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Zinssenkung erhofft seitens der Anleger

In dieser Woche konnte sich der Dax ein klein wenig erholen, und auch am heutigen Donnerstag geht dieser Kurs weiter. Vor allen Dingen die positiv ausgefallenen Quartalsberichte sind es, die für einen guten Auftrieb sorgen. Spannung wird aber erst richtig aufkommen gegen Mittag, denn dann wird die EZB wieder ihre Zinsentscheidung bekanntgeben.

Noch vor dem Zinsentscheid der EZB haben sich heute die ersten Anleger hinaus gewagt. Im frühen Handel dieses Tages konnte der Dax bereits 0,35 Prozent zulegen, er steht somit bei 7.941 Punkten. Seitens der Investoren hofft man weiterhin darauf, dass der Zinssatz gesenkt wird wegen der Konjunktur innerhalb der Euro-Zone, die ja noch immer schwächelt. Bis zur Entscheidung müssen die Anleger allerdings noch ein klein wenig warten, sie wird erwartet gegen Mittag.

Weiterhin locker bleiben dürfte wahrscheinlich die Geldpolitik von der US-Notenbank Fed. Dort lässt die Erholung des Arbeitsmarktes weiterhin auf sich warten. Schon am Mittwoch hatte man seitens der Fed erklärt, dass die Anleihekäufe weitergeführt würden für die Stützung der Konjunktur, und zwar in einem unverminderten Tempo.

Jeden Monat werden von der Notenbank Staatspapiere und Immobilienpapiere gekauft im Wert von 85 Milliarden Doller. Mit dem Geld, das so geschaffen wird, soll die Wirtschaft angekurbelt werden. Seitens der Währungshüter hofft man, dass damit dann die Arbeitslosigkeit im Land sinken wird. Die Fed unter Leitung von Ben Bernanke will erst dann die Geldpolitik zurückfahren, wenn die Arbeitslosenquote gefallen ist auf unter 6,5 Prozent.

Seitens vieler Fachleute geht man davon aus, dass der Rat der EZB heute den Leitzins senken wird um einen viertel Prozentpunkt, so dass er dann bei 0,5 Prozent stehen wird. Allerdings glauben auch sehr viele Experten, dass eine solche Zinssenkung keine Wirkung haben wird. Viele Banken und Versicherer in Deutschland haben gestern bereits davor gewarnt, dass eine Zinssenkung auch negative Folgen haben könnte.

Momentan herrscht eine ziemlich niedrige Teuerung, die Inflationsrate lag zuletzt bei gerade einmal noch 1,2 Prozent, und somit hat die EZB hier freie Hand und könnte die Zinsen senken ohne eine Gefahr für die Preisstabilität. Liegt eine Inflationsrate vor von knapp unterhalb zwei Prozent, sehen die Notenbanker es so, dass stabile Preise gegeben sind. Der Rat der EZB wird sich treffen in Bratislava in der Slowakei. Am frühen Nachmittag wird dann Mario Draghi, der Präsident der EZB, die Gründe gegenüber der Presse erläutern für die Entscheidung.

Für Bewegung unter den Einzelwerten sorgten heute die zahlreichen Bilanzen der Unternehmen. Infineon konnte seinen Gewinn ausbauen zum Quartal zuvor, und somit blickt man wieder etwas optimistischer auf den zukünftigen Geschäftsverlauf. Die Aktien konnten zulegen um beinahe 8 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit der Mitte des März. Ein Händler bezeichnet dies als eine große Überraschung. Noch in der letzten Woche hatte es geheißen, dass Infineon zu stark an der Auto-Industrie hänge, und daher sei auch alles schlecht, und jetzt habe der Halbleiterhersteller starke Zahlen zu vermelden und dazu einen guten Ausblick.

Zurückschrauben musste dagegen Siemens seine Erwartungen für das momentan laufende Geschäftsjahr. Grund dafür sind einige hausgemachte Probleme, und auch die schlechte Industriekonjunktur. Die Erwartung eines stabilen Umsatzes wich der Erwartung eines leichten Rückgangs der Einnahmen. Somit fielen auch gleich die Titel von Siemens, 1,3 Prozent waren es hier weniger.

Auch bei den Aktien von Beiersdorf griffen die Anleger heute zu, sie waren sehr erfreut über die Entwicklung des Geschäftes dieses Konzerns. So konnten die Titel steigen um rund 3 Prozent, und sie zählen heute zu den beliebtesten Werten im Dax.

Die Investoren setzten heute auch auf die Aktien der Lufthansa, denn man ist überzeugt von dem Erfolg des hauseigenen Sparprogramms. Die Titel konnten ein Plus erreichen in Höhe von bis zu 5 Prozent. Somit zählen die Titel heute zu den größten Gewinnern im Dax.

Bei BMW war man in dieses Jahr gestartet mit einem Gewinnrückgang. Das Ergebnis vor Steuern sank um 3,7 Prozent, erreicht werden noch 2 Milliarden Euro. Dies teilte der Konzern heute in München mit. Insgesamt schrumpfte der Nettogewinn auf 1,312 Milliarden Euro, das sind drei Prozent weniger. Norbert Reithofer, der Chef des Konzerns, verwies auf die Rekordabsatzzahlen, die im ersten Quartal erreicht worden waren, und somit sei BMW gut in das Jahr gestartet, auch trotzdem die Automärkte in Europa sehr schwach seien. Sowohl das Ergebnis als auch der Umsatz seien belastet worden durch die hohen Aufwendungen, die man gehabt haben für die Technologien, und auch durch den harten Wettbewerb. Die Aktien des Unternehmens legten zu um 2,5 Prozent im frühen Handel.

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