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Noch immer herrscht Orientierungslosigkeit an der Börse

Wie schon die letzten Tage ist es auch heute nicht anders, die Orientierungslosigkeit an den Märkten hält noch weiter an. Ein großer Teil der gesamten Anleger scheint sich gar nicht erst in Richtung Börse zu bewegen. Zu groß ist die Verunsicherung bezüglich der Probleme im Haushalt der USA und auch in der Euro-Krise.

Gleich zu Beginn des Handelstages musste der Dax Verluste einstecken, zwar zeigt die Kurve nur ein klein wenig nach unten, aber auch 0,1 Prozent weniger sind ein Verlust. Somit erreicht der Dax heute morgen 7.161 Punkte. Am gestrigen Dienstag hatte der Dax das Marktgeschehen abgeschlossen mit einem beinahe unveränderten Wert. Ganz leicht im Minus tendieren auch der MDax, der 0,2 Prozent verlor und bei 11.269 Punkten steht, und der TecDax, der auf 804 Punkte kommt und demnach 0,1 Prozent abgeben musste. Es ist eindeutig, dass sich die Anleger auch weiter zurückhaltend geben werden.

Die Börsen in den USA haben gestern eine wahre Achterbahnfahrt hingelegt, und geschlossen haben sie dann letztendlich doch mit Verlusten. Der Dow-Jones-Index musste 0,5 Prozent abgeben, er stand zum Schluss bei 12.756 Punkten. Eine Belastung für alle Kurse stellt auch weiterhin die Sorge dar, die momentan herrscht vor einem Einbruch der Konjunktur der USA zum Ende des Jahres hin. Dann laufen Steuervergünstigungen aus, und automatische Kürzungen der Ausgaben der öffentlichen Hand werden in Kraft treten. Dieses Ereignis ist auch bekannt als Fiskalklippe.

Die USA sind die größte Wirtschaftsnation in der ganzen Welt, kein Wunder also, dass deren Haushaltsprobleme ein Grund sind für die Investoren, eher zurückhaltend zu agieren. Teilweise wird dadurch sogar eine negative Stimmung hervorgerufen. Ben Le Brun, Marktanalyst bei OptionsXpress, sagte, dass es sich die USA nicht leisten könnten, das anstehende Problem nicht lösen zu können, er rechnet mit einer Einigung in der letzten Minute. Bis dahin werde es aber noch viel Verunsicherung geben, die die Märkte auch weiterhin belasten werde.

Signale der Entspannung könnten dagegen diesmal aus Richtung Europa erscheinen. Geht man nach den Händlern, dann gibt es wohl bereits wieder neue Spekulationen darüber, dass das verschuldete Spanien kurz davor stünde, den Hilfsantrag zu stellen für die Erteilung von Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds. Insgesamt wird dieser Schritt schon lange erwartet, und er soll wohl auch eine ruhestiftende Wirkung haben in der Schuldenkrise Europas. Dass Spanien den Schritt gehen wird, unter den Rettungsschirm zu schlüpfen, das steht ja bereits fest, allerdings weiß niemand, wann das eintreten wird. Mariano Rajoy, der Ministerpräsident Spaniens, sieht bisher noch keinerlei Notwendigkeit für diesen großen Schritt. In der „El Pais“ wird Rajoy, so zitiert, dass es wohl momentan so sei, dass ein Antrag auf das Anleihekaufprogramm der EZB nicht zwingend notwendig sei. Dies sagte er am 29. Oktober diesen Jahres.

Gescheitert sind allerdings die Verhandlungen bezüglich des EU-Haushalts für das Jahr 2013. Die Gespräche platzten gestern, weil das europäische Parlament der Meinung war, dass die Staaten der EU im Streit rund um einige Nachtragszahlungen, die sich in Milliardenhöhe befinden, für dieses Jahr, einfach zu wenige Kompromisse angeboten haben.

Den Angaben von der zyprischen Ratspräsidentschaft nach will die EU-Kommission jetzt bis zum Ende der kommenden Woche einen neuen Plan für das Budget vorlegen. Dann werden diese Verhandlungen rund um das Budget für das nächste Jahr wieder ganz von vorne beginnen.

Großbritannien hatte ja bereits angekündigt, mit einer harten Haltung in die Beratungen von den Staats- und Regierungschefs zu gehen, die in der nächsten Woche stattfinden werden, und dieselbe Haltung legte man nun auch an den Tag bezüglich des Etats für 2013. Greg Clark, Finanzministerium London, erklärte, dass man heute keinerlei weiteres Geld genehmigen werde für die EU.

Der Meinung Großbritanniens nach wolle das Parlament den Staaten wohl eine „massive Ausgabensteigerung“ nahelegen, so wolle man die Steuerzahler in Europa „ausräubern“. Der Haushaltsgipfel gilt als Zerreißprobe für die EU. Großbritannien plant, die Gesamtsumme zu senken für die Jahr von 2014 bis hin zu 2020, und zudem wird auch noch mit einem Veto gedroht, wenn dies nicht eintritt. Andere Staaten, so wie Deutschland auch, wollen dagegen den Betrag beinahe unverändert erhalten gegenüber dem Zeitraum zuvor. Das Parlament und auch die Kommission dagegen wollen aber eine Erhöhung.

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