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Wieder kämpft der Dax mit der Geldpolitik der USA

In den USA können sich momentan die Arbeitslosenzahlen doch weitaus besser entwickeln, als man sich dies erwartet hatte. Dies sorgt natürlich bei den Volkswirten für etwas Freude, gar nicht so gut kommen diese Zahlen aber an bei den Anlegern des Dax. Wieder wird hier befürchtet, dass die US-Notenbank Fed nun doch aussteigen könnte aus dem Anleihekaufprogramm, und sofort begaben sich die Kurse wieder auf den Weg nach unten.

Am letzten Handelstag in dieser Woche muss der Dax einige leichte Verluste hinnehmen. Der Leitindex fiel gleich am Morgen ab um 0,2 Prozent, somit erreicht der Dax noch 8.358 Punkte. Damit entfernt er sich immer weiter von der Marke von 8.400 Punkten. Auch im MDax und im TecDax sieht es nicht anders aus, auch hier bewegt sich kaum etwas. Beinahe unverändert zeigt sich der MDax, er liegt bei 14.727 Punkten. Der TecDax hat ein wenig verloren, er gab 0,2 Prozent ab, und steht bei 1.030 Punkten. Wieder einmal werden die Aktienmärkte beherrscht von der Sorge rund um die Geldpolitik, die seitens der Fed in Zukunft gefahren werden könnte. Schon gestern musste der Dax aus diesem Grund 0,7 Prozent abgeben.

Die sowieso schon recht schlechte Stimmung wird noch mehr getrübt durch die Vorgaben, die aus den USA und aus Asien kommen. Gestern war es an der New Yorker Wall Street zu dem größten Verlust eines Tages gekommen seit rund zwei Monaten, Grund dafür waren schlechte Quartalszahlen. Die Zahl der Erstanträge auf die Arbeitslosenhilfe in den USA war gestern unerwartet gering ausgefallen. Dies wird seitens der Börsianer wieder gewertet als ein Zeichen, dass die Fed ihre bisherigen Anleihekäufe doch eher zurückfahren könnte, anstatt sie noch länger beizubehalten. Michael Hewson, Analyst beim Brokerhaus CMC Markets, sagte, dass es für die meisten Anleger so sei, dass es bereits fast ausgemacht sei, dass die Fed wohl im nächsten Monat eine Drosselung ankündigen werden von den Anleihekäufen.

Enttäuschung gab es bei den Quartalszahlen der Unternehmen Wal-Mart und Cisco. Die Kurse beider Aktien gingen daraufhin gleich nach unten. Der Dow-Jones-Index ging bei Handelsschluss mit einem Minus in Höhe von 1,5 Prozent aus dem Handel, er erreichte 15.112 Punkte. Insgesamt hatte es nur recht dünne Umsätze gegeben. Prozentual ist dies der größte Verlust an einem einzigen Tag, den es seit dem 20. Juni gegeben hatte. Verluste gab es aber auch an den Aktienmärkten in Asien. Der Nikkei-Index musste 0,8 Prozent abgeben.

Am späten Vormittag werden heute in Brüssel die endgültigen Daten veröffentlicht bezüglich der Entwicklung von den Verbraucherpreisen im Monat Juli. Seitens der Experten geht man davon aus, dass die Inflationsrate in dem Monat gelegen haben soll bei 1,6 Prozent. Ist dies der Fall, hat die Preissteigerung genau in der selben Höhe gelegen wie noch einen Monat zuvor. Verglichen mit dem Monat zuvor dürften allerdings die Preise zurückgegangen sein um 0,5 Prozent.

Am Nachmittag könnten nochmals neue Impulse kommen, dann werden Zahlen veröffentlicht bezüglich des Immobilienmarkts in den USA, und auch der Index für das Konsumentenvertrauens von der Universität in Michigan steht an.

Hierzulande werden heute wieder einmal die Stahlkonzerne im Blickpunkt stehen. Einer dieser Konzerne schreibt momentan Verluste, es geht um Salzgitter. Daher plant das Unternehmen einem Zeitungsbericht nach, im Rahmen von dem bereits angekündigten Sparprogramm auch drei der Vorstandsposten, von denen es insgesamt sechs gibt, zu streichen. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass es dann lediglich noch den Vorstandschef geben werde, einen Finanzvorstand und dazu einen Arbeitsdirektor, der zuständig sein wird für die Personalfragen. Das Blatt beruft sich in diesem Bericht auf eine Empfehlung, die der Vorstand gegeben hat an den Aufsichtsrat.

Allerdings würden sich derzeit keinerlei personelle Konsequenzen daraus ergeben, denn zwei Mitglieder stünden sowieso bereits vor dem Ruhestand, und der dritte Posten sei zur Zeit unbesetzt. Weiterhin ist geplant, die Ressorts anzusiedeln eine Ebene unter dem Vorstand. Dies alles ließ die Anleger recht kalt, sie waren nicht sehr beeindruckt davon, und somit blieben sie weiterhin investiert in Salzgitter. Die Aktien des Unternehmens konnten heute sogar zulegen um 0,4 Prozent.

Zu den größten Verlierern des Leitindexes zählen heute die Aktien der Lufthansa. Grund dafür war eine Herunterstufung der Aktien des Unternehmens auf „equal-weight“ von zuvor „overweight“ durch die Experten von Morgan Stanley. Gleichzeitig wurde auch das Kursziel gekürzt von 18,45 Euro auf 17,70 Euro. Die Papiere mussten daraufhin einen Verlust hinnehmen in Höhe von bis zu 4,6 Prozent, dies bedeutet ein Acht-Monats-Tief.

Seitens der Experten wurde dieser Schritt begründet mit dem operativen Geschäft, das schwieriger werde, und zudem verwiesen sie auch darauf, dass es sowohl in Asien als auch in Afrika und im Nahen Osten rückläufige Renditen gebe. Zudem seien auch die Effekte recht schwer nachvollziehbar, die das Sparprogramm des Lufthansa haben werde. Momentan seien keine neuen Impulse absehbar, die dazu geeignet seien, das Geschäft der Fluglinie wieder in Schwung zu bringen.

Von einer Hochstufung können allerdings die Papiere von Bayer profitieren, die von den Barclays-Experten vorgenommen worden ist. Die Papiere des Unternehmens wurden angehoben auf „equal-weight“ von zuvor „underweight“. Daraufhin konnten die Papiere sogleich ein Plus verbuchen in Höhe von 0,4 Prozent, sie zählten zu den stärksten Titel heute im Dax.

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