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Zahlen stehen heute im Vordergrund

Der Tag an der Börse wird heute beherrscht durch eine Vielzahl an Quartalszahlen, die anstehen. Den Start dazu macht BASF, allerdings sind die Zahlen des Unternehmens eher enttäuschend ausgefallen, und der Dax rutscht hinein ins Minus.

Die Bilanzsaison ist in vollem Gange, und der Aktienmarkt in Deutschland hat gleich im frühen Handel dieses Tages einiges einstecken müssen. Der Dax verlor 0,65 Prozent und steht somit bei 8.325 Punkten. Auch der EuroStoxx 50 gab nach, er verlor 0,5 Prozent und steht bei 2.739 Punkten. Beinahe unverändert zeigt sich dagegen der Euro, er notiert bei 1,3200 Dollar.

Die Quartalszahlen vom Chemiekonzern BASF wurden seitens der Anleger eher mit großer Enttäuschung aufgenommen. Der Konzern litt im letzten Quartal sehr deutlich unter der schlechten Konjunktur, die momentan in vielen Ländern herrscht. Daher kam ein Betriebsergebnis zustande, das niedriger ausfiel, als man dies zuvor erwartet hatte. Ein Händler sagte, dass die Zahlen auf den ersten Blick um einiges schlechter gewesen seien, als man dies erwartet habe. Nun seien zunächst einmal Gewinnmitnahmen angesagt, so der Händler weiter. Schon am frühen Morgen mussten die Aktien von BASF ein Minus hinnehmen von 3,4 Prozent.

Eine große Überraschung hatte der Axel Springer Konzern zu vermelden, denn er wird sowohl die „Berliner Morgenpost“ als auch das „Hamburger Abendblatt“ und die Programmzeitschriften sowie Frauenzeitschriften verkaufen, und zwar an die Verlagsgruppe von der „WAZ“. Am Morgen teilte das Unternehmen mit, dass ein Kaufpreis in Höhe von 920 Millionen Euro dafür vereinbart worden sei mit der Funke Mediengruppe. Weiterhin sei geplant, dass ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet wird für den Vertrieb und die Vermarktung sowohl von gedruckten Medienangeboten als auch von digitalen. Seitens der Unternehmen wird damit gerechnet, dass nicht vor dem Ende des Jahres eine Freigabe erfolgen wird durch die Behörden. Dementsprechend legten die Aktien des Unternehmens zu um etwa 4 Prozent.

Vier Prozent abgeben mussten dagegen die Aktien von der Software AG. Somit übernahm das Unternehmen die rote Laterne im TecDax. Die Erwartungen seitens der Aktionäre für das gesamte Jahr waren gedämpft worden durch das Unternehmen. Es wurde gewarnt, dass es aufgrund der eventuellen Verschiebung von großvolumigen Lizenzverträgen dazu kommen könnte, dass die Geschäftsergebnisse, die angepeilt wurden, am Ende diesen Jahres eher am „unteren Ende“ liegen könnten von den Spannen, die erwartet werden.

Zu den Gewinnern im TecDax zählen heute die Aktien von Aixtron. Diese konnten um zwei Prozent zulegen, nachdem das Unternehmen seine Quartalsbilanz vorgelegt hatte. Dem Unternehmen ist es gelungen, weniger an Verlust einzufahren, als man erwartet hatte seitens der Analysten.

Einer der Gewinner im MDax sind die Papiere von Krones, diese legten zwei Prozent zu. Nachdem das erste Halbjahr gut verlaufen war, setzte sich das Unternehmen nun höhere Ziele für das gesamte Jahr. Ebenfalls rund zwei Prozent zulegen konnten die Gagfah Aktien. Grund dafür könnte laut Händlern eine Kaufempfehlung sein, die von Goldman Sachs gegeben wurde.

Es gibt aber noch etwas neben den Ergebnissen der Konzerne, auf das sich heute die Aufmerksamkeit richten wird, und das ist der Ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser konnte im Juli ansteigen auf 106,2 Punkte von zuvor 105,9 Punkten. Somit konnte der Index bereits zum dritten Mal hintereinander ansteigen. Das wird wiederum als Zeichen gewertet dafür, dass es zu einer Trendwende gekommen ist in Richtung des Besseren. Kai Carstensen, der Chefvolkswirt des Ifo-Instituts, sagte, dass sich nur recht wenige Wolken zeigten am Konjunkturhimmel. In den Führungsetagen der Unternehmen ist also eine bessere Stimmung eingekehrt, dies übertrug sich allerdings nicht an die Börse, mehr Schwung blieb hier aus.

Es gibt noch einige weitere Unternehmen, die heute ihre Quartalszahlen veröffentlichen werden. Mit Spannung erwartet werden hier die Zahlen von der Deutschen Börse. Seitens der Analysten erwartet man hier einen Anstieg des Verdienstes verglichen mit dem ersten Quartal diesen Jahres. Die Bilanz wird nach Schluss der Börse in Deutschland vorgelegt werden.

Weitere Zahlen werden kommen von Wincor Nixdorf, Gildemeister, Vossloh und auch Grenkeleasing. Sehr viele Zahlen werden auch aus dem EU-Ausland kommen, und auch in den USA legen Unternehmen ihre Zahlen vor. Dazu gehören unter anderem Credit Suisse, Michelin, Telefonica, Amazon, Dow Chemical, Starbucks und Zynga.

Um die europäischen Bank-Aktien ist es momentan nicht sehr gut bestellt. Sie befinden sich heute wieder auf dem Weg in den Keller. Unter Druck geraten sind vor allen Dingen die Papiere der Commerzbank, diese mussten etwa vier Prozent abgeben. Eine Belastung stellt auf jeden Fall die Herabstufung von 18 der mittelgroßen Banken Italien seitens der Ratingagentur S&P dar. Den Händlern nach stellen auch die Spekulationen bezüglich eventuell weiterer Wertberichtigungen zusammenhängend mit der Detroit-Pleite eine Belastung dar. Den Finanzkreisen nach ist es so, dass es um Kredite geht in einer Höhe von mehr als 400 Millionen Dollar. Diese kamen hauptsächlich von der Eurohypo. Ein Händler sagte, dass dies zwar kein Schocker mehr sei, es aber dennoch negativ sei und zu Verkäufen führe.

Die Commerzbank Aktien mussten eine zusätzliche Belastung hinnehmen laut den Börsianern, und das ist die Sorge bezüglich der südeuropäischen Banken. Die Herabstufung der Banken Italiens wurde durch die Ratingagentur begründet mit dem erhöhten wirtschaftlichen Risiko des Landes. Es sei möglich, dass sie unter eine längeren und auch tieferen Rezession litten als man dies bisher angenommen hätte, so die Experten der Ratingagentur.

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