kredit.MS | Money & Service

Absturz beim Goldpreis

Schon von jeher gilt Gold als krisensicher. Ob dies auch wirklich so ist, das fragen sich momentan doch einige, denn der Preis für das Gold hat nun einen dramatischen Sturz hingelegt. Die Verluste, die es in diesen noch laufenden Quartal gibt, sind die höchsten, die seit noch mehr als neunzig Jahren verbucht wurden.

In der vergangenen Woche setzte der Goldpreis seinen Weg nach unten weiter fort. Am Mittwoch erfolgte dann ein sehr starker Rutsch. Von den Händlern war zu hören, dass der Preis für eine Feinunze Gold sehr stark unter Verkaufsdruck geraten ist durch die Aussicht darauf, dass die Geldschwemme abflauen könnte, die von der Fed kommt.

Am Donnerstag musste der Goldpreis erneut 2,07 Prozent abgeben, so dass er noch 1250,31 Dollar erreichte. Dies ist der tiefste Stand seit dem September des Jahres 2010. Den Daten nach, die von der Nachrichtenagentur Bloomberg veröffentlicht wurden, hat der Goldpreis allein im laufenden Quartal 22 Prozent verloren, dies ist der stärkste Einbruch innerhalb eines Quartals seit dem Jahr 1920.

Für den starken Kursrutsch gibt es natürlich einen Grund, und das sind die Konjunkturdaten, die aus den USA kommen. Diese waren überraschend gut ausgefallen, und somit stieg auch der US-Dollar. Der Immobilienmarkt in den USA setzt auch weiterhin seine Erholung fort, und die Verbraucher im Land sind momentan so zuversichtlich, wie dies schon seit langer Zeit nicht mehr der Fall war. Auch die Investitionen der Unternehmen steigen stark an.

Momentan werden durch die Fed, die US-Notenbank, jeden Monat 85 Milliarden Dollar hineingepumpt in das eigene Finanzsystem. Allerdings hatte die Fed in der letzten Woche angekündigt, dass dieses Volumen ganz langsam zurückgefahren werden soll, und zwar ab Jahreswechsel. Grundvoraussetzung dafür ist aber, dass sich die Konjunktur des Landes weiterhin erholen kann. Durch die guten Konjunkturdaten erhöht sich natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass diese Drosselung recht bald eintreten könnte. Diese Aussagen von der Notenbank hatten nicht nur dafür gesorgt, dass es an den Märkten auf und ab ging, auch der Goldpreis wurde davon stark belastet.

Dies führte dazu, dass die Anleger nun auch die börsennotierten Gold-Fonds aus den eigenen Depots verbannten. Bisher war es eher so gewesen, dass auch etliche Vermögensverwalter diese Fonds empfohlen hatten.

Der Kursrutsch hält weiterhin an, und nun bleibt wohl auch den Profis kein anderer Ausweg mehr, als dabei mitzumachen. Sean Corrigan, der Chef-Investmentstratege von Diapason Commodities Management, sagte, dass man Gold gekauft habe aus zwei Gründen. Zum einen sei man besorgt gewesen über die Auswirkungen von der Geldpolitik auf die Inflation, und weil man befürchtet habe, dass das Finanzsystem zusammenbrechen könnte. Allerdings habe der Markt entschieden, dass wohl keines der beiden Dinge momentan dazu geeignet sei, einen Anlass zu bieten zur Sorge.

GD Star Rating
loading...