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Heute ist wieder Hexensabbat – die Händler bereiten sich vor

Gute Laune ist heute angesagt an der Börse, dafür sorgen die positiven Daten aus den USA, und auch die Pläne, die für Spanien geschmiedet werden. Dennoch halten sich momentan die Anleger noch zurück. Die Händler dagegen bereiten sich vor auf ein sehr turbulentes Geschäft zum Mittag hin, denn heute ist wieder Hexensabbat angesagt.

Daher halten sich die Anleger zunächst einmal zurück und beobachten zunächst nur. Der Dax kann momentan ein Plus verbuchen in Höhe von 0,3 Prozent, er steht bei 7.408 Punkten. Der MDax kann 0,5 Prozent gewinnen und steht bei 11.177 Punkten, und auch beim TecDax sind es 0,5 Prozent mehr, so dass er auf 819 Punkte kommt.

Einigen Berichten nach ist es wohl so, dass die EU gerade mit der Regierung Spaniens verhandelt bezüglich weiterer Finanzhilfen, und das hat wohl eine kleine positive Wirkung auf die Märkte, so Experte Stan Shamu. Allerdings rechnen die Händler damit, dass es im Laufe dieses Tages zu Schwankungen kommen wird in den Kursen aufgrund des dreifachen Verfalls. An diesem sogenannten Hexensabbat werden am Mittag Futures verfallen und Optionen auf Indizes, und zum Xetra-Schluss auch noch Optionen auf die Aktien. Für gewöhnlich ist es so, dass die Aktienkurse vorher schwanken bei den hohen Umsätzen, denn die Anleger versuchen, die Kurse von den Aktien, auf die sie selbst auch Derivate halten, in eine Richtung zu bewegen, die von ihnen gewünscht wird.

Hedge-Fonds-Manager Lex van Dam von Hampstead Capital sagte, dass sich heute alles rund um den Verfall drehe. Zuletzt sei die Volatilität zurückgegangen und dazu habe der Optimismus auch noch drastisch zugenommen, und genauso ist es auch bei den Kursen. Heute sei die Frage, ob der Markt genau dieses Niveau auch halten könne nach diesem Verfall.

Momentan wird auch in Griechenland wieder verhandelt, und erneut geht es um die weiteren Sparmaßnahmen. Martin Blessing, Chef der Commerzbank, hatte gerade erst einen erneuten Schuldenschnitt in das Gespräch gebracht für das Land. Am Donnerstag hatte er in Frankfurt erklärt, dass man am Schluss erneute einen Schuldenschnitt sehen werde in Griechenland, an dem sich dann alle Gläubiger auch beteiligen werden. Einen Unterschied zum Schuldenschnitt vom Frühjahr wird es dann geben, denn beim zweiten Schuldenschnitt könnten dann auch die öffentlichen Gläubiger wie beispielsweise die EZB oder auch die nationalen Notenbanken betroffen sein.

Es ist durchaus möglich, dass eine endgültige Einigung zwischen Griechenland und der Geldgebern verzögert wird. Die Troika habe einige Einsparungen, die von der griechischen Regierung vorgeschlagen worden waren, abgelehnt. Dies war zu hören von einem griechischen Vertreter mit hohem Rang. Schon seit Tagen ist die Regierung Griechenlands dabei, mit den Experten der Troika zu verhandeln über konkrete Maßnahmen dafür, wie die Einsparsumme erreicht werden soll von rund 12 Milliarden Euro. Nur wenn es zu einer Einigung kommt bezüglich dieser Einsparungen können weitere Milliardenhilfen freigegeben werden in Höhe von etwa 31 Milliarden.

In Spanien wird es wohl dazu kommen dass der Stresstest ergeben wird, dass die maroden Banken Spaniens einen Kapitalbedarf haben werden von etwa 70 bis 80 Milliarden Euro. Allerdings haben die Banken bereits 20 Milliarden erhalten, damit die größten Löcher gestopft werden konnten. Also wird Spanien wahrscheinlich noch etwas zwischen 50 und 60 Milliarden Euro in Anspruch nehmen müssen. Allerdings wird es wohl konkrete Zahlen erst in der nächsten Woche geben, Francisco Gonzales, der Chef der Bank BBVA kündigte dies für den Donnerstag an. Seiner Meinung nach werde es dann wohl um Zahlen zwischen 70 und 80 Milliarden gehen. Von einer Sprecherin des spanischen Wirtschaftsministeriums war zu hören, dass sich diese Angaben decken mit den Erwartungen des Ministeriums.

An der Börse wartet man heute auf den Geschäftsklimaindex aus Belgien, und zur Wirtschaftspolitik wird sich der Chef von den regionalen Notenbank von Atlanta äußern.

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