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Jetzt kehrt wieder etwas Ruhe ein – der Dax gibt wieder nach

Dax kehrt wieder zurück zur NormalitätIn den letzten Tagen hatte es immer wieder neue Rekordstände gegeben beim Dax, Grund dafür war der weitere geldpolitische Kurs der amerikanischen Notenbank Fed. Allerdings sieht es nun so aus, als ob damit nun Schluss sei. Am heutigen letzten Handelstag der Woche gibt der Dax ganz leicht nach.

Die Fortführung des geldpolitschen Kurses der US-Notenbank Fed hat viele Experten erstaunt, bei den Anlegern kam diese Nachricht allerdings sehr gut an, und es gab einen wahren Run auf die Aktien. Somit konnte der Dax auf Werte kommen, die er zuvor noch nie erreicht hatte. Am gestrigen Donnerstag konnte er sogar 8.770 Punkte erreichen. Am heutigen Freitagmorgen gibt der Dax wieder etwas ab, er verliert 0,2 Prozent und steht bei 8.676 Punkten. Es ist gut möglich, dass einige Anleger nun zunächst einmal ihre Gewinne mitnehmen. Ein Händler sagte, dass der Markt eine recht euphorische Reaktion an den Tag gelegt habe, nun sei damit zu rechnen, dass es zu einer „kurzfristigen Konsolidierung“ komme.

Auch der MDax musste 0,1 Prozent abgeben und erreicht noch 15.035 Punkte, beim TecDax sind es 0,2 Prozent weniger, er steht bei 1.072 Punkten. Gerechnet wird heute allerdings auch damit, dass es zu Kursschwankungen kommen könnte. Heute findet der als Hexensabbat bekannte dreifache Verfallstermin an am Terminmarkt. Zunächst werden um 12 Uhr die Stoxx-Futures und -Optionen verfallen, danach, genauer gesagt eine Stunde danach, sind die Terminpapiere an der Reihe vom Dax, und ebenso auch die des TecDax.

Auch der Dow-Jones-Index an der Wall Street schloss gestern um 0,3 Prozent niedriger, er ging mit 15.637 Punkten aus dem Handel. Ebenso erging es dem S&P-500, dieser Index verzeichnet 0,2 Prozent weniger und schloss mit 1.722 Punkten. Zulegen konnte dagegen der Technologieindex Nasdaq-Composite, er bekam 0,2 Prozent dazu und erreicht damit 3.789 Punkte. Auch der Nikkei-Index in Tokio geht wieder in Richtung der Normalität, er gab 0,2 Prozent ab und schloss die Woche ab mit 14.742 Punkten.

Die unerwartete Entscheidung der Fed, die Geldpolitik weiter so fortzusetzen wie bisher, hat aber nicht nur für Begeisterung gesorgt, einige Experten äußern sich mittlerweile kritisch dazu.

Bei den Einzelwerten hat es am heutigen Freitag Adidas recht schwer getroffen, der Konzern musste seine Gewinnprognose senken. Das Unternehmen gab bekannt, dass man in diesem Jahr noch mit einem Überschuss rechne, der zwischen 820 Millionen und 850 Millionen Euro liegen soll. Grund für diese Senkung sind nicht nur Vertriebsprobleme, mit denen das Unternehmen in Russland zu kämpfen hat, sondern auch die Wechselkursbelastungen, die weiterhin anhalten. Bis dahin war man davon ausgegangen, in diesem Jahr einen Nettogewinn zu erwirtschaften in Höhe von 890 Millionen bis 920 Millionen Euro. Im August hatte der Sportartikelhersteller bereits die Umsatzprognose gesenkt, dennoch hatte man die Gewinnprognose, die nun gesenkt wurde, zu dem Zeitpunkt noch vehement bekräftigt. Als Folge dieser Senkung der Gewinnprognose verloren die Aktien des Unternehmens erheblich, 4,5 Prozent mussten die Papiere abgeben und übernahmen die rote Laterne des Leitindex, und das mit einem recht großen Abstand.

An die Dividende ging es nun bei RWE. Diese wurde seitens des Versorgers nun zusammengestrichen. Noch im Jahr zuvor haben die Anteilseigner pro Aktie zwei Euro erhalten. In diesem Jahr soll es laut dem Energiekonzern nur noch ein Euro sein. Das ist aber noch nicht alles, auch für die Jahre danach kürzte RWE die Ausschüttungsquote, die wichtig ist für die Aktionäre. Unter den Aktionären des Unternehmens machte sich daraufhin Enttäuschung breit. Als Reaktion auf diese Ankündigung verkauften sie ihre Anteile, und die Titel des Unternehmens rutschten 1,8 Prozent ab.

Aber nicht nur die Aktionäre müssen Einschnitte hinnehmen, auch bei den Arbeitnehmern scheinen sich solche anzubahnen. Das Unternehmen soll Kreisen nach erwägen, für die Angestellten des Konzerns Nullrunden zu fahren bei den Gehältern und Löhnen. Außerdem könnten auch Arbeitsstellen in Gefahr sein, da unrentable Kraftwerke eventuell von der Schließung bedroht sein könnten. Die Gewerkschaften sehen dies nicht gerne, und es ist durchaus möglich, dass dem Konzern ein Konflikt mit ihnen bevorsteht.

An der Spitze des Dax waren heute die Titel der Deutschen Börse zu finden. Seitens der Bank of America/Merrill Lynch wurde eine Kaufempfehlung herausgegeben, zudem erhöhten die Analysten der Bank auch das Kursziel auf 60 Euro von zuvor 55 Euro. Das brachte den Aktien der Deutschen Börse ein Plus ein in Höhe von 0,2 Prozent.

Unerwartet reagierten die Aktionäre des Baukonzerns Bilfinger auf ein Sparprogramm, das Roland Koch, Chef des Konzerns, diesem verordnet hatte. Teil dieses Sparprogramms wird ein massiver Abbau an Stellen sein in der Verwaltung des Unternehmens. Für gewöhnlich reagieren Aktionäre immer recht positiv auf solche Ankündigungen und greifen bei den Aktien zu, in diesem Fall ist es allerdings genau anders, denn die Investoren gaben Aktien ab. Somit gaben die Titel von Bilfinger nach um 0,5 Prozent.

Im MDax erreichten die Aktien von Gagfah die Spitze, Grund dafür war eine Kaufempfehlung, die die Deutsche Bank herausgegeben hatte. Zudem wurde auch noch das Kursziel angehoben für die Aktien des Immobilienkonzerns auf 11,50 Euro von zuvor 10,50 Euro, dadurch erreichten die Titel des Unternehmens ein Plus in Höhe von 2,1 Prozent.

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