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Rätselraten um die Geldschwemme der Notenbanken

In diesem Monat hat die Börse sehr viele Rekorde verzeichnen können. Kein Wunder also, dass viele nun damit beschäftigt sind, Gewinne mitzunehmen. Das Hauptinteresse der Akteure richtet sich aber auf die Zukunft der Geldschwemme, die von den Notenbanken kommt. Spannend wird es wohl am heutigen Nachmittag werden.

Der letzte Handelstag der Woche wird bestimmt durch die ungewisse Zukunft des Kurses der Fed, und der Dax geht auf eine Talfahrt. Im Handel am Mittag gab der Leitindex 0,86 Prozent ab, er notiert bei 8.328 Punkten. Die Gewinne vom gestrigen Donnerstag sind damit wieder Geschichte. Ein Händler sagte, dass am Markt eine recht große Nervosität herrsche, da jeder wisse, dass die Märkte hingen am Tropf von den Notenbanken.

Sollte die amerikanische Notenbank Fed sich wirklich dazu entschließen, ihre Anleihekäufe zurückzufahren, dann wird sich sicher jeder fragen, welche der ganzen Notenbanken die nächste sein wird, und ob diese große Geldschwemme, die lange Zeit dafür gesorgt hat, dass die Kurse hochgetrieben wurden, wohl doch bald beendet sein wird. Dies sagte ein Börsianer zum Thema. Auf der ganzen Welt hatten sich die Aktienindizes in den letzten Wochen Rallys geleistet und waren von einem Rekord zum nächsten gesprungen. Zuletzt hatte der Dax ein Allzeithoch erreicht in Höhe von 8.557,86 Punkten, dies war am 22. Mai. Seit Beginn des Mai konnte der Dax somit ein Plus erreichen von mehr als 6 Prozent. Der eine oder andere Investor nimmt somit vor diesem Hintergrund seine Gewinne mit.

Etliche der Konjunkturdaten, die aus den USA kommen, hatten zuletzt darauf hingedeutet, dass die Wirtschaft des Landes sich erholt. Dementsprechend kamen auch Spekulationen auf bezüglich einer eventuell bald stattfindenden Straffung von der Geldpolitik der Fed. Seitens der Fed war erklärt worden, dass der Geldhahn wieder zugedreht werden soll, wenn sich die Wirtschaft wieder in einem ausreichenden Maße stabil zeigt.

Daher warten alle Anleger immer mit einer großen Spannung auf alle neuen Hinweise, die Aufschluss darüber geben, wie es mit der Wirtschaft der USA steht. Am heutigen Nachmittag stehen ein paar Veröffentlichungen an, darunter der Chicago Einkaufsmanagerindex und auch der Verbrauchervertrauen, das von der Uni Michigan veröffentlicht wird. Durchschnittlich rechnen die Analysten mit einer geringen Verbesserung. Am gestrigen Donnerstag gab es schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt der USA, dadurch wurde dann wieder die Hoffnung darauf gestützt, dass es weitergeht mit dem Kurs der Fed.

Hierzulande können die Aktien der Deutschen Börse davon profitieren, dass es wohl nicht zu einer Einführung der geplanten Finanzmarktsteuer kommen wird. Dadurch konnten die Aktien ansteigen um bis zu 5 Prozent. Aufgrund des schlechten Marktes insgesamt gaben die Titel allerdings wieder nach, so dass sie am Mittag lediglich noch bei einem Plus von einem Prozent lagen.

Kurzzeitig gehörten auch die Aktien von Eon zu den Gewinnern, profitieren konnten sie durch eine Hochstufung seitens der UBS. Anschließend rutschten sie aber wieder ab ins Minus.

Salzgitter musste im MDax 3,4 Prozent abgeben, der Grund dafür war eine Herabstufung von „Neutral“ auf „Reduce“ durch Nomura. Seitens der Analysten wird zwar das Restrukturierungsprogramm, das lange erwartet worden war, eingeschätzt als wohl platziert, dennoch sind sie der Meinung, dass die Kostensenkungen nicht ausreichend sein werden.

Wohin der Dax sich bewegen wird, das hängt auch ab von weiteren Konjunkturdaten. Erste Daten aus der Zone des Euro kamen bereits gegen elf Uhr am Morgen. Demnach hat die Teuerung dort wieder etwas angezogen. Im Mai stieg die jährliche Inflationsrate an auf 1,4 Prozent, das sind 0,2 Punkte höher als im Monat April. Dies teilte heute das Europäische Statistikamt Eurostat mit in einer Schätzung.

Weiterhin setzt sich auch die Arbeitsmarkt-Krise fort in der Euro-Zone. Die Arbeitslosenzahl steigt an, und besonders betroffen sind hier noch immer insbesondere die südlichen Länder und auch die jüngeren Menschen. Laut Eurostat ist es so, dass die Arbeitslosenquote im April in allen Euro-Ländern gestiegen ist auf 12,2 Prozent. Noch einen Monat zuvor waren es 12,1 Prozent gewesen.

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