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Gewinne und Verluste beim Dax

Die bisherigen hohen Gewinne können heute nicht gehalten werden vom Dax. Nur ganz kurz waren die positiven Wirtschaftsdaten in der Lage, den Leitindex oben zu halten. Seitens der Analysten wird vor Optimismus gewarnt. Es gibt auch ein paar Einzelwerte, die etwas aus der Reihe fallen.

Der letzte Handelstag der Woche ist im Gange, aber der Dax bekommt nur sehr wenige Impulse. Die Vorgaben, die aus Übersee kamen, waren nicht sehr berauschend, und auch die Rekordexportzahlen aus Deutschland waren nicht in der Lage, die Anleger zu überzeugen. Nur die chinesischen Wirtschaftsdaten sorgten für ein wenig Rückenwind für den Dax. Er stieg an auf 7.636 Punkte. Im Verlauf des Handels musste der Dax aber die Gewinne nach und nach auch wieder abgeben. Daher erreicht der Dax im Nachmittagshandel nur noch ein Plus von 0,2 Prozent, er steht bei 7.608 Punkten. Darauf ergibt sich auf die gesamte Woche gesehen ein Minus für den Dax, der bei etwa drei Prozent liegt.

Sehr gefragt waren heute vor allen Dingen die Papiere der Autobauer. Für diese sind nicht nur die USA ein wichtiger Absatzmarkt, sondern auch die Volksrepublik. Der Chefvolkswirt von der VP Bank, Thomas Gitzel, warnte allerdings davor, diese guten Zahlen jetzt überzubewerten. Da das chinesische Neujahrsfest im letzten Jahr in den Monat Januar fiel ist ein Vergleich nicht so einfach wegen der Feiertage.

Im Januar konnten die Exporte Chinas wachsen um ganze 25 Prozent. Einen so starken Anstieg hat es zuletzt im April des Jahres 2011 gegeben. Analysten, die von Reuters befragt worden waren, hatte nur mit einem Plus gerechnet in Höhe von 17 Prozent. Hirokazu Yuihama, Anlage-Stratege bei Daiwa Securities, sagte, dass sich die wirtschaftliche Lage verbessere, und dass dieser Aufwärtstrend untermauert werden durch die Handelsdaten. Zudem deuteten auch weitere Konjunkturdaten wie beispielsweise die Einzelhandelsumsätze und auch die Industrieproduktion darauf hin, dass die Konjunktur Chinas wieder aus dem Tief heraus sei.

Cyrille Ufer ist zuständig für die Portfolio-Struktur bei der Schweizer Bank Gonet, und er traut den Börsen Europas noch weitere Kursgewinne zu angesichts der Konjunkturdaten aus China, die sehr ermutigend seien. Ganz anders sieht dies Joe Neighbour, Aktienhändler bei Central Markets. Er riet dazu, auf einen Anstieg zu setzen des S&P 500 und auf einen Dax, der fällt. Seiner Meinung nach seien die Anzeichen unübersehbar für eine Erholung der US-Wirtschaft, aber die grundlegenden Probleme innerhalb der Euro-Zone seien noch nicht gelöst.

Es ist erst ein paar Tage her, dass Frankreich zum neuen Sorgenkind wurde aufgrund seiner schlechten Konjunktur. Am heutigen Freitag konnte der CAC40, der Leitindex in Paris, zulegen um 0,5 Prozent. Allerdings verlor er im Wochenvergleich ganze vier Prozent. Währenddessen wächst in Italien die Befürchtung, dass es durch die eventuelle Wiederwahl von Silvio Berlusconi zu einem Rückschlag kommen könnte bei der Sanierung der Staatsfinanzen des Landes. Dennoch konnte der Leitindex in Mailand 0,7 Prozent zulegen auf 16.519 Punkte, nachdem er zunächst ein Sechs-Wochen-Tief erreicht hatte.

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