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Rauf und runter – der Dax im ständigen Richtungswechsel

Auch heute sind die Anleger an der Börse in Frankfurt weiterhin verunsichert. Einerseits kann Deutschland wieder einmal mit guten Zahlen überzeugen, aber andererseits wird die Lage im Staat Griechenland immer bedrohlicher. Daher notiert der Dax auch recht unbeständig.

Zwei Tage war der Dax jetzt auf einer Talfahrt gewesen, heute konnte er dann endlich wieder ein klein wenig freundlicher eröffnen. Allerdings war damit auch schon nach einer halben Stunde wieder Schluss, und er verlor wieder deutlich an Fahrt. Zuletzt war es so, dass er wieder ein deutliches Plus von 0,8 Prozent erreichen konnte, er stieg somit auf 6.498 Punkte. In der zweiten Reihe stieg der MDax gerade einmal um 0,4 Prozent an, somit erreichte er 10.461 Punkte, und der TecDax notierte sogar vollkommen unverändert bei 772 Punkten.

Am heutigen Morgen waren die Konjunkturdaten und die Unternehmensnachrichten von Bedeutung an der Börse. Dennoch schwelt die Krise in Griechenland immer im Hintergrund weiter, und daher erreichten auch die eigentlich recht guten Zahlen der deutschen Wirtschaft und auch der Unternehmen nicht diese Durchschlagskraft, die sie normalerweise haben.

Die Zahlen, die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht worden sind zum Außenhandel konnten allerdings überzeugen. Trotz der anhaltenden Schuldenkrise und auch der Konjunkturabkühlung weltweit schafften es die Unternehmen in Deutschland auch im März wieder, so viel zu exportieren und auch zu importieren, wie es vorher noch nie der Fall gewesen war. Einen absoluten Rekordwert erreichten die Ausfuhren mit 98,9 Milliarden Euro, so das Bundesamt. Die bisher beste Marke war im März 2011 erreicht worden, diese konnte im März 2012 um ganze 0,7 Prozent übertroffen werden. Die Importe stiegen um 2,6 Prozent binnen Jahresfrist an, und auch sie erreichten einen Rekordwert, der bei 81,5 Milliarden Euro lag. Von den Analysten ist zu hören, dass der Außenhandel Deutschlands sich im ersten Quartal diesen Jahres recht gut behauptet habe. Durch sehr gute Geschäfte in Übersee konnte die sinkende Nachfrage, die aus den Euro-Ländern kommt, wieder wettgemacht werden.

Auch heute stehen wieder Quartalsberichte an, unter anderem werden die Berichte von Eon, Klöckner, Axel Springer, Douglas und Henkel erwartet. Mit großer Spannung wurden heute auch die Zahlen von der Commerzbank erwartet. Diese Bank hatte die Kapitalanforderungen der EBA schon vorzeitig erreichen können, und das auch trotz eines Gewinneinbruchs, der im ersten Quartal stattgefunden hatte. Die Aktionäre sind zufrieden, und daher stiegen die Papiere der Commerzbank auch trotz dieses Gewinneinbruchs, 2,7 Prozent sind es mehr, so dass sie bei 1,57 Euro liegen. Damit konnte sich die Commerzbank an die Spitze des Dax setzen.

Auch heute wird die gesamte Unsicherheit rund um Griechenland weiter die Börsen in Atem halten. Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments, warnte die Parteien in Griechenland angesichts der mehr als schleppend verlaufenden Regierungsbildung davor, dass es zu einem Stopp der gewährten Hilfszahlungen kommen könnte. Schulz sagte, dass eine der Grundvoraussetzungen für eine weitere Unterstützung der Griechen durch die Länder der Eurozone eine stabile Regierung sei, die sich auch an die getroffenen Absprachen hält. Dies sagte Schulz gegenüber der „Bild“-Zeitung.

Patrick Döring, Generalsekretär der FDP sagte, dass die Chancen wohl sehr schlecht stünden für die Gewährung weiterer Hilfen durch die Troika, wenn Griechenland es nicht schafft, eine vernünftige Regierung zu bilden. Es liege alles in der Hand der Griechen selbst.

An den Märkten sorgte Alexis Tsipras, der Chef der radikalen Linken des Landes, für großen Unmut. Er war mit der Regierungsbildung beauftragt worden, nachdem die Konservativen das eigene Mandat dafür zurückgegeben haben. Er verlor somit auch keine Zeit zu erklären, dass alle Zusagen seines Landes bezüglich des Rettungspaketes, das ja milliardenschwer ist, „null und nichtig“ seien. Solange es keine konkreten Ergebnisse aus Griechenland gibt, wird die Unsicherheit an der Börsen auf jeden Fall immer in den Köpfen der Anleger präsent sein.

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