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Wieder einmal Verluste für den Dax

Der Dax muss heute erneut Abschläge hinnehmen, es ist aber sehr interessant, dass dennoch keinerlei Nervosität aufzukommen scheint. Die Anleger setzen offensichtlich noch immer auf die EZB, erwartet wird, dass es bald zu einer Unterstützung kommen wird für das verschuldete Spanien.

Heute ist der letzte Handelstag dieser Woche, und so wie es aussieht, nehmen wohl ein paar Händler die Gewinne von gestern mit. Heute Morgen startete der Dax gleich mit einem Minus in den Tag, das bei 0,47 Prozent lag, somit erreichte er 7.247 Punkte. Schon vorher hatte der Aktienmarkt Deutschlands sich gegen alle negativen Nachrichten behauptet, weder die Herabstufung von Spanien noch die weitere schlechten Nachrichten, die aus Griechenland kamen, konnten dem Dax etwas anhaben, er ging mit einem Plus von etwa 1,1 Prozent aus dem Handel, also mit 7.281 Punkten.

Trotz dieser anhaltend schlechten Nachrichten ist noch immer keine Spur von größerer Nervosität zu sehen. Zwar war es gestern so, dass nach der Herabstufung Spaniens durch die Ratingagentur S&P zunächst einmal die Anleihen unter Druck gerieten von Italien und Spanien, doch im weiteren Tagesverlauf waren sie in der Lage, diese Verluste einzudämmen und erreichten dann wieder das Niveau vom Vortag.

So wie es aussieht rechnen momentan alle Anleger ganz fest damit, dass das verschuldete Spanien doch den Hilfsantrag stellt und unter den Rettungsschirm ESM schlüpfen wird. Dann ist der Weg frei, und die EZB wird dann wahrscheinlich wieder weitere Staatsanleihen kaufen, so wie sie es in ihrem gerade erst beschlossenen Programm vorsieht. Ein Händler sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass der Markt wohl die Karten sehen wolle der EZB, alle würden darauf warten. Seitens vieler Anleger sei bereits ein massives Eingreifen der Zentralbank eingepreist worden in die Kurse.

Viele der Anleger hatten gestern mit Sorge in Richtung der Emission geblickt, die von Italien durchgeführt worden war. Dennoch wurde Italien die Staatsanleihen gut los, alles verlieft reibungslos. Die Rendite für die Papiere mit einer Laufzeit von drei Jahren war zwar mit 2,86 Prozent höher als bei der Emission davor, wo lediglich 1,74 Prozent anfielen. Dennoch wurde auch bei weitem nicht das Niveau erreicht, das im Juni vorherrschte, zu dem Zeitpunkt musste Italien sogar mehr als fünf Prozent Rendite bieten. Dagegen ließ aber die Nachfrage etwas nach nach den deutschen Papieren, die allgemein als sicher gelten.

Ebenfalls vorteilhaft ist auch die recht positive Entwicklung der amerikanischen Konjunktur. In der letzten Woche waren die so wichtigen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ganz unerwartet gesunken, und das sogar auf ein Niveau, das es seit dem Februar 2008 nicht mehr gegeben hatte. Dennoch gab der Dow Jones ab, er verlor 0,1 Prozent, so dass er bei 13.326 Punkten stand. Tim Ghriskey, der Chef-Investmentstratege bei Solaris Asset Management, sagte, dass die Realität zeige, dass dies nur Zahlen von einer Woche seien, und dass sie revidiert werden können, daher sei es dann zu Gewinnmitnahmen gekommen.

Insgesamt fehlten dem Dax aber ganz eindeutig die positiven Impulse, um einen guten Start am heutigen Tag hinzulegen. Dennoch ist es möglich, dass es heute noch zu Überraschungen kommt, denn es gibt noch ein paar Termine, die auf dem Plan stehen von den Anlegern, und die zudem sehr wichtig sind.

Auch die Industrieproduktion der Zone des Euro wird heute veröffentlicht in Brüssel. Die Entwicklung der Erzeugerpreise wird in den USA bekanntgegeben. Ein weitaus wichtigerer Termin ist aber sicher die Bekanntgabe der Daten zum Verbrauchervertrauen für den Monat Oktober, diese wird die Uni Michigan heute Nachmittag bekanntgeben. Ein klein wenig wird auch noch die Jahrestagung des IWF und der Weltbank im Blickpunkt liegen, hier werden die Anleger sicherlich auf Aussagen achten, die von dort kommen.

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