Am heutigen Dienstag muss der Dax am Vormittag eine leichte Belastung hinnehmen bedingt durch die Vorgaben aus Asien und den USA, die recht verhalten waren. Dies dauerte aber nur für eine kurze Zeit an. Thyssen-Krupp musste einen absoluten Rekordverlust hinnehmen, und dennoch gehören die Papiere dieses Unternehmens zu den Gewinnern an der Börse in Frankfurt.

Zunächst musste der Dax heute morgen einen leichten Verlust hinnehmen, dann aber konnte er sich doch wieder ins Plus schieben. Der Leitindex steht somit bei 7.541 Punkten, das bedeutet, dass er 0,1 Prozent stärker ist als beim gestrigen Handelsschluss. Aus dem Handel war er gestern lediglich mit einem leichten Plus gegangen, das bei 0,2 Prozent lag, er erreichte 7.531 Punkte. Auch der MDax konnte zulegen, er verzeichnet 0,15 Prozent mehr, so dass er 11.915 Punkte erreicht. Dagegen verlor allerdings der TecDax etwas, und zwar 0,1 Prozent, er steht bei 831 Punkten.

Die Vorgaben, die heute aus den USA und Asien kommen, sind schon als recht dürftig zu bezeichnen. Der Nikkei-Index musste 0,1 Prozent abgeben, so dass er sich bei 9.525 Punkten befindet, der Dow Jones konnte dagegen ein ganz leichtes Plus erreichen, 0,1 Prozent sind es hier mehr, er bekommt 13.169 Punkte. Es waren nur die florierenden Geschäfte, die McDonald´s macht, und dazu die Spekulationen bezüglich einiger Zuwächse bei der Aktie von Hewlett-Packard, die in der Lage waren, die Wall Street ganz leicht anzuschieben. Die Geschäfte von der Fast-Food-Kette liefen im November doch besser, als dies zuvor erwartet worden war. Dies stimmte dann auch gleich wieder die Anleger etwas optimistischer. Gefragt waren in New York aber auch die Technologiewerte.

Dennoch hielt sich hier die Kauflust weiterhin in Grenzen, Grund dafür sind die Sorgen rund um eine Verschärfung der Krise in Europa, aber auch der Haushaltsstreit der USA, der noch immer nicht gelöst ist, trägt seinen Teil dazu bei. Auch der Rücktritt von Mario Monti, der von diesem selbst angekündigt wurde, und die Angst vor einem eventuellen Comeback von Silvio Berlusconi tragen dazu bei, dass sie Sorgen sich mehren bezüglich einer Verschärfung in der Krise.

Thyssen-Krupp musste einen Rekordverlust vermelden, dennoch konnten sich die Aktien dieses Konzerns heute morgen ganz nach oben schieben im Dax und die Spitze übernehmen. Das Plus dieser Aktien beträgt rund zwei Prozent. Ein Händler begründete dies durch eine „Phantasie auf bessere Zeiten“. Momentan steckt Thyssen-Krupp in der wohl größten Krise, die es seit der Fusion von Krupp und Thyssen im Jahr 1999 gegeben hat.

Der Konzern musste für das letzte Geschäftsjahr, also 2011/2012, einen Verlust bekanntgeben von rund fünf Milliarden Euro. In der gesamten Firmengeschichte ist dies der mit Abstand größte Fehlbetrag, den es gegeben hat. Gleichzeitig steht das Unternehmen auch noch vor einem Prozess, hier geht es um illegale Kartellabsprachen und dazu auch Schadenersatzforderungen, die sich in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages befinden. Von den Vorständen Edwin Eichler, Olaf Berlien und Jürgen Claassen hat man sich bereits vorzeitig getrennt, dies bestätigte auch der Aufsichtsrat. Dies ist wohl auch der Grund, warum der neue Chef der Konzerns, Heinrich Hiesinger, eine recht drastische Abrechnung ausführte mit dem bisherigen Management.

Im Mittelpunkt steht im Bereich der Konjunktur das ZEW-Wirtschaftsbarometer. Wenn dieses veröffentlicht wird, dann wird sich wahrscheinlich zeigen, was nun schwerer wiegt bei den Profis der Finanzen, die Angst vor dem Haushaltsstreit in den USA, der noch immer anhält, oder die Erleichterung darüber, dass nun die Krise in Europa ein klein wenig nachgelassen hat. In Washington wird heute auch die Zinssitzung stattfinden von der US-Notenbank.