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Heute haben die Optimisten eindeutig die Oberhand

Die letzten beiden Wochen werden sicher nicht als die besten in die Geschichte der Börse eingehen, die neue Woche kann der Dax allerdings zunächst mit Gewinnen beginnen. Einige Schimmer der Hoffnung kommen derzeit auch aus den USA, und auch Japan bietet sehr gute Vorgaben. Dank der Konjunkturdaten glauben nun auch die Experten daran, dass der Dax sich erholen kann.

Die Investoren hierzulande haben die letzte Woche an der Börse, die ja durch Verluste geprägt war, bereits abgehakt. Am ersten Tag der neuen Handelswoche kann der Dax bereits 1,25 Prozent zulegen, er kommt somit auf 7.037 Punkte. Die gute Stimmung, die aus Japan kommt, lässt den Dax profitieren. Die Investoren dort hoffen darauf, dass es eine neue Regierung geben wird, deren Versprechen eine lockere Geldpolitik ist. Erst am Freitag musste der Dax zum ersten Mal seit einigen Wochen wieder unter der Marke von 7.000 Punkten schließen, die als psychologisch wichtig gilt. In der ganzen Woche hatte der Dax somit etwa drei Prozent eingebüßt.

Händler berichten außerdem, dass die Hoffnung darauf, dass sich die Demokraten und die Republikaner bezüglich des Haushaltsstreits in den USA doch annähern, die Anleger bereits wieder ein klein wenig mutiger macht. Am letzten Freitag hatten sich die Republikaner mit dem Präsidenten Obama und auch seinen Demokraten getroffen und waren danach bereit, unter Bedingungen auch teilzunehmen an Gesprächen, in denen es um höhere Steuern geht. Gibt es hier keinen Konsens, dann drohen zum Ende diesen Jahres automatische Senkungen von Ausgaben, die mit Steuererhöhungen einhergehen. Dies könnte dann die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession stürzen.

Die Quartalsberichts-Saison läuft aus, und dementsprechend werden nun wieder die Konjunkturdaten dafür sorgen, dass dem Aktienmarkt in Deutschland eine Richtung vorgegeben wird. Den Einschätzungen der Analysten nach besteht dabei auch die Chance, dass der Dax sich stabilisieren könnte, oder vielleicht kann er sich auch erholen. Tobias Basse, Aktienstratege bei der NordLB, sagte, dass die Kursverluste aus den letzten Wochen eindeutig etwas zu viel waren des Schlechten. Den Pessimismus, den die Anleger momentan haben, hält auch Andreas Hürkamp, Analyst der Commerzbank, für absolut überzogen. Daher empfehle man, die momentan herrschende Kursschwäche dafür zu nutzen, die Aktienpositionen aufzustocken.

Dennoch ist laut Tobias Basse momentan nicht zu erwarten, dass es zu einer Kursrallye komme. Allein schon wegen der Schuldenkrisen in Europa und den USA, die für Verunsicherung sorgen, sei dies unwahrscheinlich. Er sagte, dass viele erst einmal abwarten würden, bis sich der Nebel wieder lichte.

Noch am Freitag waren die Finanzwerte stark abgesunken, heute zählen sie aber wieder zu den Gewinnern im Leitindex. Allein die Aktie der Commerzbank konnte 4,3 Prozent zulegen, bei der Deutschen Bank waren es 2,7 Prozent.

Die Aufmerksamkeit von den Anlegern richtet sich bei den Konjunkturdaten vor allen Dingen auf die Konjunkturdaten, die aus den USA kommen. Diese sind für Mittwoch geplant. Analysten, die befragt worden waren von Reuters, rechnen hier mit einem Rückgang in Höhe von 0,2 Prozent auf den Monat zuvor, wo es 0,6 Prozent gewesen waren.

Der Arbeitsmarkt hat eine große Bedeutung für das Wirtschaftswachstum, und somit warten die Börsianer absolut gespannt auf die Veröffentlichung von den wöchentlichen Erstanträgen auf die Arbeitslosenhilfe in den USA. Diese wird vorgezogen werden auf den Mittwoch wegen Thanksgiving. Dennoch ist bisher noch unklar, inwiefern diese Zahlen verzerrt werden durch die Auswirkungen, die der Wirbelsturm „Sandy“ haben könnte. Dasselbe gilt auch für die Wohnbaubeginne, die für den Dienstag vorgesehen sind.

Für den Donnerstag stehen die Konjunkturindizes an von den deutschen und auch den europäischen Einkaufsmanagern. Für beide sagen Experten Werte voraus, die stagnieren werden. Schließlich folgt am Freitag noch der Ifo-Geschäftsklimaindex. Hier wird seitens der Experten gerechnet mit einem Rückgang dieses Stimmungsbarometers, von 100 Punkte im letzten Monat sollen es jetzt nur noch 99,5 Punkte werden.

So wie es aussieht wird Griechenland wieder am Dienstag im Mittelpunkt stehen, das ist der Tag, an dem dem Finanzminister des Euro wohl die Freigabe geben werden für weitere Hilfskredite. Hier war es zu einem Streit gekommen bezüglich der Bedingungen für diese Hilfskredite zwischen dem IWF und den Euro-Staaten.

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