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Wieder ein Minus für den Dax – erneutes Warten auf die US-Notenbank

Wieder einmal bietet sich heute dasselbe Bild wie alle paar Wochen, und zwar immer dann, wenn eine Sitzung der US-Notenbank Fed ansteht. Der Dax steht im Minus, und die Investoren warten ab. Erneut fragen sich alle, wie lange es noch so gehen wird, dass die Fed munter weiter Geld druckt. Und wieder fragen sich die Anleger auch, ob es darauf heute nun eine Antwort geben wird. Zwar rechnet momentan niemand wirklich damit, dass es zu einer schnellen Wende in der Geldpolitik der US-Notenbank kommen wird, dennoch ist wieder Zurückhaltung angesagt bei den Anlegern, und der Dax verliert an Boden.

Die Anleger halten sich schon seit Wochen jedes Mal zurück, wenn wieder eine Entscheidung der Fed ansteht bezüglich ihrer Geldpolitik. Auch heute ist dies nicht anders. Zu Beginn des Handels musste der Dax dementsprechend 0,6 Prozent abgeben, somit erreicht er noch 8.220 Punkte. Auch beim EuroStoxx 50 sieht es nicht anders aus, auch er musste 0,3 Prozent abgeben und erreicht noch 2.751 Punkte. Ebenfalls 0,3 Prozent gab auch der Bund-Future ab. Beinahe unverändert zeigt sich der Euro, er notiert bei 1,3260 Dollar.

Ein Börsianer sagte, dass es wohl so sein werde, dass die Fed nicht abrücken werde von ihrer sehr lockeren Geldpolitik. Dennoch sei Vorsicht angesagt bis die Entscheidung gefallen und der Kommentar veröffentlicht wird nach Schluss des Handels in Europa. Dazu stehen noch einige Konjunkturdaten an aus den USA am heutigen Nachmittag. Darunter ist auch die Schätzung bezüglich der Entwicklung vom Bruttoinlandsprodukt des Landes im zweiten Quartal diesen Jahres und auch die Zahlen vom privaten Arbeitsvermittler ADP.

Aber auch die Bilanzsaison innerhalb Europas wird weiterhin im Blickpunkt stehen. Sehr enttäuscht waren die Anleger über die Aussage des Unternehmens Bayer die besagte, dass die Jahresziele wohl „zunehmend ambitioniert“ erscheinen würden. Der Kurs der Aktie fiel daraufhin um etwa ein Prozent. Einen Gewinn in Höhe von 1,6 Prozent konnten die Aktien von VW verbuchen, Grund dafür war, dass ein geringerer Gewinnrückgang ausgewiesen wurde, als man bisher erwartet hatte. Eine positive Wirkung auf die Anleger hatte auch der Zwischenbericht, der von HeidelbergCement veröffentlicht wurde. Mit einem Plus von drei Prozent konnten sich daraufhin die Aktien des Unternehmens an die Spitze des Dax setzen.

Natürlich gibt es auch Verlierer im Dax, heute zählt die Aktie von Thyssen-Krupp dazu. Die Papiere mussten noch mehr als fünf Prozent abgeben, Grund dafür war eine Verkaufsempfehlung, die seitens der UBS herausgegeben worden war. Ein Minus in Höhe von 0,7 Prozent mussten die Siemens-Aktien hinnehmen. Am Mittwoch wird im Konzern der Aufsichtsrat entscheiden bezüglich des geplanten Wechsels an der Spitze des Konzerns. Abseits von den großen Indizes konnte Osram mit einem Plus beim Kurs in Höhe von mehr als acht Prozent punkten, nachdem die Geschäftszahlen vorgelegt worden waren.

Zurückhaltung herrschte auch an der Wall Street, und das auch obwohl es sehr gute Quartalsergebnisse gegeben hatte. Der Dow-Jones-Index kam nicht recht vom Fleck und ging letztendlich aus dem Handel mit 15.520 Punkten. Der S&P 500 konnte um 0,04 Prozent zulegen und erreichte 1.685 Punkte. Auch der Nasdaq-Index konnte zulegen, er verbuchte ein Plus in Höhe von 0,5 Prozent und erreicht 3.616 Punkte.

Am gestrigen Dienstag hatte es große Unruhe gegeben in der Kali-Branche. Die Aktien von Mosaic, einem Düngemittel-Produzenten, stürzten in den USA um beinahe 18 Prozent ab, ein Minus in Höhe von 28,6 Prozent musste Intrepid Potash hinnehmen. In deutschen Leitindex war die Aktie von K+S betroffen, diese musste ganze 24 Prozent abgeben. Ganz überraschend hatte der Kali-Produzent Uralkali aus Russland angekündigt, dass man austreten wird aus dem Kali-Exportverbund BPC. Dies hat für sehr große Unruhe gesorgt. Seitens Uralkali wird damit gerechnet, dass die Preise für Kali weltweit sinken könnten um etwa 25 Prozent.

Die Insolvenz von der Baumarktkette Praktiker, die börsennotiert ist, wird nun von der Bafin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, untersucht. Eine Sprecherin der Behörde sagte gegenüber der „Welt“, dass man sich den Fall anschaue. Gerade erst war bekannt geworden, dass Isabella de Krassny, Großaktionärin und Fondsmanagerin aus Österreich, ihren Stimmrechtsanteil bis zum 19. Juli reduziert hat auf 3,37 Prozent von vorher 9,61 Prozent. Dies geschah noch vor der Insolvenz von Max Bahr. Kurz vor der Pleite des Unternehmens hatte de Krassny noch vehement gefordert, dass der Konzern gerettet werden soll. Am heutigen Mittwoch gab die Aktie der Baumarktkette nach um 3,5 Prozent.

Einen sehr starken Absturz in Höhe von 40 Prozent musste die Aktie von der Immobilienfirma IVG hinnehmen. Am gestrigen Abend hat das Unternehmen, das in einer Existenzkrise steckt, einräumen müssen, dass es nicht in der Lage ist, den Geldgebern einen freiwilligen Schuldenerlass abzuringen. Vorerst seien die Gespräche gescheitert, zudem liege auch kein umfassender Restrukturierungsvorschlag vor der unterschiedlichen Gläubigergruppen.

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