Es scheint momentan so, als ob es nichts gibt, das den Dax stoppen könnte. Seitens der Analysten wird bereits mit neuen Rekordhochs gerechnet. Die Commerzbank-Aktie kann zulegen wegen einiger Gerüchte bezüglich eines Ausstieg des Bundes, und auch Praktiker scheint noch nicht ganz verloren zu sein.

Kein Grund zur Sorge sehen die Anleger momentan in den Konjunkturdaten, die aus China kommen. Im heutigen Vormittagshandel kann der Dax 0,7 Prozent zulegen und liegt somit bei 8.268 Punkten. Erst am Freitag hatte der Dax fester schließen können, und das ebenfalls um 0,7 Prozent. Zum Wochenschluss lag er bei 8.213 Punkten. In den letzten Tagen ist es dem Dax gelungen, etwa 5,5 Prozent zuzulegen. Dies ist das größte Plus einer Woche seit gut eineinhalb Jahren. Dennoch ist eine neue Rekordmarke noch etwas entfernt, dazu fehlen noch gute vier Prozent oder aber 350 Punkte.

Erst in der letzten Woche hatten sich sowohl die Europäische Zentralbank als auch die US-Notenbank Fed dazu bekannt, an der lockeren Geldpolitik festhalten zu wollen. Den Börsianern nach ist es gut möglich, dass dies auch in diese Woche dafür sorgen wird, dass die Aktienmärkte einiges an Aufwind erhalten. Kein Wunder, dass es einige Analysten gibt, die sowohl beim Dax als auch beim Dow Jones schon wieder neue Rekordhochs riechen. Im Mittelpunkt des Interesses wird auch in dieser Woche wieder der Fed-Chef Ben Bernanke stehen, denn am Mittwoch und am Donnerstag wird er vor dem Kongress der USA stehen und seinen Auftritt haben wie jedes halbe Jahr.

Am heutigen Montag sind die Vorgaben, die aus Asien kommen, recht gut. Die Kurse konnten dort steigen, denn das Bruttoinlandsprodukt Chinas ist im zweiten Quartal doch stärker gewachsen, als man dies vorher erwartet hatte. Die Wirtschaft des Landes konnte im zweiten Quartal anwachsen um 7,5 Prozent, im ersten Quartal waren es noch 7,7 Prozent gewesen. Somit hat der Wert die Erwartungen des Marktes erfüllt. Nach den recht pessimistischen Äußerungen von Lou Jiwei, dem Finanzminister Chinas, hatte sich unter den Analysten die Befürchtung breitgemacht, dass sich das Wachstum der Wirtschaft Chinas recht deutlich verlangsamen könnte.

Auf der Unternehmensseite steht heute vor allen Dingen die Commerzbank im Blickpunkt der Anleger. Dem „Focus“ nach ist es so, dass der Bund bereits nachgefragt haben soll bei der UBS bezüglich eines eventuellen Verkaufs der Aktien der Commerzbank. Gleich konnten die Aktien der Commerzbank auch wieder zulegen, und zwar um drei Prozent, somit wurden sie zum Spitzenreiter im Dax.

Einen absoluten Höhenflug legte die Aktie der angeschlagenen Baumarkt-Kette Praktiker hin, sie legte um 24,1 Prozent zu. Grund dafür könnte sein, dass sich Isabella de Krassny, die Großaktionären des Unternehmens, im Rahmen eines Zeitungsinterviews recht optimistisch äußerte bezüglich des Überlebenschancen des Unternehmens.

Am Nachmittag stehen noch einige Zahlen an, so wird der US-Einzelhandelsumsatz veröffentlicht werden, dazu kommt noch der Empire State Manufacturing Index, die Lagerbestände, und noch einige weitere Konjunkturdaten. Die Citigroup, Bank Mutual und Bancfirst werden heute Quartalszahlen vorlegen.

Weiterhin abwärts geht es heute mit den Aktien von Stratec. Drei Prozent mussten die Papiere abgeben im TecDax, erst am Freitag hatten die Aktien ganze 13 Prozent verloren. Das Unternehmen war gezwungen, die eigene Geschäftsprognose zusammenzustreichen, weil überraschend ein Großauftrag verloren gegangen war.

Die Aktien von Fresenius sind heute sehr begehrt, dafür hat eine Kaufempfehlung gesorgt, die seitens Jefferies herausgegeben worden war. In der Spitze konnten sich die Fresenius-Aktien somit verteuern um 1,8 Prozent. In einem Analystenkommentar ist zu lesen, dass es momentan an der Zeit sei aufgrund der zuletzt recht positiven Entwicklung einer Konzernsparte, genauer gesagt Helios, aufzuräumen mit alten Vorurteilen und daher die Aktie heraufzusetzen auf „Kaufen“. Auch das Kursziel wurde erhöht auf 111 Euro von zuvor 102 Euro.