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Vorsichtiger und zurückhaltender Optimismus macht sich an der Börse breit

Die letzten zwei Tage waren an der Börse ja nicht gerade von großen Gewinnen dominiert worden, und auch heute ist es so, dass sich die Händler etwas zurückhalten, und das bei recht geringen Umsätzen. Das liegt sicherlich auch an der geplanten Veröffentlichung der Konjunkturdaten der USA heute Nachmittag.

Man kann sehen, dass sich die Anleger wieder zurückgetraut haben an den Aktienmarkt, wenn auch recht zaghaft. Dennoch konnte schon am Vormittag ein Plus im Dax verbucht werden, und zwar um 0,4 Prozent. Der Dax lag somit bei 6120 Punkten. Es gab zwar einige Handelsumsätze, aber die waren, wie auch schon in den letzten Tagen, doch noch relativ dünn. Sicherlich sind hier Feiertage in einigen Ländern Europas an dieser Entwicklung beteiligt, und auch in einigen Bundesländern in Deutschland ist ja heute ein Feiertag.

Allerdings könnte es sein, dass es am Nachmittag etwas mehr Bewegung gibt in den ganzen Kursen, denn dann werden die USA ihren Arbeitsmarktbericht vorlegen für Dezember. Die Veröffentlichung ist für 14.30 Uhr MEZ vorgesehen. Die Analysten, die von Reuters befragt worden sind, rechnen hier wohl damit, dass außerhalb der Landwirtschaft rund 150.000 neue Arbeitsstellen geschaffen worden sind. Im Monat davor waren es 120.000.

Bereits am Donnerstag veröffentlichte die private Arbeitsagentur ADP Zahlen, nach denen es so ist, dass die Anzahl der neuen Jobs im Dezember, die in privaten Unternehmen angeboten wurden, recht deutlich angestiegen sind. Der Trend in den USA sei eindeutig, so Justin Urquhart Stewart, Seven Investment Management. Es werde demnach ein Wachstum geben, auch wenn dieses wohl nicht dynamisch sein werde.

Dennoch gibt es auch heute wieder einen echten Wermutstropfen, und wie sollte es anders sein, es ist wieder einmal der Euro, der immer noch schwächelt. Zwar schaffte es der Euro mit einem kleinen Sprung wieder zurück über die Marke von 1,28 Dollar, aber eine sehr große Differenz zum gestrigen Tiefststand, den es seit dem September 2010 so nicht mehr gegeben hat von 1,2760 Dollar, ist dieser Kurs nun auch nicht entfernt.

Auch für die Aktie von Unicredit, die gestern sogar aus dem Handel genommen worden war, sieht es weiter nicht gut aus. Die Papiere der Großbank aus Italien standen auch heute Vormittag weiterhin unter einem großen Druck. Sie fielen weiterhin, und befinden sich nun auf dem tiefsten Stand, den sie seit 24 Jahren zu verzeichnen haben. Acht Prozent Verlust mussten sie verzeichnen. Allen in den letzten drei Tagen war es so, dass die Aktien der Unicredit etwa ein Drittel ihres gesamten Wertes eingebüßt haben. Schuld daran ist die versuchte Kapitalerhöhung, die leider einfach nur enttäuschend abgelaufen ist. Auch die Marktkapitalisierung der Unicredit ist somit geschrumpft, und zwar um über 4 Milliarden Euro.

In den letzten Tagen war es auch so gewesen, dass einige andere Banken Europas mitgerissen wurden von dieser versuchten und gescheiterten Kapitalerhöhung, denn die Anleger hatten Angst, dass auch andere Banken solch eine Kapitalerhöhung versuchen würden. Am Freitag zeigte sich die Lage dieser Banken aber recht stabil. Das konnte man am europäischen Branchenindex sehen, der kaum verändert notierte. Heute konnten auch die Deutsche Bank und die Commerzbank ein leichtes Plus verzeichnen.

Die Gewinner im Dax sind heute die Versorger RWE und auch E.ON. Beide konnten ihre Verluste vom Vortal wett machen und stiegen je um etwa 1,5 Prozent.

Beim TecDax erlebten die Anteilscheine der Firma Morphosys einen absoluten Höhenflug. Um ganze neun Prozent konnten diese Anteilscheine in die Höhe klettern, allerdings erst, nachdem ein Artikel in der „Financial Times Deutschland“ erschienen war, der zu Übernahmefantasien anregte.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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