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Nicht genug Schwung für die 7000er Marke

Die Gewinne, die der Dax bisher gemacht hat, werden gestützt durch die guten Unternehmenszahlen und Wachstumszahlen. Allerdings gibt es für den August schlechte Erwartungen an die Konjunktur, und dies schlägt sich für gewöhnlich auch aus auf die Kauflaune der Investoren. So wird der Dax heute bei seinem Angriff auf die wichtige 7000-Punkte-Marke wieder etwas ausgebremst.

Zwar versucht der Dax noch immer, diese Marke zu erklimmen, aber die recht schlechten Konjunkturerwartungen machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Momentan kann der Dax lediglich ein Plus verzeichnen von 0,9 Prozent, er steht bei 6.974 Punkten.

Ein Börsianer versuchte dies so zusammenzufassen, dass die Anleger auf jeden Fall die Zahl 7.000 sehen wollen im Dax, und dazu haben die Unternehmen auch recht gut insgesamt berichtet. Allerdings seien die Umsätze, die extrem gering gewesen seien, ein kleiner Wermutstropfen. Ein weiterer Händler fügte hinzu, dass dies alles „auf tönernen Füßen“ stünde. Dennoch schwebe den Händlern nach noch immer die Krise in Euroland darüber, obwohl die Kurse steigen. Deshalb hoffen die Anleger noch immer auf weitere Spritzen für die Konjunktur seitens der Notenbanken im Herbst diesen Jahres.

Im zweiten Quartal diesen Jahres konnte auch das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands noch einmal zulegen, und das war auch ein Grund für den momentanen Vortrieb. Zwar sei es insgesamt so, dass sich das Wachstum der Wirtschaft in Deutschland verlangsamt habe, dennoch stieg es aber doch stärker an mit 0,3 Prozent, als dies vorher erwartet worden war von den Analysten. Seitens der Ökonomen, die befragt worden waren von Reuters, war mit einem Wachstum gerechnet worden, das bei 0,2 Prozent liegen sollte. Volkswirt Andreas Rees von der UniCredit sagte, dass dies ein recht „bemerkenswertes Ergebnis“ sei angesichts des Umfelds der gesamten Euro-Zone, das recht negativ sei. Momentan liege Deutschland ganz weit vorne in der Wachstumsliga Europas.

Jörg Krämer, Commerzbank, sagte, dass dieses Wachstum wohl „recht solide ausgefallen“ sei. Dennoch wäre dies aber wahrscheinlich die letzte gute Nachricht gewesen bis auf weiteres, die aus Deutschland komme. Seit Mitte des Jahres 2011 sänken bereits die Auftragseingänge, und auch schon seit ein paar Monaten falle der Einkaufsmanagerindex. Krämer glaubt deshalb, dass die Wirtschaft in Deutschland in diesem Sommer wohl schrumpfen werde. Generell sei sie fundamental recht gut aufgestellt, allerdings könne sie sich nicht abkoppeln von der Rezession, die im Euro-Raum herrscht, denn auch die gesamte Weltkonjunktur habe etwas zurückgeschaltet.

Das besser als erwartet ausgefallene Bruttoinlandsprodukt Deutschlands hat nun auch wieder den Euro ein klein wenig angeschoben. Zeitweise konnte der Euro ein Tageshoch erreichen von 1,2381 Dollar, vorher waren es 1,2329 Dollar gewesen in Schlussgeschäft in New York vom gestrigen Montag.

Der ZEW-Index gab einen Ausblick darauf, wie sich wohl die Konjunktur in Deutschland entwickeln wird in den nächsten Monaten. Hier bleibt wohl die Richtung noch weiter eindeutig, denn dieser Indikator sinkt nun schon zum vierten Mal hintereinander. Er beruht auf einer Umfrage, die jeden Monat unter den Experten den Finanzmarktes durchgeführt wird. Im August gibt der Index nach auf ein Minus im Bereich von 25,5 Punkten. Experten hatten lediglich einen Rückgang prognostiziert von 19,0 Punkten. Im Monat zuvor waren es bereits 19,6 Punkte gewesen.

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