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Wieder unter der Marke von 7000 Punkten – der Dax fällt

Die Konferenzen der Notenbanken stehen an, und viele der Investoren sehen daher im Vorfeld so gar keine Gründe, um überhaupt zu handeln mit Aktien. Daher rutscht auch der Dax am heutigen Morgen ab, und das sogar recht deutlich.

Die Kurse wurden heute gleich am Morgen belastet durch die Zweifel an einer erneuten Lockerung der Geldpolitik der Fed, der US-Notenbank, die immer mehr wachsen. Der Dax rutschte stark ab, und zwar um 0,7 Prozent, so dass er bei 6963 Punkten lag. Ein Händler sagte, dass sich wohl immer mehr die Erkenntnis durchsetze, dass Ben Bernanke, der Chef der Fed, wohl nicht das meiste sagen werde. Am gestrigen Mittwoch war es dem Dax noch gelungen, die Marke von 7.000 Punkten zu halten, obwohl es insgesamt recht entspannt zuging an den Börsen. Die Umsätze waren insgesamt extrem dünn, und so konnte der Dax auch nur ganz leicht im Plus schließen, 0,1 Prozent waren es mehr, und insgesamt lag er bei 7.011 Punkten.

Am morgigen Freitagnachmittag findet in Jackson Hole das jährliche Treffen der Notenbanker statt, und dort wird Ben Bernanke reden. Genau bei demselben Treffen hatte der Fed-Chef auch schon zwei Jahre zuvor ein Anleihe-Kaufprogramm angekündigt, das zweite seiner Art. Also ist die Hoffnung natürlich groß bei den meisten Anlegern, dass auch dieses Jahr wieder klare Aussagen gemacht werden. Der Meinung der Analysten von der Commerzbank nach ist die Lage der Wirtschaft in den USA aber nun eine andere als vor zwei Jahren. Die Haltung, die die Anleger momentan an den Tag legen, wird von einem Händler in Frankfurt als „Käufer- und Verkäuferstreik“ bezeichnet. Keiner wolle sich positionieren, um dann nicht letztendlich erwischt zu werden auf dem falschen Fuß. Ein weiterer Händler sagte, dass wohl vor dem Treffen morgen nicht mehr allzu viel passieren werde.

Im August ist die Arbeitslosigkeit innerhalb von Deutschland etwas stärker angestiegen, als dies für den Monat sonst üblich ist. In diesem Monat waren bei der BA 2,905 Millionen Menschen registriert, die keine Arbeit haben. Dies wurde seitens der Bundesagentur heute mitgeteilt. Dies sind zwar 29.000 Menschen mehr als noch im Juli, aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind es 40.000 weniger. Saisonbereinigt nahm die Arbeitslosenzahl zu um 9.000, sie ist somit zum fünften Mal hintereinander angestiegen. Erwartet worden war seitens der Experten ein Anstieg von 8000.

Peter Meister, Bhf-Bank, sagte, dass sich der Arbeitsmarkt in Deutschland noch immer recht gut entwickle verglichen mit dem Rest von Europa. Die Daten seien noch immer recht gut wenn man bedenke, dass sich der Ifo-Geschäftsklimaindex nun bereits zum vierten Mal abgekühlt hat. Allerdings machten sich diese Abschwächungstendenzen nun etwas stärker bemerkbar. Die gesamte Weltkonjunktur schwächele, und viele der Länder der Euro-Zone steckten in einer Rezession. Seiner Meinung nach, werde die Arbeitslosigkeit spätestens im letzten Quartal des Jahres höher sein als im Vergleich zum Vorjahr. Die Lage trübe sich ein, dies könne man sehen beispielsweise an der Ankündigung der Kurzarbeit beim Autohersteller Opel. Langfristig sei es nicht möglich, dass sich der Arbeitsmarkt abkoppele von der Abkühlung der Konjunktur. Die Lage sei aber momentan weitaus besser als in früheren Schwächephasen, die die Konjunktur bereits durchlebt habe.

Die Anleger am Rentenmarkt sind vor einer Auktion von Anleihen Italiens mit einer langen Laufzeit wieder einmal auf die sichere Seite gesprungen und haben erneut Bundesanleihen gekauft. Noch am heutigen Vormittag will die italienische Regierung 6,5 Milliarden Euro sammeln, unter anderem bietet sie daher neue Anleihen an mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Die Rendite dafür könnte ein klein wenig unter sechs Prozent liegen. Auch eine Aufstockung einer fünfjährigen Anleihe ist vorgesehen.

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