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Nicht auf der Sonnenseite – Solarkonzern stürzt ab

Der Solarkonzern Solarworld mit Sitz in Bonn ist ja bereits etwas länger angeschlagen, aber nun stürzte die Aktie im freien Fall hinein ins Bodenlose. Der Grund dafür ist, dass das Unternehmen gut die Hälfte von seinem Grundkapital verloren hat. Durch operative Verluste in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro und dazu noch hohe Abschreibungen kamen Riesenverluste zustande für das Unternehmen.

Im letzten Jahr verbuchte das Unternehmen somit einen Verlust, der sich zwischen 520 und 550 Millionen Euro bewegt. Dies teilte das Unternehmen nun mit. Durch das negative Eigenkapital im Rahmen von 20 Millionen bis 50 Millionen Euro ist der Solarkonzern nun noch mehr abhängig von seinen Gläubigern als bisher schon. Dennoch soll dies keine unmittelbare Konsequenzen haben bei den Verhandlungen bezüglich der Rettung dieses Unternehmens.

Diese Warn-Mitteilung des Konzerns, die gesetzlich vorgeschrieben ist, habe keine Auswirkung auf das operative Geschäft oder den Restrukturierungsprozess, so Frank Asbeck, der Vorstandschef von Solarworld, in seiner schriftlichen Stellungnahme. Schon seit Monaten verhandelt er mit Anleihegläubigern und den Banken bezüglich eines Auswegs aus dieser Krise, die existenzbedrohend ist. Seitens der Experten wurden dem Unternehmen durchaus Chancen bescheinigt für die Sanierung. Dadurch ist es möglich nach dem geltenden Recht, auch im Falle von einer Überschuldung doch noch herumzukommen um einen Insolvenzantrag. Asbeck teilte mit, dass diese Prognose weiterhin gelte. Man befinde sich in konstruktiven Gesprächen mit den Gläubigern des Unternehmens, diese basierten auf einer Fortführungsprognose, die positiv sei.

Der Vorstandschef wies allerdings die Einschätzung zurück von den Sanierungsexperten. Diese sagten, dass die Verhandlungen abgeschlossen sein müssten bis zum Ende diesen Monats. Er sagte, die Gespräche würden momentan geführt ohne eine Limitierung zeitlich gesehen.

Die einzige Folge, die aus dem Verlust von dem Grund direkt resultiert ist die, dass das Unternehmen nun gezwungen ist. eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, und das umgehend. Auf dieser Versammlung muss Asbeck dann den Aktionären genau erklären, wie der gedenkt die Firma wieder herauszuführen aus dieser Krise.

Solarworld hatte erst Mitte März wegen der zu der Zeit bereits laufenden Verhandlungen mit seinen Gläubigern die Vorlage der Geschäftszahlen des Unternehmens für das Jahr 2012 verschoben. Nun weiß man wenigstens, wie hoch denn nun der Verlust ist nach dem deutschen Handelsgesetzbuch. Allerdings ist es auch so, dass nur gut ein Fünftel des gesamten Verlustes auch aus dem operativen Geschäft stammt, das sind rund 100 Millionen Euro.

Weiterhin erklärte Vorstandschef Asbeck, dass diese Verluste bereits enthalten seien in seinen eigenen neuesten Aussagen bezüglich der Geldreserven des Unternehmens. Erst im Januar hatte der die Liquidität von Solarworld beziffert auf 220 Millionen bis 230 Millionen Euro per Ende des Jahres 2012.

In den Zahlen, die nun am gestrigen Mittwoch vorgelegt worden waren, waren keine Tochterfirmen enthalten. Das Unternehmen warnte weiterhin, dass die Schätzungen noch wesentlich verändert werden könnten durch etwaige Bilanzkorrekturen, die stattfinden könnten im Rahmen von der Jahresabschlussprüfung. Dementsprechend waren die Anleger am heutigen Morgen natürlich alarmiert, und zugleich brachen die Aktien ein um ganze 37 Prozent. Sie erreichen nur noch 0,58 Euro und sind somit der größte Verlierer heute auf Xetra.

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