Die EZB hatte nach ihrer monatlichen Ratssitzung am gestrigen Donnerstag eine richtige Bombe platzen lassen. Dass die Notenbank eventuell neue Geldspritzen geben würde, damit hatte man gerechnet. Nicht gerechnet hatten die Experten und die Anleger aber damit, dass die EZB den Leitzins noch einmal um 0,1 Prozent senken würde. Dies brachte die Anleger in Feierlaune. Nicht ganz so positiv sehen die Experten diese Maßnahme.

Auch am heutigen Tag kann der Dax von dem gestrigen Beschluss profitieren. Nachdem es am Morgen zu einigen Gewinnmitnahmen gekommen ist, kann der Leitindex am späteren Nachmittag doch wieder zulegen. Er gewinnt 0,2 Prozent hinzu und notiert bei 9.735 Punkten. Auch die zweite Reihe befindet sich im Plus. So legte der MDax 0,4 Prozent zu und erreichte 16.392 Punkte. Beim TecDax gab es nur ein minimales Plus von 0,03 Prozent, er notiert bei 1.266 Punkten.

Ganz vorne im Leitindex sind heute die Titel von Daimler zu finden, sie gewinnen 1,7 Prozent hinzu. Gute Zahlen des Autobauers sorgten für dieses Plus. Ebenfalls 1,7 Prozent legten auch die Aktien von Henkel zu. Eine Heraufstufung der Papiere seitens Exane sorgte für diesen Zuwachs. HeidelbergCement sicherten sich den dritten Platz mit einem Gewinn von 1,2 Prozent. Schlusslicht im Dax sind die Titel von BASF, diese mussten ein Prozent abgeben. Jeweils 0,7 Prozent verloren die Aktien von Bayer und der Deutschen Börse.

Großer Gewinner des MDax sind die Aktien von Klöckner, diese legten gute 4,6 Prozent zu. Dahinter liegen die Papiere von Südzucker mit einem Plus von 2,1 Prozent, und zwei Prozent legten die Titel von Airbus zu. Mit einem Minus von 4,2 Prozent liegen die Titel von ElringKlinger am Ende des Nebenwerte-Index.

Ein gutes Plus sorgte dafür, dass die Aktien von QSC heute die Spitze des TecDax übernehmen konnten, sie legten gute 4,6 Prozent zu. Dahinter folgen die Titel von PSI mit einem Zuwachs von 2,3 Prozent. Verlierer des Technologieindex sind die Titel von SMA Solar, sie gaben 1,4 Prozent ab. Ein Prozent verloren die Papiere von BB Biotech.

Am heutigen Tag wird der Blick der Anleger wieder Richtung USA gerichtet sein. Dort wird am Nachmittag der Arbeitsmarktbericht des Landes veröffentlicht. Sollte sich die Lage weiterhin bessern, könnte es doch eher zu einer Zinserhöhung in den USA kommen, als man erwartet hatte. Die Zinspolitik der US-Notenbank Fed ist eng gekoppelt an die Arbeitsmarktdaten. Die Daten des privaten Arbeitsvermittlers ADP vom gestrigen Tag deuteten bereits an, dass sich die Lage im August weiterhin entspannt haben könnte.

Die Entscheidung zur Senkung des Leitzinses, die EZB-Präsident Mario Draghi gestern verkündete, kam sehr überraschend. Niemand hatte mit diesem Schritt gerechnet, weder Experten noch Anleger. Während die Anleger diese Nachricht positiv aufnahmen und bei den Aktien zugriffen, sehen Experten diese Entscheidung nicht ganz so positiv. Weiterhin kündigte Draghi auf der folgenden Pressekonferenz an, dass man zudem noch Kreditverbriefungen aufkaufen werden, und das im Milliardenbereich.