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Neuer Interessent für die Commerzbank – spanische Großbank ist interessiert

Die Commerzbank ist arg angeschlagen, das ist bekannt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Gerüchte entstehen bezüglich einer Übernahme. Bisher hatte die Schweizer UBS ihr Interesse bekundet, nun sieht es so aus, als ob die Santander Bank aus Spanien auch interessiert sei an der Commerzbank. Es ist jedoch durchaus möglich, dass die Interessenten abgeschreckt werden von den Risiken in Milliardenhöhe, die in der Bank stecken.

Die Tageszeitung „Welt“ berichtet unter Berufung auf Finanzkreise, dass die spanische Santander Bank wohl Interesse habe an der zweitgrößten Bank Deutschlands. Ganz besonders attraktiv soll das Privatkundengeschäft sein, das bei der Commerzbank schwächelt, aber immerhin elf Milliarden Kunden aufweisen kann. Dieses könnte die Santander durchaus wieder auf Vordermann bringen.

Die Zeitung schreibt weiter, dass es aber auch Milliardenrisiken gibt, die die Interessenten durchaus abschrecken könnten, diese stammen aus Schiffs- und Immobilienkrediten. Eine Stellungnahme war weder von der Santander Bank noch von der Commerzbank zu bekommen.

Schon am letzten Wochenende war seitens „Focus“ darüber berichtet worden, dass es einen potentiellen Interessenten gebe aus der Schweiz. Dem Bericht nach sei es so, dass Bundesfinanzminister Schäuble schon ein eventuelles Interesse sondiert haben soll von den Schweizern an den Anteilen des Bundes. Momentan hält der Bund noch etwa 17 Prozent von der Commerzbank.

Skeptisch sieht eine solche Übernahme durch die Santander Bank allerdings der Betriebsrat der Commerzbank. Es sei gut möglich, dass dies recht schmerzhaft werden könne für die Mitarbeiter, und es könnte zudem zur Folge haben, dass es Auslagerungen gebe in Servicegesellschaften, so die „Welt“. Momentan zieht die Commerzbank sowieso bereits einen recht radikalen Kurs zur Sanierung des Bankhauses durch. Bis zum Jahr 2016 sollen insgesamt etwa 5.200 Stellen ganz gestrichen werden.

Martin Blessing, Vorstandschef der Bank, versucht damit, die Bank neu auszurichten, und zwar auf die Privatkunden aber auch auf den Mittelstand. Der Druck, der auf Blessing lastet, ist sehr stark.

Altlasten und Randbereiche, die weniger lukrativ sind, werden von ihm abgestoßen. Allerdings bleiben bisher eventuell durchschlagende Erfolgsmeldungen aus. Seitens der Ratingagentur Moody´s ist es so, dass man davon ausgeht, dass dieser Umbau der Bank frühestens im Jahr 2015 die ersten Erfolge bringen wird.

Ein Vorwärtskommen ist zumindest festzustellen beim Abbau von den Altlasten. Erst gestern war es der Commerzbank möglich gewesen einen Verkauf zu melden. Dabei ging es um Reste von der ehemaligen Hypothekentochter Eurohypo aus Großbritannien, die schon etwas länger zum Verkauf standen. Die eigentlich recht gut laufenden gewerblichen Immobilienkredite werden übernommen von der Wells Fargo und vom Finanzinvestor Lone Star, auch das operative Geschäft in Großbritannien gehört dazu.

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