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Zuversicht herrscht heute bei den Anlegern vor

Die Einzelhandelsdaten, die aus den Vereinigten Staaten kommen, lassen momentan wieder Hoffnungen aufkommen, dass die US-Wirtschaft sich doch wieder erholen könnte. Aufwärts geht es auch in Deutschland am Aktienmarkt, und das recht deutlich. Allerdings ist es durchaus möglich, dass sich dies auch recht bald wieder ändert.

Der Dax kann heute wieder zulegen. Schon im Handel am frühen Vormittag konnte der Dax steigen auf 7.310 Punkte, das sind 0,68 Prozent mehr. Die New Yorker Wall Street erhielt am gestrigen Montag einen recht guten Auftrieb durch die Geschäftszahlen von der Citigroup, die sehr ermutigend waren, und auch durch die Einzelhändler der USA. Auch der deutsche Aktienmarkt ließ sich davon anstecken. Dennoch ist es so, dass noch Konjunkturzahlen und Unternehmenszahlen anstehen, und sollten diese enttäuschend ausfallen, dann könnte der Dax durchaus wieder ins Minus geraten.

Noch gestern hatte es der Dax geschafft, trotz der recht dürftigen Umsätze noch 0,4 Prozent höher zu schließen, so dass er 7.261 Punkte erreichte. Beim MDax waren es 0,8 Prozent mehr gewesen, er schloss bei 11.315 Punkten, und der TecDax verteidigte ein knappes Plus von 0,2 Prozent, so dass er auf 816 Punkte kam.

Die Aufmerksamkeit dürfte an der Börse heute der ZEW-Index auf sich ziehen, der heute Vormittag veröffentlicht wird. Die Analysten, die von der Nachrichtenagentur Reuters befragt worden waren, rechnen damit, dass ein Ergebnis von durchschnittlich minus fünfzehn Punkten dabei herauskommen werden, noch im September gab es minus 18,2 Punkte. Am heutigen Nachmittag werden dann etliche Konjunkturdaten nachfolgen, die aus den USA kommen.

Gerade erst hatte sich im letzten Monat die Krise verschärft, die am europäischen Automarkt herrscht. Zum zwölften Mal hintereinander lag die Anzahl der Neuzulassungen unter dem Wert des Vorjahres. Dies wurde heute mitgeteilt durch den Herstellerverband ACEA. Betroffen sind alle größeren Märkte außer dem britischen Markt, dieser konnte einen Zuwachs vermelden.

Auftrieb erhielten die Bankaktien durch die Geschäftszahlen von der Citigroup. Sowohl die Deutsche Bank als auch die Commerzbank konnten ihre Gewinne vom Vortag ausbauen, und auch der Branchenindex für Europa lag im Plus bei 1,1 Prozent.

Weiterhin ist es jedoch Europa, das für Skepsis bei den Anlegern sorgt. Erwartet wird nun endlich ein Zeichen dafür, ob denn Spanien nun unter den Rettungsschirm schlüpfen möchte oder nicht.

Währenddessen hofft Griechenland weiterhin darauf, dass bald die nächste Hilfstranche ausgezahlt wird. Antonis Samaras, der Ministerpräsident des Landes, hatte am Montag gesagt, dass die Wirtschaft die Liquidität sehr dringend benötigen würde. Man rechnet aber damit, dass das Geld bald eintreffen werde, dann würden auch die Gespräche abgeschlossen werden bezüglich der Sparmaßnahmen. Ohne finanzielle Hilfen sei es Griechenland nicht möglich, sich zu erholen. Der Finanzminister des Landes, Yannis Stournaras, sagte allerdings, dass die Verhandlungen mit der Troika der internationalen Geldgeber wohl nicht abgeschlossen sein werden bis zum Beginn des EU-Gipfels am kommenden Donnerstag, wie dies von Samaras angekündigt worden war. Die Gespräche mit der Troika und somit die Entscheidung über die Freigabe des neuen Hilfspakets dauern schon länger an, als man dies eigentlich erwartet hatte.

Dem Marktforschungsunternehmen GfK nach ist es so, dass die Verbraucher in Europa momentan nicht damit rechnen, dass sich die Wirtschaft schnell erholt. Dies geht aus einer Studie hervor. Es spiele dabei auch eine sehr große Rolle, dass einige Länder innerhalb der Euro-Zone gezwungen seien, recht große Konsolidierungsanstrengungen zu unternehmen, so Rolf Bürkl, Konsumexperte des GfK gegenüber der dpa. Dies bedeute einerseits, dass die Binnennachfrage sicher geschwächt werden würde, und andererseits würden diese Länder dann auch noch mehr oder minder ausfallen als Importländer. Als Folge dessen würden dann auch wieder die Exporte geschwächt von anderen Ländern, die eigentlich selbst gar nicht betroffen sind von dieser Krise.

Die Verbraucher fast aller Staaten in Europa hatten im vergangenen Quartal mit einer ganz deutlichen Unsicherheit reagiert auf die Rezessionstendenzen, die in vielen Ländern herrschen, und natürlich auf die Euro-Krise. Dies kann man aus der Studie entnehmen, die am Dienstag veröffentlicht worden ist.

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