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Schlechte Nachrichten aus Spanien kümmern Anleger nicht

Es gibt wieder schlechte Nachrichten aus dem verschuldeten Spanien. Zwar bereitet dies den Investoren schon einige Sorgen, und es wird auch befürchtet, dass die Berichtsaison recht schwach ausfallen wird, dennoch kann der Dax wieder einen Sprung nach oben machen, nachdem er zunächst etwas verloren hatte, und so kam er wieder über die Marke von 7.200 Punkten.

Von den Verlusten, die sich gleich zu Anfang ergeben haben, hat sich der Dax recht schnell wieder erholen können. Zuletzt stand der Dax im Plus mit 7.250 Punkten, das bedeutet 0,62 Prozent mehr.

Bereits direkt nach dem Start des Handels wurde die Stimmung schlechter, Grund dafür sind erneute Sorgen um die Konjunktur, und auch die Euro-Krise trägt wieder einmal die Mitschuld. Seitens der Investoren wird befürchtet, dass die Berichtsaison, die Mitte diesen Monats anlaufen wird, sehr schwach sein dürfte. Aber auch Spanien sorgt wieder einmal für eine Verunsicherung.

Immer mehr Investoren stellen sich im Moment die Frage, ob die Krisenländer Europas auch wirklich die Atempause nutzen werden, die von Seite der EZB in Aussicht gestellt wird durch die Möglichkeit des Ankaufs von Staatsanleihen. Kein Wunder also, dass Nachrichten, die aus den verschuldeten EU-Ländern kommen, ganz besonders aufmerksam aufgenommen werden. Bisher sind allerdings nur immer wieder neue Rückschläge zu verzeichnen. In der letzten Nacht wurde wieder einmal die Kreditwürdigkeit von Spanien herabgestuft, dieses Mal war die Ratingagentur S&P dran. Zwei Stufen wurde die Kreditwürdigkeit herabgesetzt von der US-Ratingagentur, somit steht sie nur noch bei BBB-Minus. Zudem wurde der Ausblick auch auf negativ gesetzt. Bereits vorher hatte auch Moody´s Ähnliches zu vermelden.

Dazu wurde auch angekündigt, dass eine weitere Herabstufung drohe, wenn die politische Unterstützung schwinden sollte für die Reformen, die ja bereits eingeleitet worden sind, oder auch dann, wenn sich die Hilfen, die aus der Euro-Zone kommen, als eher unzureichend erweisen sollten. So steht Spanien dann nur noch ganz knapp über dem sogenannten Ramschstatus. Es ist die Rezession, die Spanien immer weiter hinunter reißt. Unter dieser Nachricht musste auch der Euro wieder leiden, denn er ging auf Talfahrt zum Dollar.

Und auch Griechenland hat wieder einmal schlechte Nachrichten zu bieten. Christine Lagarde, die Chefin des IWF, sagte, dass es manchmal besser sei, etwas mehr an Zeit zur Verfügung zu haben. Die Mitarbeiter des IWF, die nach Griechenland entsandt worden seien, versuchten noch immer, die Differenzen aufzulösen, die zwischen dem Land und den Geldgebern bestehen. So wie es aussieht, sind die Reformen Griechenlands wohl nicht ausreichend. Es sei ein Aufschub nötig von zwei Jahren, damit das Konsolidierungsprogramm auch bewältigt werden könne, so Lagarde.

So wird es auf der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank gemeinsam mit dem Treffen der Finanzminister der G7 wohl keine Langeweile geben. Lagarde zeigte sich mit den Reformbemühungen in der ganzen Welt als sehr unzufrieden. Man erwarte „mutiges Handeln“ von den Mitgliedern. In der Pflicht sieht sie hier vor allen Dingen Europa. Lagarde sagte, dass die Euro-Zone mitten in der Krise stünde. Sie sagte zudem, dass man gehandelt habe in Europa, aber es müsse mehr geschehen, und auch schneller.

Das alles sind nicht gerade sehr gute Voraussetzungen für die Anleiheauktion, die Italien heute starten wird. Auf den Markt werden Anleihen gebracht mit einer mittelfristigen bis langfristigen Laufzeit. Bereits gestern hat Italien bei der Auktion der einjährigen Geldmarktpapiere einen Zinssatz hinnehmen müssen, der höher lag als zuvor. Noch Mitte September waren es 1,69 Prozent gewesen, gestern wurden 1,94 Prozent fällig.

Vielleicht gibt es aber auch einen Lichtblick, denn aus den USA könnte durchaus etwas Hoffnung herüberschwappen. Nach Einschätzung der US-Notenbank Fed hat sich das Wirtschaftswachstum der USA verbessert. Die Konjunktur habe demnach in den meisten Bezirken wieder angezogen. So steht es in dem Konjunkturbericht der Fed, der am Mittwoch veröffentlicht worden war. Dennoch halten sich die Bürger des Landes zunächst noch zurück beim Konsum, zudem habe sich auch kaum eine Änderung ergeben bei der Situation auf dem Arbeitsmarkt. Ein Wirtschaftswachstum der USA kann auch die Börsen auf der ganzen Welt beflügeln.

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