kredit.MS | Money & Service

Vor der Sitzung der EZB geht der Dax nach oben

Heute ist es endlich soweit, die so lang ersehnte Sitzung der Europäischen Zentralbank steht an. Und im Vorfeld dieser Sitzung legen auch gleich die Märkte noch einmal so richtig zu. Bei vielen Teilnehmern des Marktes ist es so, dass sie diese Sitzung am heutigen Tag für die wichtigste halten, die es gibt seitdem die Währungsunion gegründet worden ist. So ergeben sich auch einige Änderungen innerhalb der Aktienindizes.

So konnte auch der Dax gleich am frühen Morgen des Tages die Marke von 7.000 Punkten zurückerobern. Er konnte im frühen Handel 1,30 Prozent zulegen und liegt somit bei 7.053 Punkten. Dieser Stand zeigt ganz eindeutig, wie optimistisch die Anleger heute eingestellt sind. Auch der MDax konnte zulegen, hier waren es 0,50 Prozent mehr, so dass er bei 10.942 Punkten lag. Beim TecDax waren es nur 0,19 Prozent mehr, aber auch er konnte zulegen und erreicht 797 Punkte.

Seitens der Experten des Marktes steht eindeutig fest, dass der Handelstag heute absolut im Zeichen der Sitzung der EZB steht. Man ist sich einig, dass diese Sitzung wahrscheinlich die wichtigste dieser Art ist, seitdem die Währungsunion gegründet wurde. Ein Händler sagte aber auch dazu, dass es wohl zu einem Ausverkauf kommen werde an den Börsen, wenn die EZB die recht hohen Erwartungen, die in sie gesetzt werden, enttäuschen sollte. Seitens der Anleger hofft man, dass endlich Einzelheiten bekannt gegeben werden bezüglich des Anleihekaufprogramms, das von Mario Draghi, dem Präsidenten der EZB, bei der vergangenen Sitzung angekündigt worden war. So sollen die verschuldeten Staaten im Euroland gestützt werden. Die meisten Volkswirte sind zudem davon überzeugt, dass die EZB auch noch einmal den Leitzins senken wird.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat offensichtlich Kenntnis davon, dass seitens der EZB etwas durchgesickert ist, demnach will die Notenbank Staatsanleihen der Staaten innerhalb der Euro-Zone, die finanziell in der Krise stecken, aufkaufen, und das in einem unbegrenzten Umfang. Schon zu Beginn des Augusts hatte Mario Draghi dies angedeutet nach der entsprechenden Sitzung. Allerdings gab es in den letzten Tagen auch einige Gerüchte die besagten, dass Draghi davon wohl wieder abrücken könnte, der Grund sei der Widerstand, der von der Deutschen Bank kommt.

Thomas Gitzel, Volkswirt bei der VP Bank, sagte, dass nur recht wenig gewonnen sei, wenn Draghi dabei bleibe, dass die finanziell angeschlagenen Länder des Euro zunächst einmal unter den Rettungsschirm schlüpfen müssten. Seiner Meinung nach könnten dann der Euro und auch die gesamten Aktienmärkte unter großen Druck geraten. Er sieht die Verluste vom vergangenen Dienstag und auch den recht nervösen Handel vom gestrigen Mittwoch in dem Fall als den Beginn einer Durststrecke, die länger andauern könnte.

Gegen 13.45 werden heute die Ergebnisse bekanntgegeben werden von der Sitzung, vorher gibt es schon die Ergebnisse der Bank of England, die für 13.00 vorgesehen sind. Weiterhin stehen auch die Erstanträge für die Arbeitslosenhilfe an aus den USA, und dazu noch das Bruttoinlandsprodukt der EU für das zweite Quartal.

Währenddessen hat Bundesfinanzminister Schäuble darauf hingewiesen, dass die wichtigste Aufgabe der EZB ist, die Preisstabilität zu wahren. Er sei sich sicher, dass der Rat der EZB wisse, dass das Mandat der EZB konzentriert sei auf die „vorrangige Sicherung der Preisstabilität“. Dies sagte er in einem Interview mit dem Heute-Journal des ZDF, das bereits gestern aufgezeichnet worden war. Eine Staatsfinanzierung sei nicht die Aufgabe von der EZB. Zudem wies Schäuble auch noch verschiedene Berichte zurück die besagten, dass Jens Weidmann, der Präsident der Bundesbank, allein stehe im Rat der EZB mit seiner Kritik, die er bezüglich der Staatsanleihen-Aufkäufe geäußert hatte.

Kurz vor dieser Sitzung der EZB, von der man sich eine richtungsweisende Entscheidung erwartet, konnte auch der Euro nochmals anziehen, 0,2 Prozent konnte er mehr verbuchen, so dass er bei 1,2630 Dollar lag.

Die Anleiherenditen von Spanien und Italien gaben am Rentenmarkt ein klein wenig nach, so rentierten die spanischen zehnjährigen Anleihen bei 6,40 Prozent. Heute Vormittag sollen erneut spanische Anleihen aufgestockt werden, hier geht es um Laufzeiten bis 2014 sowie auch 2015 und 2016. Das Volumen liegt bei 3,5 Milliarden Euro. Etwas nachgegeben haben auch die italienischen Renditen, auch hier geht es um die Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren, sie stehen nun bei 5,51 Prozent.

GD Star Rating
loading...