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Weiterhin Verluste für den Dax

Am heutigen Freitag schwächelt der Dax wieder etwas. Der Leitindex wird heute durch die Sorgen, die rund um die Weltkonjunktur kreisen, wieder einmal deutlich gedrückt unter die Marke von 6.100 Punkten. Auch der Hilferuf der Spanier für ihre Banken ist am Markt verpufft.

Zwei Tage hat sich der Dax erholen können, und heute schwächelt er doch wieder. Der Leitindex wird durch die Sorgen gedrückt, die um die Weltkonjunktur momentan kreisen. Somit lag der Dax bei 6.066 Punkten, dies bedeutet ein Minus von ganzen 1,3 Prozent. Noch am gestrigen Donnerstag hatte der Dax 0,8 Prozent fester schließen können, er lag also bei 6.144 Punkten. Auch der MDax fiel, er verzeichnete ein Minus von 1,4 Prozent, so dass er bei 10.082 Punkten lag. Beim TecDax ist ein Verlust von 1,3 Prozent zu verzeichnen, er liegt bei 739 Punkten.

Ein Händler sagte, dass die Anleger heute gleich „ein ganzes Bündel an Enttäuschungen“ verkraften müssten. Als einen Hauptgrund dafür wurden von Händlern die Aussagen genannt, die von Ben Bernanke, dem US-Notenbankchef, gemacht wurden, und die doch sehr enttäuschend waren. Bernanke hatte alle Hoffnungen gebremst bezüglich weiterer Konjunkturhilfen. Er wollte sich nicht festlegen im US-Kongress auf weitere Geldspritzen. Dazu erklärte er, dass die Geldpolitik keinesfalls ein Allheilmittel darstelle. Die US-Notenbank wolle nur im Notfall die Wirtschaft der USA mit weiterem Geld schmieren. Die Börsen in Asien gaben als Folge dieser Aussage nach, in Tokio fiel der Nikkei-Index gar um mehr als 2 Prozent.

Roger Peters, Vorstand Close Brotheres Seydler Research, sagte, dass Bernanke am Tag zuvor ein „Spielverderber“ gewesen sei. Der Experte sagte, dass dessen pessimistische Worte keinerlei neue Einsichten gegeben haben in die weitere amerikanische Geldpolitik. Daher sei es dazu gekommen, dass die Sorgen um die wirtschaftlichen Aussichten die Anleger dazu veranlasst haben, Gewinne mitzunehmen im späten Handel in New York.

Zuerst hatte es eine Freude gegeben bezüglich der recht erfolgreichen Emission von Anleihen Spaniens, diese wurde aber gleich wieder zunichte gemacht durch die Ratingagentur Fitch, die Spanien herabstufte. Es kam aber noch schlimmer für das finanziell angeschlagene Land, denn es machten heute Gerüchte die Runde, dass die Regierung Spaniens an diesem Wochenende wohl Finanzhilfen beantragen wolle aus dem EFSF, den EU-Rettungsfonds, für die Banken im Land. Ein Händler sagte, dass Spanien wohl klar geworden sei, dass die Zeit nun drängt, und dass dieses Problem nun ganz dringend gelöst werden muss. Da am Markt schon vermutet worden war, dass Spanien diese Erkenntnis bald ereilen würde, wurde diese Nachricht lediglich zur Kenntnis genommen. Allerdings zeigen sich die gesamten Märkte einfach nur unbeeindruckt von dem Hilferuf Spaniens.

Einen weiteren Dämpfer gab es durch die Senkung des Leitzinses in China. Am Donnerstag hatte diese Nachricht zunächst noch für Begeisterung sorgen können, aber heute macht sie die Investoren eher nervös. Ein Börsianer sagte, dass den meisten Investoren wohl damit klargeworden sei, dass dort die Konjunktur wohl wirklich schwächelt, wenn seitens der Chinesen die Zinsen so überraschend gesenkt werden.

Für die meisten Unternehmen Deutschlands gab es heute einen Start mit Verlusten. Der größte Verlierer war am Freitag Vormittag ThyssenKrupp, diese Aktie musste einen Verlust hinnehmen von 3,8 Prozent. Die Commerzbank verlor 3,4 Prozent, und die Aktie von MAN 3,2 Prozent.

Im April sind auch zum ersten Male für dieses Jahr wieder die deutschen Exporte gesunken. 1,7 Prozent verkauften die Unternehmen weniger in das Ausland als im Monat zuvor. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit am heutigen Freitag. Nach drei Anstiegen hintereinander war dies nun der erste Rückgang. Analysten, die von Reuters befragt worden waren, hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, aber sie hatte lediglich mit einem Minus von 1,0 Prozent gerechnet.

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