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Heute lässt es der Dax etwas ruhiger angehen

Am heutigen Morgen muss der Dax wieder ein klein wenig des Bodens, den er gerade gutgemacht hatte, wieder abgeben. Dennoch befindet sich die Marke von 7.800 Punkten noch immer im Fokus der Anleger. Die Entwicklung der Stimmung an der Börse dürfte heute gekoppelt sein an eine ganze Reihe von Konjunkturdaten und Unternehmensdaten.

Zwei recht erfolgreiche Handelstage hat der Dax nun hinter sich gebracht, jetzt wird die Stimmung aber wieder getrübt am Aktienmarkt in Deutschland. Der heutige Start des Dax war noch recht positiv gewesen, er verlor dann aber 0,1 Prozent, so dass er 7.752 Punkte erreichte. Am gestrigen Mittwoch hatte der Dax um 1,3 Prozent fester schließen können, Grund dafür war die Hoffnung darauf gewesen, dass es zu einer baldigen Zinssenkung kommen könnte. Viele Unternehmensberichte sowohl aus der ersten Reihe als auch aus der zweiten Reihe lagen im Fokus der Anleger.

Zu den größten Verlierern des heutigen Tages im Dax zählen die Aktien von Bayer. Das Unternehmen hatte seine Quartalszahlen vorgelegt, und den Händlern nach war es so, dass das Ebitda zurückblieb hinter den Erwartungen. Somit notierten die Aktien auch gleich schwächer um 1,1 Prozent. Ebenfalls als Verlierer präsentiert sich heute die Commerzbank, die Titel mussten einen Abschlag hinnehmen von 1,4 Prozent.

Zu den Gewinnern zählen Continental mit einem Plus von 1,7 Prozent, und Volkswagen mit einem Plus von 0,8 Prozent. Mehr als drei Prozent musste im TecDax die Aktie von Dialog Semiconductor nachgeben, Grund dafür war eine Herunterstufung seitens der Credit Suisse.

Die Erstnotiz der Aktie von Evonik erregte heute die Aufmerksamkeit der Anleger. Am heutigen Morgen starteten die Aktien des Debütanten an der Börse in den Handel mit 33 Euro. Somit konnten sie gleich ein paar Kursgewinne verbuchen. Den institutionellen Anlegern waren diese Aktien angeboten worden zu einem Festpreis, der bei 32,20 pro Aktie lag. 14,5 Prozent aller Aktien sind somit nun im Besitz von außenstehenden Aktionären. Den Aussagen von Evonik nach ist es das Ziel des Unternehmens, in den MDax, den Nebenwerteindex, einzuziehen. Allerdings gilt der Konzern mittelfristig gesehen als Kandidat für den Dax.

Uneinheitlich sind heute die Vorgaben, die aus Asien und den USA kommen. Der Dow-Jones-Index wurde gestern durch schwache Konjunkturdaten und auch Unternehmensbilanzen, die sehr enttäuschend ausfielen, ins Minus gedrückt, er hat bis Handelsschluss 0,3 Prozent abgegeben. Beinahe unverändert schlossen der S&P 500 und auch der Nasdaq-Index. Vorrücken konnte dagegen der japanische Nikkei-Index am heutigen Donnerstag, er gewann 0,6 Prozent. Fast unverändert zeigte sich auch der Shanghai Composite.

An den vielen Unternehmenszahlen und Konjunkturindikatoren wird es wohl heute liegen, in welche Richtung sind die Stimmung an der Börse richten wird. Die Anleger werden auch wahrscheinlich in Richtung Berlin schauen, denn dort wird seitens der Bundesregierung die neue Wachstumsprognose vorgelegt. Erwartet wird hier, dass Wirtschaftsminister Rösler die vorherige Schätzung für dieses Jahr ein klein wenig anheben wird, und zwar von 0,4 Prozent auf 0,5 Prozent.

Wegen der noch immer anhaltenden Krise innerhalb des Euro-Raums zeigt sich die Regierung hier um einiges vorsichtiger, als es etliche Wirtschaftsforscher tun. Auch das DIW, das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, wird heute tätig werden und das Konjunkturbarometer vorlegen für den Monat April. Am frühen Nachmittag werden in den USA auch die Erstanträge veröffentlicht auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis hin zum 20. April.

Interessante Termine für die Börsianer stehen auch bei den Unternehmen an. Frank Mastiaux, der neue Unternehmenschef von EnBW, könnte heute einige Antworten geben müssen auf Fragen der Aktionäre auf der Hauptversammlung des Unternehmens bezüglich der Durchsuchung in der Firmenzentrale und auch zweier Tochterfirmen aufgrund von dubiosen Russland-Geschäften.

Erholen konnte sich am Morgen auch der Goldpreis. Die Feinunze konnte zulegen um ein Prozent, so dass sie nun 1445 Dollar kostet. Seitens der Händler wird dieser Anstieg damit begründet, dass momentan wieder die Notenbanken die eigenen Goldbestände etwas auffüllten. Den Angaben des IWF nach haben im März die Türkei und auch Russland diese Bestände aufgestockt.

Etwas negative Stimmung verbreiten allerdings die Abflüsse aus den Indexprodukten, die börsennotiert sind und noch immer anhalten. In der letzten Woche war der Goldpreis sehr stark gefallen, er erreichte 1.321 Dollar pro Feinunze, und das war der niedrigste Stand, den er seit gut zwei Jahren verzeichnet hat.

Angetrieben wurden am Morgen auch die Preise für Öl und Kupfer. Grund dafür waren ebenfalls die Spekulationen bezüglich einer Zinssenkung seitens der EZB. Kupfer legte um 0,5 Prozent zu und erreicht 7.061 Dollar pro Tonne. Die Nordsee-Ölsorte Brent konnte zulegen um 0,3 Prozent und erreicht 102,05 Dollar je Barrel. Gestützt wird der Ölpreis zudem auch von dem Rückgang der Lagerbestände der USA, der recht deutlich ist. Daher spekulierten die Anleger auch gleich auf eine erhöhte Nachfrage während der Sommermonate, die ja recht urlaubsreich sind.

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