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Nur kurze Erholung am heutigen Dienstag für den Dax

Weiterhin ist die Stimmung, die an den Märkten herrscht, mehr als angespannt. Die weltweite Konjunkturabkühlung ist deutlich zu spüren, und gerade bei den deutschen Anlegern hat sich dies zum Auftakt der Woche bereits bemerkbar gemacht. Der Start des Handels war heute recht positiv, aber danach kam es gleich wieder zum Abrutsch des Dax.

Seinen kurzfristigen Ausflug in die Gewinnzone hat der Dax der Hoffnung zu verdanken auf erneute Konjunkturhilfen seitens der Notenbank Chinas. Diese anfänglichen Zuwächse gab er dann aber gleich auch wieder ab und rutschte sogar ins Minus. Der Leitindex verliert ganze 0,5 Prozent und steht momentan bei 7252 Punkten. Schon gestern musste der Dax einen Verlust hinnehmen von 1,4 Prozent. Auch beim MDax und dem TecDax sieht es nicht anders aus, beide verlieren jeweils auch 0,5 Prozent.

Die Wirtschaft soll angekurbelt werden, und so hat die Notenbank Chinas heute Morgen eine Liquiditätsspritze gesetzt, die recht massiv war. Den Händlern nach ist es wohl so, dass die Anleger nun darauf setzen, dass es bald schon weitere neue Maßnahmen geben könnte. Dennoch bleibt die Stimmung auch weiterhin angespannt an den Märkten.

Das Wirtschaftswachstum in den USA und auch Europa kühlt sich ab, das ist ja schon länger bekannt, aber es ist längst nicht mehr zu übersehen, dass dies auch in weiteren Teilen dieser Welt so ist. Auch der IWF, der Internationale Währungsfonds, nahm seine eigenen Wachstumsprognosen zurück, und das teilweise recht deutlich.Dies geschah im Rahmen des neuen Weltwirtschaftsausblicks, dieser wurde heute in Tokio veröffentlicht bei der Jahreskonferenz des Währungsfonds.

Olivier Blanchard, Ökonom, schrieb, dass das Wachstum jetzt zu niedrig sei für die „fortgeschrittenen Länder“, als dass dieses Wachstum eine wirklich spürbare Wirkung haben könnte auf die Arbeitslosigkeit. Generell sei es so, dass sich die Abwärtsrisiken erneut verstärkt hätten und zudem auch sehr erheblich seien. Die Wahrscheinlichkeit, dass das weltweite Wachstum unter der Marke von zwei Prozent liegen könnte und somit die Ganzheit der Industrieländer in eine Rezession fallen könnte, liege seiner Meinung nach bei 1:6.

In diesem Bericht heißt es weiter, dass der wichtigste Grund dafür sei, dass es die Politik nicht geschafft habe in allen wichtigen Industrieländern, das Vertrauen wiederaufzubauen in die mittelfristige Entwicklung. Dies gelte sowohl bezüglich der Lebensfähigkeit von der Zone des Euro als auch für die Fähigkeit Vereinigten Staaten, von dem recht hohen Schuldenberg, der sich aufgetürmt hat, wieder herunterzukommen. Der Fonds nahm auch für die sogenannten Schwellenländer wie Indien, China und Brasilien seine Schätzungen zurück.

In den USA beginnt heute wieder die Berichtssaison, und dies sorgt wieder einmal für trübe Aussichten. Scott Wren, Wells Fargo Advisers, sagte, dass man wenige Überraschungen erwarte bei diesen Ergebnissen, seiner Meinung nach werde es überall wohl nach unten gehen. Diese Ansicht teilt er mit sehr vielen Investoren. Starten wird bei der Berichtssaison wieder einmal Alcoa, der Aluminiumhersteller. Die Börsianer schätzen, dass es diesmal einen weitaus geringeren Gewinn geben wird für diesen Konzern als noch ein Jahr zuvor.

Gestern traf sich die Eurogruppe, heute werden die Finanzminister aus dem Euroraum zusammentreffen mit den Kollegen aus all denjenigen Ländern der EU, die nicht der Euro-Zone angehören. Zur Beratung steht das schwierige Thema Finanzsteuer an. Es geht auch darum, dass die Finanzminister eine weitere Hilfszahlung freigeben sollen für Portugal, diese liegt in der Höhe von 4,3 Milliarden Euro. Auch Mario Draghi, Chef der EZB, wird heute einen Auftritt haben, und zwar vor dem EU-Parlament.

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