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Nach starkem Start verlangsamt sich die Fahrt des Euro wieder

Der Dax konnte am heutigen Mittwoch einen sehr guten Start hinlegen, dafür sorgten die recht starken Konjunkturdaten, die aus den USA kamen. Allerdings konnte sich dieses hohe Plus nicht allzu lange halten. Der Grund hierfür sind die neuen Zahlen aus Italien und auch aus Deutschland, die dann doch hinter den gemachten Erwartungen zurückblieben.

Das recht deutliche Kursplus, das der Dax gleich zu Beginn des Handelstages hingelegt hat, halbierte sich rund eine Stunde nach dem Beginn des Handels gleich wieder auf 0,8 Prozent. Der Dax lag somit bei 6.812 Punkten. Auch beim MDax und beim TecDax wurde wieder Geschwindigkeit herausgenommen, diese lagen vorher auch recht deutlich im guten Plus. Danach notierte der MDax bei 10.930 Punkten, und somit um 0,9 Prozent im Plus. Beim TecDax waren 1,2 Prozent mehr zu verzeichnen, er erhöhte auf 807 Punkte.

Zunächst hatten die sehr starken Konjunkturdaten aus den USA für einen insgesamt guten Start des Dax gesorgt. Der heute bekanntgegebene Einkaufsmanagerindex aus den USA lag hier über den bisherigen Erwartungen, und somit lebte bei den Anlegern auch wieder die Hoffnung auf, dass sich die Wirtschaft der USA doch in einem besseren Gesamtzustand befinde, als man bisher befürchtet hatte.

Die US-Daten verloren allerdings wieder an Gewicht, als die neuen Zahlen aus deutschen Landen bekannt wurden. Als erstes war der Einkaufsmanagerindex von der Industrie in Deutschland dran. Hier fiel der Index um ganze 2,2 Punkte, er landete somit bei 46,2 Punkten. Dies teilte heute das Markit-Institut mit. Seit dem Juli des Jahres 2009 ist dies der schlechteste Wert. Mit diesem Wert entfernt sich der Index aber auch recht weit von der 50-Punkte-Marke, ab der dann ein Wachstum angezeigt wird.

Tim Moore, Ökonom bei Markit sagte, dass die erneute Nachfrageschwäche dafür gesorgt habe, dass die Betriebe Produktionskürzungen angeordnet haben, und dies habe man nicht einmal verhindern können, indem man die Auftragsbestände rasant schnell abarbeitete. Daher hätten die Unternehmen auch zum ersten mal seit dem März des Jahres 2010 wieder einige Stellen abgebaut.

Weitere Unsicherheit kam auf wegen der Nachrichtenlage, die sich auf die Industrie in Deutschland bezieht, diese war recht undeutlich. Dies kommt dadurch zustande, dass das Ifo-Institut zuvor weitaus bessere Zahlen vorgelegt hatte für den Monat April, allerdings bevor die Daten des Markit Institutes veröffentlicht wurden. Daher lässt sich nur sehr schwer abschätzen, in welche Richtung denn nun die Wirtschaft in Deutschland wirklich geht.

Für die Prognose, die vom Markit-Institut veröffentlicht wurde, sprechen die neuen Arbeitslosenzahlen des Monats April. Insgesamt sank hier die Anzahl der Arbeitslosen, und zwar unter eine Marke von 3 Millionen, aber dennoch war es auch so, dass die sogenannte Sinkrate recht deutlich mit 65.000 unter dem gesamten Jahresschnitt lag. Auch die Erwartungen, die man an die Zahlen hatte, wurden hier gar nicht erfüllt. Die Experten hatten hier mit einem Rückgang von rund 150.000 gerechnet, verglichen mit dem Vorjahr, in Wirklichkeit waren es aber nur 115.000.

Die positive Grundtendenz halte auf dem deutschen Arbeitsmarkt allerdings an, und das auch, obwohl zuletzt die Konjunktur einiges von ihrem Schwung verloren hat. Dies sagte Frank-Jürgen Weise, der Vorstandsvorsitzende von der Agentur.

Auch die Datenlage, die aus Italien kommt, macht den Anlegern nicht gerade sehr viel Mut. Hier fiel der Einkaufsmanagerindex der Industrie Italiens sehr überraschend auf 43,8 Punkte von zuvor 47,9 Punkten. Seitens der Experten war hier allenfalls mit einem Rückgang gerechnet worden auf 47 Punkte. Gleich nach Bekanntgabe dieser Zahlen stürzte auch der Euro wieder ab, so dass er unter der Marke von 1,32 Dollar lag. Zuletzt notierte er rund 0,5 Prozent weniger, er lag bei 1,3179 Dollar.

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