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Gespanntes Warten auf die Entscheidung der EZB

Warten auf EZB-EntscheidungWieder einmal steht heute eine Notenbank im Fokus der Anleger, denn die EZB wird heute tagen. Schon seit Tagen halten sich Spekulationen darüber, dass eine weitere Zinssenkung beschlossen werden könnte. Als eindeutiger Gewinner im Dax kann sich die Commerzbank präsentieren.

Am heutigen Donnerstag warten die Anleger gebannt auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank. Sollte die Notenbank eine weitere Senkung des Leitzinses beschließen, dürfte sich dies sehr positiv auswirken auf die Märkte.

Gleich zu Beginn des Handelstages musste der Dax 0,1 Prozent abgeben, er lag bei 9.035 Punkten. Gut zulegen konnte am gestrigen Tag der Dow-Jones-Index, 0,8 Prozent verbuchte er mehr, so dass er 15.746 Punkte erreichte. Grund dafür war auch hier wieder eine Notenbank, genauer gesagt einer der Regionalchefs der Fed. Dieser hatte sich dafür ausgesprochen, die Anleihekäufe auch weiterhin fortzusetzen. Einen Verlust verbucht allerdings der japanische Nikkei-Index, er musste 0,8 Prozent abgeben und steht bei 14.228 Punkten.

Sollte es wirklich zu einer Senkung des Leitzinses seitens der EZB kommen, wäre dies wirklich eine Überraschung. Obwohl schon seit Tagen darüber spekuliert wird, rechnen nur die wenigsten Volkswirte damit, dass eine weitere Senkung wirklich beschlossen wird. Der Leitzins ist sowieso schon auf einem sehr niedrigen Niveau, und er kann nur noch zwei Mal gesenkt werden um 25 Basispunkte, bis Null erreicht wird. Obwohl es wohl unwahrscheinlich ist, dass der Leitzins gesenkt wird, kann es durchaus sein, dass Mario Draghi, Chef der EZB, weitere Maßnahmen in Aussicht stellen könnte für den Monat Dezember. Möglich sind in diesem Rahmen erneute Geldspritzen in Milliardenhöhe für die Banken.

Es gibt einige Gründe, die für eine Leitzinssenkung sprechen würden. Beispielsweise ist die Inflation in der Euro-Zone im Oktober gefallen auf 0,7 Prozent. Dazu kommt noch die hohe Anzahl an Arbeitslosen innerhalb der Euro-Zone, die Arbeitslosenquote hat hier ein neues Rekordhoch erreicht mit 12,2 Prozent. Eine so hohe Zahl war seitens der Ökonomen nicht erwartet worden, gerade die Jugendlichen sind sehr stark betroffen von der Arbeitslosigkeit.

Allerdings ist es nicht nur die Notenbank, die im Fokus der Anleger steht, auch die vielen Unternehmenszahlen ziehen das Interesse auf sich.

Größter Gewinner bei den Einzelwerten im Dax sind heute eindeutig die Papiere der Commerzbank, sie können zulegen um bis zu 9,6 Prozent. Im dritten Quartal des Jahres konnte die Bank einen leichten Anstieg beim Nettogewinn verbuchen auf 77 Millionen Euro, im Jahr zuvor waren es 67 Millionen gewesen. Somit ist es so, dass die Commerzbank verglichen mit der Deutschen Bank unterm Strich noch mehr verdient hat. Die Deutsche Bank hatte zu kämpfen mit Rückstellungen in Milliardenhöhe für Rechtsrisiken. Allerdings hat sich der Gewinn vor Steuern bei der Commerzbank halbiert auf 103 Millionen Euro von zuvor 211 Millionen. Durch die verkleinerte Bilanzsumme sei es so gewesen, dass die Kernkapitalquote nach den Regeln von Basel-III angestiegen sei von 8,4 Prozent auf 8,6 Prozent, und das innerhalb von nur drei Monaten. Martin Blessing, Vorstandschef der Bank, sagte, dass man damit die Stabilität weiterhin erhöht habe.

Ein weiterer Gewinner des Tages sind auch die Aktien von Siemens. Hier war es die Aussicht darauf, dass es ein Aktienrückkaufprogramm geben könnte, die die Papiere des Unternehmens antrieb. Bis zu 3,3 Prozent können die Aktien zulegen in der Spitze.

Am Ende des Dax sind die Titel von HeidelbergCement zu finden. Bis zu vier Prozent mussten die Aktien des Unternehmens abgeben. Grund dafür ist, dass der Konzern im dritten Quartal diesen Jahres weniger verdient hat. Belastet wurde das Ergebnis von den schwächeren Währungen der Schwellenländer. Den Angaben des Unternehmens nach lag das operative Ergebnis für das dritte Quartal vor Abschreibungen bei 811 Millionen Euro, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren 872 Millionen Euro verbucht worden.

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