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Wieder geht es für den Dax abwärts wegen Griechenland

Es gibt wohl momentan einfach keine Ruhe an den Finanzmärkten, und wieder einmal ist Griechenland schuld an dieser Situation. Das Chaos, welches dort bezüglich der Regierungsbildung herrscht, sorgt an allen Börsen für sehr viel Nervosität. Sogar beim Gold, was sonst eigentlich eher als Krisenwährung bekannt ist, hat der Kurs nachgegeben.

Für den Dax geht es am heutigen Mittwochmorgen wieder einmal bergab, der Dax sank ab um etwa 1,1 Prozent, somit stand er bei 6.334 Punkten. Auch der Leitindex wird durch das Chaos in Griechenland geschwächt. Ebenfalls betroffen ist auch der Euro, dieser fiel teilweise sogar unter eine Marke, die bei 1,27 Dollar lag. Dies ist der absolut tiefste Stand, der seit dem Januar diesen Jahres zu verzeichnen ist. Zuletzt gab es aber eine kleine Erholung für den Euro, er lag bei 1,2714 Dollar.

Diese noch immer anhaltende Schwäche, die der Euro an den Tag legt, kommt zustande aufgrund der gesamten unsicheren Lage rund um Griechenland. Carolin Hecht, Devisenexpertin der Commerzbank sagte, dass momentan ein bestimmtes Horrorszenario die Runde mache, welches zwar den schönen Namen „Grexit“ trägt, aber einen Zahlungsausfall der Griechen bedeutet und somit auch den Austritt des Landes aus der Euro-Zone. Inhalt dieses Szenarios sei, dass die Syriza, das linksradikale Bündnis, die Neuwahlen gewinnt, und dass darauffolgend dann die neue Regierungskoalition wie bereits angekündigt die Reformen und das Spardiktat nicht fortsetzen werde. Als Folge davon wird dann wiederum die Troika den Geldhahn zudrehen.

Hecht sagte, dass es hier eine schlechte Nachricht gebe, denn dieses Horrorszenario sei auf jeden Fall durchaus denkbar. Als gute Nachricht sieht sie die Tatsache, dass es bei jeder einzelnen Komponente innerhalb dieser Wirkungskette auch noch Alternativen gebe, damit man diesen Teufelskreis auch unterbrechen kann. Dennoch bedeute diese starke Verunsicherung für den Euro erst einmal gar nichts Gutes. Von einer Risikoscheu seitens der Anleger, die noch weiter zunehmen wird, geht auch Stan Shamu aus, Stratege bei IG Markets.

Jetzt greift diese Verunsicherung bezüglich der Schuldenkrise in Europa auch auf die Edelmetalle und Industriemetalle über, hier fiel der Goldpreis um ein ganzes Prozent, nun liegt er bei 1,533 Dollar pro Feinunze. So billig war Gold zuletzt im Januar diesen Jahres gewesen. Ronald Leung, Rohstoff-Experte bei Cheong Gold Dealers sagte, dass alle momentan drängen in den US-Dollar, und Tatsache ist, dass ein starker Dollar immer schlecht ist für Gold.

Aber auch die Vorgaben, die aus Asien und Amerika kommen, sind recht schlecht. In New York schloss der Dow-Jones-Index im Minus, er gab 0,5 Prozent ab und schloss so bei 12.632 Punkten. Dieser Leitindex pendelte im ganzen Handelsverlauf zwischen 12.608 Punkten und 12.758 Punkten.

Bedingt durch die Neuwahlen, die wahrscheinlich erst Mitte Juni stattfinden werden, wird Griechenland noch einige Wochen lang vollkommen richtungslos unterwegs sein, und Europa steht wieder einmal vor einer neuen Nervenprobe. Die Befürchtungen steigen, dass die Kritiker bei diesen Wahlen gewinnen werden und dann das Land sowohl in die Staatspleite führen werden, als auch zum Austritt aus dem Euro. Diese Befürchtung macht sich sowohl unter den europäischen Partnern als auch unter den Geldgebern breit.

Diese ganze Situation drückt nicht nur die Börsen in Europa herunter und dazu den Euro, auch die Kurse der Staatsanleihen von Italien und Spanien gaben nach, und an den Finanzmärkten machen sich auch hier wieder neue Sorgen breit, dass diese beiden Länder vom Strudel der Krise mitgerissen werden könnten. Interessant ist sicherlich für die Konjunktur Europas, dass Deutschland und Frankreich auch mit dem neuen französischen Präsidenten Hollande weiterhin eng zusammenarbeiten wollten, dies bekräftigten beide beim Treffen am gestrigen Dienstagabend.

Eine Aktie stach heute heraus, und das war, wie bereits erwartet, die Aktie von Facebook. Hier konnte eine riesige Nachfrage festgestellt werden. Es ist durchaus möglich, dass Facebook bei seinem Börsengang einen Betrag von rund 15 Milliarden Dollar erhalten könnte. Wenn dies der Fall wäre, würde Facebook alle Technologie-Börsengänge, die bisher stattgefunden haben, absolut in den Schatten stellen. Wegen der recht hohen Preise sind die Analysten aber eher skeptisch. Bleibt abzuwarten, wie die Facebook-Aktien weggehen werden.

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