kredit.MS | Money & Service

Gewinnmitnahmen stehen heute auf der Tagesordnung

Am heutigen Mittwoch schaltet der Dax ein klein wenig zurück. Es gibt zwar recht gute Vorgaben, die aus den USA kommen, für Enttäuschung sorgen aber die chinesischen Wirtschaftsdaten, die sehr schwach ausgefallen sind.

Die letzten beiden Handelstage waren recht gut verlaufen für den Dax. Am heutigen Morgen musste er aber 0,6 Prozent abgeben und stand bei 8.428 Punkten. Gestern konnte er noch schließen mit einem guten Plus in Höhe von 1,2 Prozent, also mit 8.481 Punkten.

Nach Schluss der Börse hierzulande konnten die Indizes in den USA eine Wende zum Plus hin machen. So ging der Dow Jones Index aus dem Handel mit einem Plus in Höhe von 0,7 Prozent, der Nasdaq legte 0,9 Prozent zu. Beim S&P-500 waren es 0,6 Prozent mehr.

In den USA ist die Handelswoche wegen des Feiertages am Montag verkürzt, Auftrieb erhielten die Börsen wieder einmal durch das Geld von den Notenbanken, das noch immer fleißig und reichlich fließt, aber auch die Konjunkturdaten des Landes sorgen dafür, dass die Börsen nach oben gehen. Das Barometer, das zuständig ist für das Verbrauchervertrauen in den USA, konnte im Mai auf den höchsten Wert steigen, den es seit mehr als fünf Jahren erreichen konnte. Andrew Slimmon, Analyst von Morgan Stanley Smith Barney, sagte, dass die Zentralbanken wohl dem Markt zu verstehen geben würden, dass man das Risiko nicht herausnehmen solle, man sei ja da, um unterstützend einzuwirken. Momentan seien nicht nur gute Nachrichten gut für den gesamten Markt, sondern auch schlechte Nachrichten.

Diese Prognose ist schon recht optimistisch, und es gibt einige Analysten, die diese Einstellung gar nicht teilen können. In den Konjunkturdaten, die sehr ermutigend sind, sehen ein paar Experten auch die Möglichkeit, dass die Geldpolitik der USA vorzeitig gestrafft werden könnte. Chef-Analyst Philippe Gijsels von BNP Paribas Fortis Global Markets sagte, dass sicherlich angesichts einer eventuellen Drosselung der Wertpapier-Käufe oder gar dem Ende dieser Käufe seitens der Fed einige Anleger die Gewinne mitnehmen werden.

Die Anleger sahen sich auf jeden Fall bestätigt von einigen gerade erst gemachten Äußerungen seitens Jörg Asmussen, Direktor der EZB, und auch einem Mitglied vom geldpolitischen Rat von der Bank of Japan. Noch letzte Woche waren einige Sorgen aufgekommen, dass die Fed, die US-Notenbank, vielleicht ihre Konjunkturhilfen doch um einiges früher wieder zurückfahren könnte, als man dies bisher erwartet hatte.

Die „Welt“ berichtete, dass im EZB-Direktorium momentan aber der Widerstand wachse gegen weitere Hilfsmaßnahmen, um die Krisenländer innerhalb der Euro-Zone zu unterstützen. Gerade erst hatte sich Jörg Asmussen ausgesprochen gegen die gerade erst durchgeführte Senkung des Leitzinses seitens der EZB, und nun gehe wohl auch der Luxemburger Mersch noch ein klein wenig weiter auf Distanz. Dies berichtete die „Welt“ und berief sich dabei auf Kreise der Notenbank. Mersch steht neuen und unkonventionellen Maßnahmen durch die EZB, die sich jenseits befinden der klassischen Zinspolitik, kritisch gegenüber, er lehnt sie ab.

Hierzulande sind es nicht nur diese Unsicherheiten rund um die Geldpolitik der Fed, die die Anleger in Atem halten, auch die Arbeitslosenzahlen für Deutschland sorgten für eine Überraschung der negativen Art. Am heutigen Mittwoch teilte die Bundesagentur für Arbeit mit, dass die Arbeitslosenzahl für den Monat Mai weniger stark gesunken war als man sich dies erhofft hatte. Im Mai suchten in Deutschland 2,937 Millionen Menschen einen Job. Insgesamt sind das etwa 82.000 mehr als noch ein Jahr zuvor. Rechnet man die üblichen Schwankungen heraus, die jahreszeitlich bedingt sind, stieg die Anzahl der Arbeitslosen recht deutlich an um 21.000 Menschen. Seitens der Experten hatte man lediglich gerechnet mit einer Zunahme in Höhe von 5.000. Frank-Jürgen Weise, der Chef der BA, sagte, dass sich der Arbeitsmarkt auch weiterhin zeige in einer recht „guten Grundverfassung“. Er entwickle sich solide in dem recht schwierigen Umfeld der Konjunktur.

Die Wachstumsprognose für das Land China wurde seitens des IWF nun leicht gesenkt. Für dieses laufende Jahr rechnet man jetzt nur noch mit einem Plus von 7,75 Prozent bei der Wirtschaftsleistung. Diese Mitteilung machte der IWF am heutigen Tag. Als Begründung für diesen Schritt wurde die schlechte Weltwirtschaft angegeben, und die schwierige Exportsituation, die dadurch entsteht. Zuvor war der IWF von einem Wachstum ausgegangen in Höhe von 8,00 Prozent.

Schon seit einiger Zeit ist die Wirtschaft Chinas nicht mehr so schwungvoll wie zuvor. David Lipton, der Direktor des IWF, sagte, dass die Wirtschaft des Landes momentan vor recht großen Herausforderungen stünde. Überwacht werden müsse vor allen Dingen die Kreditvergabe, damit die Inflation nicht noch angeheizt würde.

Bei den Einzelwerten passierte heute nicht sehr viel, lediglich Volkswagen und BMW können ein leichtes Plus erreichen. Alle übrigen Werte des Dax bewegen sich eher im negativen Bereich. Als größter Verlierer halten heute die Aktien von Henkel die rote Laterne, sie mussten ein Minus verbuchen in Höhe von 2,1 Prozent. Gleich danach kamen die Aktien von Adidas mit einem Verlust von 1,5 Prozent.

Im MDax konnten heute die Aktien von Celesio punkten, sie gewannen 0,8 Prozent hinzu und setzten sich somit an die Spitze des Dax. Grund dafür war die Erhöhung des Kursziels durch die Analysten vom Research-Haus Jefferies, zudem empfahlen sie auch Celesio zum Kauf.

Stärkster Verlierer im MDax war heute Deutsche Wohnen. Die Papiere mussten einen Verlust hinnehmen in Höhe von 2,7 Prozent. Dies ist allerdings eher ein Minus, der in die rein technische Kategorie fällt, denn der Konzern wird heute gehandelt als ex-Dividende.

GD Star Rating
loading...