kredit.MS | Money & Service

Keine Erholung für den Dax möglich

Dass sich der Dax im Moment nicht richtig erholen kann liegt zum einen daran, dass die Bilanzsaison bis heute nur recht durchwachsen ausgefallen ist, zum anderen sind es aber auch wieder ein paar Äußerungen, die ein Notenbanker gemacht hat, die für einen Verkaufsdruck sorgten. Auch K+S steht weiterhin unter Druck.

Wieder einmal ist es die Äußerung eines Notenbankers die dafür gesorgt hat, dass an der Börse wieder alles anders lief, als dies normalerweise der Fall ist. Gespürt hat dies am gestrigen Tag der Dax. In einem Interview hatte Dennis Lockhart, der Präsident der Atlanta-Notenbank, gesagt, dass es möglich sei, dass die US-Notenbank Fed bereits im nächsten Monat damit anfangen könnte, die Anleihen-Käufe zurückzufahren. Der Dax reagierte, wie jedes Mal wenn es eine solche Äußerung gibt, sofort und fiel ins Minus, und das auch recht deutlich.

Bis heute kann man die Auswirkungen von diesem einen Interview spüren an der Börse in Frankfurt. Dazu kommen dann auch noch etliche Quartalszahlen von Unternehmen aus Deutschland, die enttäuschten. Am Morgen musste der Dax gleich 0,6 Prozent abgeben, er erreicht noch 8.252 Punkte. Auch der MDax musste etwas abgeben, hier waren es 0,3 Prozent, der Index erreicht somit 14.566 Punkte. Kaum Bewegung gab es beim TecDax, er tendiert bei 1.010 Punkten.

Auch in den USA haben die Worte des Notenbankchefs von Atlanta dafür gesorgt, dass es zu Verkäufen von Aktien kam. Somit verlor der Dow Jones auch gleich 0,6 Prozent, er ging aus dem Handel mit 15.517 Punkten. Beim Nasdaq ist ein Minus zu verzeichnen in Höhe von 0,7 Prozent.

Dies ist aber noch gar nichts verglichen mit dem, was der Nikkei-Index einstecken musste, er verlor ganze vier Prozent und musste schließen unter 14.000 Punkten. Als Grund dafür wird der Yen angesehen, der stärker geworden ist. Der Yen hatte mit 97,09 Yen den höchsten Stand erreicht, den er seit dem Ende des Junis erreichen konnte. Wenn der Yen teurer wird, dann wirken sich die Gewinne von Konzernen aus Japan, die im Ausland erwirtschaftet worden sind, weniger stark aus in den Bilanzen.

In Japan wird am heutigen Mittwoch und am morgigen Donnerstag zu diesem Thema der Ausschuss von der Zentralbank zusammenkommen. Die Regierung und die Notenbank sind seit längerer Zeit dabei, den Geldhahn voll aufzudrehen, um die Märkte zu fluten mit Liquidität. Dadurch wird versucht, das Land wieder hineinzudrängen in den Wachstumskurs. Es hat teilweise sehr kräftige Abschläge gegeben, dafür wurden seitens einiger Händler auch Hedgefonds verantwortlich gemacht. Diese hatten sich am Freitag, kurz bevor die Optionen ausliefen, getrennt von den Papieren. Erschwerend kommt noch die Urlaubszeit hinzu, während der der Handel immer recht dünn ist. Dann reichen meistens bereits ganz geringe Effekte aus, um deutliche Bewegungen zu bringen in die Kurse.

Enttäuschung machte sich gestern unter den Anlegern breit bei der Bilanzsaison, hier waren es hauptsächlich Salzgitter und Lanxess, die enttäuschten, aber es gab auch noch weitere Unternehmen, die nicht die erhofften Zahlen lieferten. Auch am heutigen Tage werden die Börsianer überrannt werden von Zahlen. Unter anderem werden hierzulande Fraport, Axel Springer, Hannover Rück und Beiersdorf ihre Zahlen bekanntgeben.

Schon seit einigen Wochen muss K+S einiges einstecken, und auch heute flatterte wieder eine negative Nachricht ins Haus. Das Kursziel für die Aktie des Unternehmens wurde massiv gesenkt seitens der Experten von der Großbank Morgan Stanley aus den USA. Vormals waren 30 Euro angepeilt gewesen, nun wurden die Erwartungen herabgesetzt auf elf Euro, dazu kommt noch das Rating „underweight“. In den vergangenen Tagen hat die Aktie von K+S mehr als dreißig Prozent Minus einstecken müssen, konnte heute aber trotzdem zulegen. Es ist den Aktien sogar gelungen, die Spitze des Dax zu erklimmen mit einem Plus in Höhe von 4,3 Prozent. Es gibt sicherlich einige Anleger, die risikoorientiert sind und diesen niedrigen Kurs nutzen werden, um günstig einzusteigen.

Bei der Commerzbank kriselt es zwar noch immer, dennoch steigt auch die Zuversicht momentan an. Die ersten Ergebnisse des groß angelegten Konzernumbaus sind zu sehen. Im zweiten Quartal wird daher damit gerechnet, dass die Bank schwarze Zahlen schreiben konnte. Die offiziellen Zahlen werden am Donnerstag mitgeteilt. Bereits heute konnten sich die Aktien verteuern um 0,8 Prozent.

Trotz der Hochwasserkatastrophe konnte die Hannover Rück mehr verdienen als man bisher erwartet hatte. Beim Überschuss sind 29 Prozent mehr zu verzeichnen, 186 Millionen Euro sind es gewesen. Dies teilte der Versicherer heute mit. Erwartet worden war seitens der Analysten, die befragt worden sind von Reuters, durchschnittlich nur 176 Millionen Euro. Die Aktie des Versicherers stieg an um 1,1 Prozent.

Zufrieden sind die Anleger auch mit den Zahlen, die Fraport präsentierte. In den ersten sechs Monaten des Jahres konnte das Betriebsergebnis gesteigert werden um fünf Prozent, es wurden 374,6 Millionen Euro erreicht. Zwar wurden die Erwartungen des Marktes damit übertroffen, dennoch mussten die Aktien heute 0,8 Prozent abgeben.

Als größter Dax-Verlierer stehen heute die Aktien von Beiersdorf fest. Sie gaben 3,7 Prozent ab. Die Quartalszahlen sind zwar gut, dennoch machte sich unter den Anlegern Enttäuschung breit.

Ein Plus konnten die Aktien von Klöckner & Co verzeichnen, ganze 4,7 Prozent mehr gab es für sie. Durch Kosteneinsparungen und auch einem forcierten Stellenabbau ist es dem Stahlhändler gelungen, dem Preisdruck innerhalb von Europa die Stirn zu bieten. Es gab zwar ganz leichte Einbußen beim Umsatz, dennoch konnte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gut steigen aufgrund des Sparprogramms, so das ein Plus von zehn Millionen Euro verbucht werden konnte. Das Unternehmen erreichte 43 Millionen Euro, seitens der Experten hatte man hier lediglich gerechnet mit 35,4 Millionen. Der Erfolg des Sparkurses wurde somit belohnt.

 

GD Star Rating
loading...