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Harter Kampf um die Marke von 8.400 Punkten

Wieder gibt es Unruhe an den Märkten, und wieder hat es etwas mit der Fed zu tun, aber auch mit den Konjunkturdaten, die aus der Euro-Zone kommen. Trotzdem ist es dem Dax möglich, sich noch über der Marke von 8.400 Punkten zu halten, allerdings recht knapp. Für eine weitere Eintrübung der gesamten Stimmung sorgen auch die Quartalsbilanzen von RWE und Thyssen-Krupp.

In der Euro-Zone scheint es nun doch wieder so zu sein, dass es bald wieder zu einem Wachstum kommen könnte. Von dieser recht guten Nachricht konnten die Börsen allerdings nicht lange zehren. Im weiteren Handelsverlauf wurde der Verkaufsdruck wieder größer. Zudem wird der Dax weiterhin belastet durch die Probleme des Konzerns Thyssen-Krupp bei dem Verkauf seiner beiden Stahlwerke in Brasilien und in den USA, und auch die schlechten Zahlen von RWE tragen nicht gerade dazu bei, die Stimmung zu heben. Zuletzt lag der Dax ganz leicht im Minus mit 0,1 Prozent, er stand somit bei 8.406 Punkten.

Der MDax hat dagegen zulegen können um leichte 0,1 Prozent, er steht bei 14.793 Punkten. Beim TecDax gibt es heute sogar im Handel am Morgen ein Plus in Höhe von 0,6 Prozent, er erreicht 1.037 Punkte.

Deutschland hat einen sehr großen Anteil daran, dass sich die Wirtschaft innerhalb der Euro-Zone nun doch endlich erholt. Durch das starke Wachstum hierzulande kann die Euro-Zone die längste Rezession, die der gesamte Währungsraum Europas bisher erlebt hat, doch endlich beenden. Für die Konjunkturdaten, die am heutigen Mittwoch veröffentlicht werden, sagen die Ökonomen ein Wachstum voraus in Höhe von etwa 0,6 Prozent. Seitens des Wirtschaftsministeriums rechnet man sogar mit einem noch höheren Wachstum, hier werden 0,75 Prozent vorausgesagt. Würde dies eintreffen, wäre dies das stärkste Wachstum, das es seit dem Anfang des Jahres 2011 gegeben hat. Zu Beginn diesen Jahres hatte das BIP gerade einmal einen Anstieg verzeichnen können um 0,1 Prozent.

Die Ökonomen sagen auch für die Euro-Zone ein Plus voraus, das bei 0,2 Prozent liegen soll. Nachdem sechs Quartale hintereinander im Minus gewesen sind, wäre dies das erste Wachstum nach langer Zeit.

An der Wall Street hofft man wieder darauf, dass die lockere Geldpolitik der Fed weiterhin anhalten wird. Grund für den Auftrieb bei diesen Hoffnungen sind Äußerungen, die von Dennis Lockhart kamen, Präsident der Fed von Atlanta. Seinen Worten nach ist es so, dass die Daten bezüglich der Lage der Wirtschaft im Land viel zu durchwachsen seien, um einen ganz konkreten Plan vorlegen zu können zur Reduzierung oder sogar zum Stopp des momentan laufenden Anleihekaufprogramms der Fed. Der Dow-Jones-Index konnte um 0,2 Prozent fester schließen, er lag bei 15.451 Punkten.

Seit der Energiewende ist es so, dass der Konzern RWE, der zweitgrößte Energiekonzern in Deutschland, unter einem recht hohen Druck steht. Das schlägt sich in den Zahlen aus, denn im ersten halben Jahr diesen Jahres schrumpfte der Gewinn des Konzerns um beinahe 40 Prozent. Dennoch behält RWE die Prognose bei für das gesamte Jahr. Einem Bericht des „Handelsblatts“ nach soll es so sein, dass Peter Terium, der Vorstandschef des Unternehmens, den Sparkurs nun noch weiter verschärfen will angesichts dieser Zahlen. Es wird geredet von Einsparungen, die bei jährlich rund zwei Milliarden Euro liegen sollen. Dies ist doppelt so viel, wie man bisher geplant hatte. Nach diesen Zahlen und Ankündigungen musste die Aktie des Konzerns ein Minus hinnehmen von 3,2 Prozent.

Noch schlimmer hat es aber die Aktien von Thyssen-Krupp erwischt, sie gaben 4,2 Prozent ab. Grund dafür sind die Probleme, die der Konzern hat beim Verkauf seiner Stahlwerke in den USA und Brasilien. Auch die Börsianer sehen darin ein großes Problem. Die gestern vorgelegten Quartalszahlen waren keine Überraschung, konzernweit wurde ein Verlust vermeldet in Höhe von 983 Millionen Euro, und zwar inklusive der Stahlwerke in Übersee und nach den Anteilen Dritter.

Die Zahlen vom ersten halben Jahr wird heute Salzgitter vorlegen. Erst ein paar Tage zuvor wurde seitens des Unternehmens die Ergebnisprognose zurückgenommen für das Jahr 2013, und das bereits zum zweiten Mal innerhalb von ein paar Monaten. Jetzt teilte der Stahlkonzern mit, dass der Vorsteuerverlust für das gesamte Jahr wohl bei 400 Millionen Euro liegen wird. Dazu würden dann noch Einmaleffekte kommen. Trotz dieser Zahlen konnte sich die Aktie weiterhin gut halten, sie stieg sogar an um 0,5 Prozent.

Ein gutes Plus konnten im TecDax die Aktien von United Internet verbuchen, sie legten zu um 5,6 Prozent. Im ersten halben Jahr war es dem Unternehmen möglich gewesen, mehr zu verdienen, zu verdanken ist dies neuen Mobilfunkkunden und DSL-Kunden. In den ersten sechs Monaten des Jahres verbuchte der operative Gewinn ein Plus in Höhe von 18 Prozent. Zudem wurden auch die Prognose für dieses Jahr bestätigt.

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