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Rettung von der EZB erhofft seitens der Anleger

Der Trend ist eindeutig positiv, den der Dax momentan hat. Die Stimmung der Anleger wird heute etwas angehoben durch gute Vorgaben aus Übersee, und auch die Aussicht auf Anleihe-Käufe, die die EZB eventuell tätigen könnte, sorgen am heutigen Montag für recht große Erwartungen.

Am ersten Handelstag der neuen Woche erhält der Dax Auftrieb durch die Hoffnung darauf, dass sich die EZB zu einer großangelegten Rettungsaktion hinreißen lässt für den Euro. Schon am späteren Vormittag konnte der Leitindex etwas klettern, über ein Prozent waren hier mehr zu verzeichnen, so dass er bei 6757 Punkten landete. Schon am Freitag war es so gewesen, dass der Leitindex fester schließen konnte um 1,6 Prozent, er lag bei 6.689 Punkten am Freitag Abend. Somit konnte der Dax im Wochenvergleich insgesamt um ein Prozent zulegen. Auch der MDax kletterte in die Höhe, zwar nur 0,3 Prozent, aber er steht bei 10.888 Punkten. Beim TecDax sind es 0,1 Prozent mehr, er steht bei 778 Punkten. Momentan hält sich der Euro ganz knapp noch unter 1,23 Dollar.

Ishaq Siddiqi, Marktstratege bei ETX Capital, sagte, dass die Börsen in die neue Woche starten mit einer recht „positiven Grundstimmung“. Dabei verwies er auf den Optimismus, der aufkomme vor den Zinsentscheiden, die erwartet werden für diese Woche in den USA und auch Europa. Der Experte ist der Meinung, dass sich die Anleger für den Donnerstag eine Antwort der EZB erwarten, die recht aggressiv wird. Die Anleger erhoffen sich von der EZB, dass diese ihr Anleihe-Kaufprogramm wieder reaktiviert, so soll dann der Druck genommen werden an den Anleihemärkten der verschuldeten Länder Italien und Spanien.

Erst am letzten Donnerstag hatte Mario Draghi, der Chef der EZB, angekündigt, man wolle alles Notwendige tun, was nötig ist, um den Euro zu erhalten. Seitens der Anleger wurden seine Worte interpretiert als Ankündigung einiger Anleihe-Käufe der verschuldeten Staaten wie zum Beispiel Italien und Spanien, die unbegrenzt sind. Bisher hatte sich die Bundesbank recht heftig gewehrt gegen eine solche Staatsfinanzierung durch die EZB. Jetzt richtet sich der Fokus der Anleger auf den kommenden Donnerstag, denn dann will Präsident Draghi sich der Öffentlichkeit stellen, gleich im Anschluss an die Ratssitzung der EZB.

Diese Ankündigung von Mario Draghi wird aber, laut der Meinung von John Taylor, dem Gründer von dem Devisen-Hedgefonds FX Concepts LLC, auch noch eine andere Folge haben, und zwar die Schwächung der Gemeinschaftswährung Euro. Dies werde deshalb so kommen, weil die EZB auf jeden Fall „mehr Geld drucken werde“ als die US-Notenbank Fed.

In einem Marktkommentar von den Analysten von IG Markets heißt es, dass die Spekulationen bezüglich dessen, was man bekommen werde von der EZB, momentan zunehmen angesichts der recht hohen Erwartungen, die an die Ratssitzung der EZB am Donnerstag gestellt werden. Möglich seien unter anderem eine Wiederaufnahme der Anleihenkäufe, eine Zinssenkung oder auch wieder ein erneuter Langfrist-Tender.

Nur einen einzigen Weg sieht Heino Ruland, Ruland Research. Für ihn gibt es lediglich eine einzige Option, und das sind unlimitierte Anleihe-Käufe. Die große Frage sei hier nur, wie dies politisch umgesetzt werden soll, ohne dass bei dieser Aktion „die Bundesbank ihr Gesicht verliert“. Ruland sagt, dass die Messlatte hier sehr hoch läge, Draghi habe sich und dazu seine Reputation „in die Waagschale geworfen“.

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