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Negative Meldungen lassen den Dax zurückfallen

Dax fällt heute zurückDer Dax fällt heute zurück, Grund dafür sind negative Meldungen, die sowohl aus den USA als auch aus Europa kommen. Die Aktien von Siemens werden heute in den Blickpunkt rücken, denn dort stehen etliche Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Die neue Handelswoche beginnt nicht gerade erfreulich für den Dax. Negative Nachrichten scheinen heute wirklich von überall zu kommen. Gleich zu Beginn des heutigen Handels musste der Dax 1,1 Prozent abgeben und steht somit lediglich noch bei 8.566 Punkten. Nicht viel anders sieht es auch beim MDax aus, der 0,9 Prozent abgeben muss und noch 14.946 Punkte erreicht, und auch der TecDax reiht sich hier ein, er gibt 1,1 Prozent ab und steht somit bei 1.075 Punkten.

Gründe dafür gibt es einige, dazu gehört auf jeden Fall der noch immer ungelöste Haushaltsstreit in den USA, Sorgen macht aber auch die Regierungskrise, die gerade in Italien herrscht. In den USA bleibt nicht mehr lange Zeit, bis morgen muss es geschafft sein, dass ein Kompromiss gefunden wird. Schaffen es die Parteien nicht, bis Dienstag um Mitternacht doch noch eine Lösung zu finden, werden die Bundesangestellten ab dann in einen ungewollten Zwangsurlaub gehen müssen. Zudem wären die USA dann nicht mehr dazu in der Lage, an den Anleihemärkten ihre Staatspapiere zu bedienen, wenn es nicht doch noch zu einer Anhebung kommt von der bisherigen Schuldenobergrenze. Obwohl die Experten zuversichtlich sind, dass es doch noch zu einer Einigung kommt, belastet das Thema die Anleger.

In den Fokus der Anleger rückt heute aber auch Italien. Dort wird eine Koalitionspartei aussteigen aus der Regierung, somit wird es wohl dazu kommen, dass im Parlament die Vertrauensfrage gestellt werden muss. Voraussichtlich dürfte dies am Mittwoch stattfinden. Schlimmstenfalls könnte es dann zu Neuwahlen oder einen Regierungswechsel kommen, beides dürfte dann die bisherige Reformpolitik des Landes gefährden.

Auf diese Nachricht aus Italien reagierten viele der Akteure sehr schockiert. Leiden darunter musste vor allen Dingen der Mailänder Leitindex, er gab 2,5 Prozent ab. Auswirkungen hat diese Krise auch auf den Anleihemarkt, beispielsweise stieg die Rendite an für die Bonds mit einer zehnjährigen Laufzeit auf 4,575 Prozent von zuvor 4,424 Prozent.

Der Gradmesser für die Nervosität, die an den Märkten herrscht, ist der VDax. Dieser Index, der die Volatilität misst an der Frankfurter Börse, stieg am heutigen Montag Morgen an um ganze 10,3 Prozent. So hoch hat der Index zum letzten Mal gestanden etwa zwei Wochen zuvor.

Bei den Einzelwerten werden sich die Aktien von Siemens in den Vordergrund drängen. Der Sparkurs des Unternehmens soll nun verschärft werden, dies wurde bereits am gestrigen Donnerstag angekündigt durch einen Unternehmenssprecher. Dabei stehen rund 15.000 Stellen auf dem Spiel, die gestrichen werden sollen. Davon entfallen etwa 5.000 Arbeitsplätze auf Deutschland. Für gewöhnlich ist es an der Börse so, dass die Anleger solche Sparmaßnahmen honorieren mit Käufen, so dass die Aktien des jeweiligen Unternehmens steigen. Im Fall Siemens sieht dies nun anders aus, denn die Aktien mussten 0,8 Prozent abgeben anstatt zuzulegen. Dennoch ist es so, dass die Werte des Unternehmens noch immer zu den stärkeren zählen bei diesem heute insgesamt sehr schwachen Markt.

Auch wenn die Situation insgesamt recht schwach ist, gab es doch noch Werte, die heute zulegen konnten. Dazu zählten die Aktien von Henkel, die ein Plus verbuchten in Höhe von 0,4 Prozent. Damit setzten sie sich an die Dax-Spitze. Gleich danach folgen die Aktien von Fresenius Medical Care, die rund 0,1 Prozent zulegen konnten. Danach folgten schon die Werte, die Verluste verbuchen müssen.

Schon seit einiger Zeit befindet sich die Lufthansa in einer Krise, und auch heute zählen die Papiere des Unternehmens zu den Verlierern des Tages, denn sie mussten 2,08 Prozent abgeben. Damit zählen sie zu den schwächsten Werten des Dax am heutigen Wochenauftakt. Die Aktien folgen nicht nur dem Trend des Tages, auch die Fluglotsenstreiks, die angekündigt wurden, trugen ihren Teil zu diesem Verlust bei. Rund 14.000 Mitglieder der ATCEUC, der Gewerkschaft der Fluglotsen Europas, sind aufgerufen worden, sich am 10. Oktober zu beteiligen an Aktionen gegen die Deregulierungspläne von der EU-Kommission. Beeinträchtigungen im Flugverkehr in Deutschland, die teilweise erheblich werden können, wären die Folge von diesem Streik.

Auch im TecDax gibt es heute ein paar Gewinnerwerte, dazu zählen die Aktien von Evotec. Die Papiere des Unternehmens erhalten Auftrieb durch eine Zahlung in Millionenhöhe, daraufhin konnten die Aktien zulegen um 0,9 Prozent.

Zu den großen Verlierern im Technologieindex zählen heute die Aktien von Dialog Semiconductor, diese mussten 3,1 Prozent abgeben, der Grund dafür sind negative Analystenkommentare. So wurden die Papiere des Unternehmens seitens der Experten der Berenberg Bank zurückgestuft auf „hold“ von zuvor „buy“.

Auch Zahlen werden heute anstehen, denn seitens des Statistischen Bundesamts wird heute der Umsatz veröffentlicht werden von den Einzelhändlern Deutschlands für den Monat August. Noch im Juli war es hier zu einem Minus gekommen, das sehr überrascht hatte. Nun hofft man wieder darauf, dass die Konsumenten hierzulande doch wieder mehr Kauflust verspürt haben im August. Auch bei den Experten geht man davon aus, dass dies der Fall ist, denn sie rechnen mit einem Umsatzplus preisbereinigt in Höhe von 0,8 Prozent verglichen mit dem Monat zuvor.

Zurückgegangen sein dürfte allerdings die Inflation innerhalb der Zone des Euro. Noch im August hatte die Inflationsrate für diesen Bereich bei 1,3 Prozent gelegen. Gerechnet wird nun mit einem Rückgang auf 1,2 Prozent. Genaue Zahlen wird es heute von der Statistikbehörde Eurostat geben, die die Zahlen dazu vorlegen wird.

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