Der Trend nach oben scheint für den Dax zunächst einmal vorbei zu sein. Nachdem er am Freitag bis nahe an sein Rekordhoch herangekommen war, muss der Dax heute wieder ein klein wenig abgeben. Dennoch befindet er sich nicht weit entfernt von den Rekordwerten, die er in der letzten Woche erreichen konnte. Noch immer ist der Haushaltsstreit der USA ungelöst, und dies macht die Stimmung am Markt nicht gerade besser.

Die Blicke werden sich in dieser Woche Richtung USA wenden, denn diese Woche wird entscheidend sein im Haushaltsstreit des Landes. Dementsprechend werden die Anleger und Börsianer momentan auch immer nervöser. Zu Beginn der neuen Handelswoche gibt der Dax 0,5 Prozent ab, er erreicht aber noch immer 8.686 Punkte. Der Trend nach oben scheint somit zunächst einmal gestoppt. Erst am Freitag erreichte der Leitindex 8.725 Punkte, das war ein Plus in Höhe von 0,4 Prozent. Etwas nachgeben musste auch der MDax, er verlor 0,2 Prozent und steht bei 15.200 Punkten. Ein klein wenig mehr gab der TecDax ab, er liegt mit 0,3 Prozent im Minus und erreicht 1.084 Punkte. Diesem Trend schloss sich auch der EuroStoxx 50 an, er gab 0,2 Prozent ab und notiert bei 2.969 Punkten.

Bis zum Donnerstag dieser Woche muss es den Parteien in den USA gelingen, sich doch noch zu einigen auf eine Anhebung von der Schuldengrenze, die momentan noch bei 16,7 Billionen Dollar liegt. Sollte dies nicht der Fall sein, dann stehen die USA vor einer Zahlungsunfähigkeit. Unter den Experten geht man davon aus, dass es zu einer Einigung kommen wird, zumindest für eine kurze Zeit. Wie diese Einigung aussehen könnte, darüber wird weiterhin gerätselt.

Die Republikaner hatten Präsident Obama am Wochenende einen Vorschlag unterbreitet, der zunächst einmal eine geringe Erhöhung vorsah von der Schuldengrenze, so sollte eine Finanzierung gesichert werden bis zum 22. November diesen Jahres. Obama lehnte diesen Vorschlag ab im Repräsentantenhaus, und daraufhin erklärte John Boehner, der Präsident von dieser Kammer, die Gespräche zunächst einmal für ausgesetzt.

Die EU streitet momentan über strengere Abgas-Grenzwerte für Pkw, und so wie es zur Zeit aussieht, wird es so schnell nicht zu einer Lösung kommen. Voraussichtlich wird es so sein, dass die Umweltminister nicht am heutigen Tage abstimmen werden über die Pläne. Darauf hatte Deutschland gedrängt. Dies hat einen Hintergrund, der mit den Koalitionsgesprächen hierzulande zu tun hat. Gerade die Grünen befürworten diese neuen Abgasvorschriften sehr, während Bundeskanzlerin Merkel sich eher auf die Seite der Autoindustrie stellt und deren Position stützt. In der Branchen ist man gegen die neuen Vorschriften.

Auch die Finanzminister des Euro-Raums kommen heute zusammen. In Luxemburg soll darüber beraten werden, wie es Banken zukünftig möglich sein wird, Finanzspritzen zu bekommen. Im Herbst nächsten Jahres soll es soweit sein, dass die europäische Bankenaufsicht gestartet wird. Bevor dies stattfindet, sollen noch die Bilanzen der Banken durchleuchtet werden, und auch ein weiterer Stresstest steht an. Dann ist es durchaus möglich, dass mittelfristig doch weitere Hilfen notwendig werden.

Wieder einmal die Spitze des Dax erklimmen konnten heute die Aktien von Eon und RWE. Beide Titel legten um etwas mehr als ein Prozent zu. Das Magazin „Der Spiegel“ hatte berichtet, dass beide Konzerne wohl die kommenden Koalitionsgespräche nutzen wollen, um die Brennelementesteuer zu kippen für die Atomkraftwerke. Dies könnte ein Grund sein für diesen Anstieg.

Einer Herunterstufung durch die Bank of America Merrill Lynch hat es Infineon zu verdanken, dass die Titel des Unternehmens am heutigen Montag die rote Laterne im Dax halten. Den Händlern nach wurden die Papiere des Unternehmens heruntergestuft auf „neutral“ von zuvor „buy“.