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Weiterhin Verluste für den Dax

In der letzten Woche hatte es an der Börse ja einen regelrechten Ausverkauf gegeben. Am heutigen ersten Handelstag dieser Woche kann der Dax zunächst ein paar Gewinne einfahren, doch dann muss er einen Abrutsch hinnehmen unter die Marke von 7.800 Punkten. Auch der Ifo-Index konnte die Laune heute nicht heben.

Die Verluste halten an beim Dax. Bis der Ifo-Index veröffentlicht wurde, sah es eigentlich recht gut aus für den Dax, doch dann bewegte er sich unweigerlich ins Minus. Momentan liegt der Dax 0,8 Prozent niedriger, er erreicht noch 7.724 Punkte. Am Freitag erst hatte der Dax starke Verluste hinnehmen müssen, 1,8 Prozent hatte er abgeben müssen und schloss ebenfalls unter der Marke von 7.800 Punkten. Insgesamt hat der Dax in der letzten Woche somit noch mehr als 4 Prozent verloren.

Große Enttäuschung rief der Ifo-Geschäftsklimaindex hervor. Dieser konnte zwar ansteigen im Monat Juni, allerdings lediglich auf 105,9 Punkte von zuvor 105,7 Punkten. Dies wurde am heutigen Morgen mitgeteilt vom Ifo-Institut zu der eigenen Umfrage, die durchgeführt wurde unter 7.000 Managern. Wer mit einer positiven Überraschung gerechnet hatte, wurde leider enttäuscht.

Weiterhin sauer aufstoßen wird sicherlich die Ankündigung der US-Notenbank Fed, das Anleihekaufprogramm drosseln zu wollen. Seitens der Experten wird für die nächsten Tage nicht damit gerechnet, dass es zu einem weiteren Ausverkauf kommen könnte, dennoch wird erwartet, dass es zu Kursschwankungen kommen könnte in größerem Umfang, so wie dies heute bereits der Fall war an der Tokioter Börse. Nachdem der Nikkei-Index dort zunächst starke Gewinne verbuchen konnte, rauschte er dann doch wieder hinein ins Minus. Seitens der Investoren ist es dort so, dass sie sich Sorgen machen bezüglich der Stabilität des gesamten Finanzsystems in China. In Tokio geht man davon aus, dass die chinesische Zentralbank festhalten wird an der restriktiven Geldpolitik. Die Zentralbank weigert sich, den Markt noch weiter zu fluten mit Geld, und das wiederum hat am Freitag dafür gesorgt, dass die Zinsen am chinesischen Geldmarkt getrieben wurden auf wahre Rekordwerte.

Erst am Mittwoch hatte Ben Bernanke, Chef der Notenbank der USA, angekündigt, dass die Fed vielleicht noch in diesem Jahr ihren Kurs in der Geldpolitik verlassen könnte, und die Anleihekäufe, die milliardenschwer sind, könnten beendet werden bis zur Mitte des nächsten Jahres. Natürlich reagierten die Anleger sofort, und sie warfen Anleihen, Aktien und auch Rohstoffe heraus aus den Depots. Betroffen waren davon hauptsächlich die sogenannten Schwellenländer, dort fielen die Kurse stark ab, denn die Schwellenländer hatten zuletzt ganz besonders profitieren können von der Geldflut, die von den Notenbanken kommt.

Aus den USA kommt eine weitere Enttäuschung, denn die Aussichten für die Gewinne der Unternehmen im zweiten Quartal sind sehr schlecht. Es gibt mehr Gewinnwarnungen als Firmen die damit rechnen, dass das Ergebnis besser wird als gedacht. Im Verhältnis liegen die Gewinnwarnungen 6,5 mal so hoch, und laut den Daten von Reuters ist dies ein Ergebnis, das so schlecht ist, wie es schon seit dem ersten Quartal des Jahres 2001 nicht mehr der Fall gewesen ist.

Den Grund dafür sehen viele Investoren in den automatischen Ausgabekürzungen, die seitens der Regierung vorgenommen werden, diese sind auch als Sequester bekannt. Betroffen von diesen Kürzungen sind vor allen Dingen Firmen aus dem Technologie-Bereich. Weiterhin belastend hinzu kommen auch die Steuererhöhungen, die es zu Beginn des Jahres gegeben hatte.

Die Spitze des MDax kann heute Kabel Deutschland erreichen. Die Papiere des Unternehmens verzeichnen ein Plus in Höhe von 2,2 Prozent. Seitens Vodafone wurde nun ein Übernahmeangebot angekündigt in Höhe von 7,7 Milliarden Euro. Vodafone plant, den Aktionären von Kabel Deutschland pro Aktie 84,50 Euro zu zahlen, und das in bar. Dazu sollen dann noch 2,50 Euro kommen als Dividende. Diese hatte Kabel Deutschland bereits versprochen für das Geschäftsjahr 2012/2013, allerdings wurde sie bisher nicht ausgezahlt.

Die Anleger erwarten momentan, dass die Geschäfte der Autobauer gut laufen werden, und so griffen sie sehr beherzt zu bei den entsprechenden Aktien. So erreicht Daimler ein Plus in Höhe von 1,9 Prozent und kann sich damit gleich an die Spitze des Dax setzen. Geht man nach der Zeitschrift „Automobilwoche“ ist es so, dass der Konzern in diesem Jahr im Sommer gänzlich verzichten will auf die sonst üblichen Werksferien, da die Nachfrage sehr hoch sei. In demselben Bericht wird ebenfalls gesagt, dass auch bei BMW eine solche Sommerpause ausfallen wird dieses Jahr. Daraufhin konnten auch diese Aktien um ein Prozent höher notieren. Zulegen konnten auch die Papiere von Continental, diese gewannen 1,3 Prozent.

Auch einen Neuling, genauer gesagt im MDax, wird es heute geben, und zwar LEG. Der Konzern wird den Platz übernehmen von HHLA, dem Hamburger Hafenbetreiber. Diese Aktien werden somit absteigen in den TecDax. Weitere Änderungen im Dax oder im TecDax wird es sonst nicht geben. Alle Aktienindizes werden das nächste Mal überprüft werden am 4. September, dann erwarten die Experten allerdings, dass es zu Änderungen kommen wird, die recht umfassend sein dürften.

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