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Heute startet der Dax mit Verlusten in den Tag

Das Rettungspaket für Zypern sorgt für Proteste bei den Zyprern, aber es hat auch noch eine andere Wirkung, denn die Anleger sind heute sehr verunsichert deswegen. Somit startete am heutigen Montag der Dax lediglich bei etwas über 7.900 Punkten in den Handel.

Dies bedeutet, er ist mit einigen Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Er fiel gleich zu Beginn des Handels auf 7.901 Punkte, dies entspricht einem Minus in Höhe von rund 1,6 Prozent verglichen mit dem Kurs zum Schluss des Freitagshandels. Allerdings konnte der Dax auch gleich in der ersten Stunde des Handels einen Teil dieser Verluste auch gleich wieder gutmachen, und zuletzt notierte er dann bei 7.958 Punkten.

Der Grund dafür, dass eine allgemeine Verunsicherung herrscht, dürfte wohl das Rettungspaket sein, das für Zypern gedacht ist. Für dieses Paket ist unter anderem geplant, dass es zu einer Zwangsabgabe kommt für alle Menschen, die in Zypern ein Konto haben. Somit sollen diese beteiligt werden an der Rettung der Banken des Landes. Bei den Zyprern hat dieser Plan natürlich für sehr große Proteste gesorgt. Nicos Anastasiades, der Präsident von Zypern, hatte diese Zwangsabgabe akzeptieren müssen im Gegenzug für Hilfen der internationalen Geldgeber. Konten, die weniger als 100.000 Euro enthalten, sollen belastet werden mit 6,7 Prozent, alle Guthaben, die höher liegen, sollen mit 9,9 Prozent belastet werden.

Nun befürchtet man an den gesamten Finanzmärkten einerseits einen heftigen Vertrauensverlust von den Bankkunden, und andererseits auch den Kapitalabfluss aus anderen europäischen Ländern, die mit Problemen zu kämpfen haben. Der Präsident Zyperns schlug unterdessen vor, dass die Bankkunden, die von dieser Regelung betroffen sind, entschädigt werden sollen mit Bankaktien. In einer Fernsehansprache erklärte der Präsident, dass diese Anteilsscheine garantiert seien durch kommende Einnahmen, die aus dem Verkauf stammen von Erdgas.

Im Vormittagshandel haben auch die Börsen in Asien bereits Verluste hinnehmen müssen, allein der Nikkei-Index musste 2,5 Prozent abgeben, beim Hang Seng waren es 2,11 Prozent.

Seitens der Ratingagentur Standard & Poor´s ist man weiterhin skeptisch was die Wirtschaftsreformen angeht im Euro-Raum. Torsten Hinrichs, der Deutschlandchef von S&P, sagte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass seine Agentur hier weiterhin recht beträchtliche Risiken sehe. Die hohe Arbeitslosigkeit in den Ländern Italien, Spanien und Frankreich berge sozialen Sprengstoff. Es müsse einen sozialen Konsens geben für Sparmaßnahmen. Seiner Meinung nach helfen da eine hohe Arbeitslosigkeit zusammen mit einem stark schwindenden sozialen Bevölkerungsstatus nicht weiter.

Der Analyst schätzte die Lage innerhalb von Deutschland dagegen recht gut und auch stabil ein. Man bewerte seitens seiner Agentur Deutschland mit einem AAA mit einem stabilen Ausblick, so Hinrichs. Deutschland sei eines der wenigen AAA-Länder mit stabilem Ausblick, die es in Europa überhaupt noch gebe. Als problematisch sieht es lediglich den Bankensektor hierzulande an, und das wegen der Ertragsschwäche des Sektors.

Verfolgen werden die Anleger am heutigen Montag aber nicht nur die Abstimmung in Zypern. Bekanntgegeben werden heute auch die neuesten Daten den US-Häusermarkt betreffend, und der Handelsbilanzsaldo vom Januar in der Euro-Zone. Zusätzlich werden auch viele Unternehmen die Quartalszahlen vorlegen, unter anderem Micron, die Deutsche Beteiligungs AG und United Power.

Chef-Marktanalyst Ric Spooner vom Brokerhaus CMC Markets sagte, dass man das, was momentan passiere, am besten beschreiben kann als „vorsorglichen Ausverkauf“. Hierbei handele es sich zum einen um Gewinnmitnahmen, aber auch zum Teil um den Abbau von einigen Positionen. Dies wird vorsorglich durchgeführt für den Fall, dass die Situation doch eskaliert. Daher gibt es auch heute wieder einige Anleger, die sich in den sicheren Hafen retteten, das Gold. Dessen Preis stieg an um bis zu ein Prozent, so dass er bei einem Drei-Wochen-Hoch landete.

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