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Start in die neue Handelswoche mit einem Plus beim Dax

In der letzten Woche hatte es einige heftige Kursverluste gegeben, und die Hochstimmung, die an den Märkten herrschte, musste einen Dämpfer hinnehmen. Zum Start der neuen Handelswoche gelingt es dem Dax aber, wieder zu steigen. Im Blickpunkt werden heute die neuen Konjunkturdaten stehen.

Insgesamt wird erwartet, dass es am heutigen Montag eher etwas ruhiger sein wird an der Börse. Grund dafür ist, dass sowohl der Markt in den USA als auch der in Großbritannien geschlossen sind aufgrund von Feiertagen. Aktienanleger werden wohl zudem auch noch ein paar Tage benötigen, um sich zu erholen von dem starken Einbruch, den es an den weltweiten Börsen gegeben hat.

Tobias Basse, Marktstratege bei der NordLB, sagte, dass der Schock recht tief sitze, und er müsse zunächst einmal verarbeitet werden. Er selbst erwarte nicht, dass es zu einem erneuten Absturz an den Märkten kommen wird, aber es werde wohl auch nicht mehr so viele Höchststände geben, die direkt aufeinander folgen. Es werde seiner Meinung nach auch weiterhin so sein, dass die Geldflut, die von den Notenbanken kommt, die Börsen stützen werde. Gleichzeitig wachse bei den Anlegern aber auch noch die Sorge, dass die Fed, die Notenbank der USA, nun doch in relativ absehbarer Zeit ihren Geldfluss stoppen könnte.

Auf die gesamte Woche gesehen verlor der Dax insgesamt 1,1 Prozent. Vorher war es so gewesen, dass der Dax vier Wochen lang hintereinander gewinnen konnte, in der Spitze hatte er ein Rekordhoch erreicht in Höhe von 8.557,86 Punkten. Am heutigen Montagmorgen gelang es dem Dax, 0,8 Prozent zuzulegen, so dass er 8.367 Punkte erreicht. Auch der MDax legt zu, hier sind es 0,5 Prozent mehr, er steht bei 14.060 Punkten. Ebenfalls zulegen kann der TecDax, hier sind es 0,7 Prozent mehr, er steht bei 964 Punkten.

Heute muss sich ein Fußballclub als einer der größten Verlierer zeigen, die Aktien von Borussia Dortmund verloren nach der Niederlage am Samstag gegen Bayern München um 2,2 Prozent und erreichen noch 3,06 Euro. Fester konnten dagegen die Ausrüster notieren von den beiden Clubs, also Puma und Adidas, beide gewannen jeweils 0,8 Prozent hinzu.

Die Frage, die man sich momentan am Aktienmarkt stellt, dreht sich darum, ob die Entwicklung aus der letzten Woche wohl einen Wendepunkt darstelle, oder ob sie lediglich ein Kratzer ist im Aufwärtstrend, der schon so lange anhält. Viele der Marktstrategen zeigen sich recht optimistisch für die nächsten Wochen. Es sei kein zu starkes Verlustrisiko abzusehen, so lange die Notenbanken auch weiterhin die Märkte fluten mit Geld.

Carsten Klude, Marktstratege von MM Warburg, sagte, dass es seiner Einschätzung nach erst schwierig werde für die Börsen, wenn die Notenbanken den Geldfluss einschränken. Er selbst fürchte, dass die daraus resultierenden negativen Konsequenzen eine recht dramatische Auswirkung haben werde auf die Konjunktur. Man sein „auf Gedeih und Verderb“ angewiesen auf das niedrige Zinsniveau.

Eine Warnung sprach auch Andre Köttner aus, Fondsmanager bei der DWS. Dabei ging es um eine Überschätzung des deutschen Leitindexes. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sagte Köttner, dass man nicht die wirtschaftliche Stärke von von einem Land ganz allein messen könne an der Kursentwicklung von den dreißig größten Unternehmen, die börsennotiert sind. Dies sei nur ein Index von vielen. Man müsse die gesamte Welt mit in den Blick nehmen.

Er selbst sei nicht interessiert am momentanen Punktestand des Dax. Vielmehr beobachte er die Entwicklung vom MSCI World, dem weltweiten Index. Dieser bilde den Zustand von der gesamten Weltwirtschaft gut ab.

Die Bilanzsaison neigt sich dem Ende zu, und somit sind es wieder die Konjunkturdaten, die in den Mittelpunkt rücken. Stefan Scheurer, Kapitalmarktanalyst von Allianz Global Investors, sagte, dass er davon ausgehe, dass der Index von der Federal Reserve Richmond bezüglich des verarbeitenden Gewerbes am morgigen Dienstag ein Beleg dafür sein wird, dass sich die Wirtschaft der USA weiterhin erholt.

Auch erwartet werden am Dienstag und am Donnerstag Daten zur Lage am Wohnungsmarkt, und auch diese dürften eine Verbesserung anzeigen. Der Vermögenszuwachs, der unter anderem erreicht wurde durch gestiegene Immobilienpreise, dürfte sich auch widerspiegeln in einem Verbrauchervertrauen, das sich verbessert hat. Auch dieses steht für den Dienstag an. Dazu kommen am Donnerstag noch vorläufige Zahlen präsentiert zum Bruttoinlandsprodukt der USA für das erste Quartal des Jahres.

Auch für die Euro-Zone stehen Statistiken an, unter anderem wird es am Donnerstag einige Statistiken geben bezüglich des Wirtschaftsvertrauens, und am Freitag auch zum Arbeitsmarkt. Die UniCredit schätzt hier, dass die Arbeitsmarkt-Daten wohl die unterschiedlichen Trends bei der Entwicklung in Deutschland und auch den anderen großen Volkswirtschaften in Europa bestätigen werde.

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