kredit.MS | Money & Service

Heute steht der Dax unter Druck

Nach der Rally, die der Dax in den letzten Wochen hingelegt hat, geht es nun wieder nach unten am deutschen Aktienmarkt. Laut Daten von Reuters ist es so, dass der Dax momentan so dermaßen überkauft ist, wie es schon seit dem Jahr 2006 nicht mehr der Fall gewesen ist. Zudem ist es auch so, dass an den Terminmärkten heute Kontrakte fällig werden, und dadurch könnten die Kurse durchaus gedrückt werden.

Am letzten Handelstag in dieser Woche muss der Dax Verluste einstecken. Er verliert heute 0,48 Prozent, somit erreicht er im heutigen Vormittagshandel noch 7.635 Punkte. Die Stimmung beim Leitindex wird heute vor allen Dingen belastet durch den US-Haushaltsstreit, der sich noch immer weiter hinzieht. Gestern hatte der Dax kaum verändert geschlossen, er lag zu dem Zeitpunkt bei 7.672 Punkten.

Heute steht auch wieder einmal der berüchtigte „Hexensabbat“ an an den Terminmärkten, hier werden dann Futures und Optionen fällig auf Indizes und Aktien. Ein Händler sagte, dass dies einige Anleger wieder an den Markt locke, und somit würden größere Verluste bei den Kursen verhindert.

Schon gestern bezweifelten aber die Händler, dass die Aktienmärkte in Europa dabei glimpflich davonkommen könnten. Ein Händler sagte dazu, dass man spätestens am Freitag mehr wissen werde, genauer gesagt um 13 Uhr. Das ist der Zeitpunkt, an dem unter anderem auch der Terminkontrakt fällig wird für den Dax. Ein Händler sagte, dass es ganz schnell auch wieder nach unten gehen könnte, wenn es bis dahin weiterhin keine guten Nachrichten gibt aus Washington.

Die Daten von Reuters besagen, dass der Dax momentan so heftig überkauft ist, wie dies schon nicht mehr der Fall war seit dem Februar diesen Jahres. Beim EuroStoxx50 wird es noch deutlicher, dieser erreicht Werte, die es seit dem Jahr 2006 nicht mehr gegeben hat. Michael Riesner, Chartanalyst bei UBS, sagte, dass sich seiner Einschätzung nach die Aktienmärkte in Europa noch immer besser präsentierten als die Börsen der USA, dennoch sei aber die Rally, die seit Mitte des Novembers anhält, einfach zu stark, um richtig nachhaltig sein zu können.

Währenddessen gibt es wieder Neuigkeiten von Standard & Poor´s, der US-Ratingagentur. Diese hat wieder die Kreditwürdigkeit Zyperns weiter herabgestuft. In der letzten Nacht wurde die die Bonitätsnote für Zypern herabgesetzt auf „CCC+“, das sind zwei Stufen weniger als zuvor. Zudem sei auch noch der Ausblick negativ. Als Grund für diese erneute Herabstufung gab S&P die schleppenden Verhandlungen an mit den Partnern des Euro und auch dem IWF bezüglich der Hilfen für das verschuldete Land. Es gebe hier noch offene Details, und auch eine abschließende Einigung bezüglich der Gewährung der angeforderten Hilfskredite stehe noch immer aus.

Auch aus Frankreich kommen nicht gerade erbauliche Nachrichten, denn die Wirtschaft Frankreichs ist, der Einschätzung des französischen Statistikamts nach, in diesem Jahr fast gar nicht gewachsen. Daher sei lediglich mit einem Plus für dieses Jahr zu rechnen, das sich in einer Höhe von 0,1 Prozent bewege. Dies teilte am gestrigen Donnerstagabend die Behörde in Paris mit. Diese Prognose ist schlechter ausgefallen als die offizielle Schätzung, die von der Regierung kam. Diese hatte erwartet, dass es zu einem Wachstum kommt in Höhe von 0,3 Prozent für das gesamte Jahr 2012. Noch ein Jahr zuvor hatte es in Frankreich ein Wirtschaftswachstum gegeben von 1,7 Prozent.

Den Angaben von der Statistikbehörde nach schrumpfte diese zweitgrößte Volkswirtschaft innerhalb Europas im letzten Quartal des Jahres um 0,2 Prozent. Und auch beim Ausblick sehe es kaum besser aus. Für die ersten beiden Quartale des nächsten Jahres rechnet man nun mit einem Plus von je 0,1 Prozent. Dies wird den Druck erhöhen auf die Regierung von Francois Hollande, sie wird ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2013, die bisher bei 0,8 Prozent gelegen hat, nach unten korrigieren müssen. Zudem ist diese schlechte Entwicklung der Wirtschaft auch durchaus in der Lage, Hollande den Weg dahin zu verbauen, im nächsten Jahr das Defizitziel in Höhe von drei Prozent, welches versprochen war, einzuhalten.

GD Star Rating
loading...