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Keine neuen Impulse für den Dax

Heute zeigt sich der deutsche Leitindex eher etwas verhalten zum Start in die neue Handelswoche. Nur ganz kurz konnte der Ifo-Geschäftsklimaindex für ein klein wenig Bewegung sorgen, er ist wieder recht negativ ausgefallen. Am Aktienmarkt fehlen momentan komplett die Impulse. Wieder einmal setzen die Anleger auf die Notenbanken.

Der Ifo-Index ist dieses Mal recht durchwachsen ausgefallen, und dennoch konnte sich der Dax am heutigen Vormittag zunächst ins Plus kämpfen, allerdings nur recht kurzzeitig. Der Dax musste diese Gewinne dann recht schnell auch wieder abgeben. Momentan steht der Dax um rund 0,2 Prozent schwächer, als dies noch am Freitag der Fall gewesen war, er liegt bei 6958 Punkten. Dagegen konnte der MDax fester notieren, 0,03 Prozent waren es mehr, er steht somit bei 11.017 Punkten. Der TecDax verzeichnet einen Zuwachs von 0,7 Prozent, er notiert somit bei 791 Punkten. Ein Plus konnte auch die Gemeinschaftswährung Euro verbuchen, er kostet nun 1,2526 Dollar.

Bereits zum vierten Mal hintereinander hat sich diesmal der Geschäftsklimaindex eingetrübt in August. Er fiel auf 102,3 Punkte, verbucht also 0,9 Punkte weniger. Dies teilte das Ifo-Institut aus München am heutigen Montag mit. Befragt wurden von dem Institut 7000 Manager. Seitens der Ökonomen, die befragt worden waren von Reuters, war lediglich mit einem Rückgang gerechnet worden auf 102,6 Punkte. Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts, sagte, dass sich die Konjunktur in Deutschland weiter abschwäche.

Ein Börsianer sagte, dass die Anleger wohl nach dem Motto handelten, dass die Daten schlecht seien, und dann sicherlich schnell die Notenbanken herbeieilen, um hier zu helfen. Allerdings dürften die momentanen Kursgewinne nicht überbewertet werden, denn die Umsätze seien recht dünn. Bernd Hartmann, VP Bank, sagte, dass die Auswirkungen von der allgemeinen Schuldenkrise in Europa nun auch zunehmend die Wirtschaft in Deutschland bedrohen. Dazu sei auch noch kein Ende in Sicht von dieser Krise.

Und weiterhin ist es wieder so, dass das Geschehen an der Börse im Zeichen von noch anstehenden Entscheidungen steht bezüglich erneuter Hilfsmaßnahmen für die verschuldeten Euro-Staaten, aber auch für die gesamte Weltkonjunktur, die ja bekanntlich sehr schwächelt. Man redet hier von klar verteilten Rollen. Gibt es weitere Programme seitens der EZB oder auch der Fed, um die Wirtschaft anzukurbeln, werden diese sicherlich die Aktienmärkte wieder weiter treiben. Belastet werden dadurch allerdings erstklassige Anleihen. Anleger aber auch Händler legen hier eine sehr hohe Erwartungshaltung an den Tag, denn sie rechnen damit, dass es Hilfen geben wird.

Es gibt einige Entscheidungen, die dafür sorgen werden, ob diese Erwartungen eher erfüllt oder vielleicht doch enttäuscht werden. Ben Bernanke, der Chef der US-Notenbank Fed, wird am Freitag sprechen in Jackson Hole. Man erwartet von ihm auf dieser Konferenz einige Hinweise darauf, wie die zukünftige Politik aussehen wird. Am 6. September könnte es dann soweit sein, dass Mario Draghi, Präsident der EZB, Maßnahmen verkünden könnte bezüglich weiterer Maßnahmen, um den Euro zu stützen. Dennoch wird von einigen Beobachtern bereits damit gerechnet, dass er eher warten wird bis zum 12. September. Das ist der Tag, an dem hierzulande das Bundesverfassungsgericht entscheiden wird über die Rechtmäßigkeit des ESM, des ständigen EU-Rettungsschirms. Der Bericht der Troika zu Lage im hoch verschuldeten Griechenland wird erwartet für den Anfang des Oktobers.

Wenn es zu weiteren Stützungsmaßnahmen kommen würde, dürften wohl zunächst die Märkte für die Risikoanlagen recht positiv reagieren, so wie Rohstoffe und Aktien. Dasselbe wird wohl auch gelten für die Staatsanleihen der Länder in der EU, die angeschlagen sind. Verlieren werden aber dann die Bonds, die als erstklassig eingeschätzt werden, so wie die deutschen Bundesanleihen.

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