europa.

Durch diese Regeln wird festgelegt, wer denn nun letztendlich zahlen muss, wenn Banken in die Krise geraten. Entlastet werden soll dabei auf jeden Fall der Steuerzahler. Mehr in die Pflicht genommen werden dagegen sowohl die Aktionäre als auch die Gläubiger. Erst am letzten Samstag war die erste Verhandlungsrunde gescheitert zu diesem Thema, verhandelt worden war in Luxemburg, und zwar ganze 19 Stunden lang, allerdings ohne Ergebnis.

Bis zuletzt gab es Meinungsverschiedenheiten bezüglich der nationalen Ausnahmen für die Regeln. Weiter geht es nun mit der Aufnahme von Verhandlungen mit dem Europaparlament, dieses muss dem Gesetzespaket noch zustimmen. Jeroen Dijsselbloem, der Eurogruppenchef und Minister aus den Niederlanden, sagte, dass Kleinsparer geschützt seien mit Einlagen, die bis zu 100.000 Euro reichen. Diese seien „absolut sicher“.

Sparer mit einem Vermögen von mehr als 100.000 Euro sowie auch kleinere Unternehmen mit Einlagen, die über dieser Grenze liegen, sollen erst ganz am Schluss dran sein. Zum ersten Mal hatte man Großanleger herangezogen für eine Bankenrettung im Frühjahr, und zwar in Zypern. Dem Vorbild aus Deutschland nach sollen die Staaten sich selbst um den Aufbau von nationalen Abwicklungsfonds kümmern, in diese sollen die Banken selbst einzahlen.

GD Star Rating
loading...